hand mit werkzeug badezimmerEin Beitrag von Katja.

„Mein Netzwerk eben….!“ Diese drei Worte höre ich oft von einer netten Kollegin, die nicht nur alleinerziehende Mutter zweier Kinder, sondern auch beruflich engagiert, ehrenamtlich aktiv und dazu noch künstlerisch tätig ist. Eine hochaktive Frau!

Manchmal arbeiten wir projektbezogen zusammen und es ist immer sie, die zur Mittagszeit –zig Tupperdosen aus ihrer koffergroßen Handtasche zaubert und echte Köstlichkeiten in die Mikrowelle schiebt, von denen wir dann alle essen können.

„Hat eine Freundin gestern gekocht – ist viel übrig geblieben, bedient euch“ bekommen wir dann meist zu hören. Und dann wieder die drei Worte: „mein Netzwerk eben!“.

Marissa – so heißt die Frau, von der die Rede ist – versteht es mit ihren 43 Jahren exzellent, sich und ihren Alltag mit Hilfe von Freunden und Bekannten zu organisieren. Ihre Kinder sind im Teenie-Alter und in einer wöchentlichen Ganztagesschule untergebracht. Großeltern oder einen Partner gibt es leider nicht.

Und doch ist Marissa stets voller Lebenslust, scheint alle Bereiche ihres Lebens taff strukturiert zu haben. Selbst den für Frauen oft so ungeliebten Kram rund ums Auto delegiert sie charmant. Erst kürzlich erschien ein Typ bei uns im Büro, der sich die Autoschlüssel ihres Wagens abholte, um mal eben für sie einen Ölwechsel vorzunehmen.

Allerdings muss man dazu sagen, dass dieser Mann eher in die Kategorie „Verehrer“ gehörte und man mit der Zeit schon merkte, dass er Marissa eher auf die Nerven ging, statt dass sie sich über seine Anwesenheit und Hilfsbereitschaft freute.

Schon einige Zeit später war der Verehrer auch schon Geschichte -Marissas Leben aber flutschte weiter wie geschmiert. An ihrem Smartphone führte sie zwischen Arbeit und Feierabend die Regie für Alltag, Kids & Co. Das „Netzwerk“ war eben immer auf Empfang.

Ich fragte sie, wie sie sich diese Art helfender Kontakte aufgebaut hat und sie erzählte mir, dass schon allein ihr Freundinnenkreis recht groß ist.

Man kennt sich durch die künstlerische und ehrenamtliche Arbeit. Für diese ist Marissa auch an sehr vielen Abenden und Wochenenden unterwegs, sie hat weder so richtig Zeit für den Haushalt noch für Dates. „Wenn es ganz schlimm kommt und ich Hilfe im Haushalt benötige, rufe ich zwei Freundinnen an und gemeinsam wirbeln wir dann durch die Wohnung!“ bekennt die Singlemama frank und frei.

Und weil sie im Rahmen ihres Jobs und der künstlerischen Arbeit auch viele Männer kennenlernt (leider aber bislang noch nicht wieder den Partner fürs Leben…) muss Marissa auch bei einem Wasserrohrbruch nicht verzweifeln – in ihrem Smartphone findet sich schon jemand, der klempnerisches Know-How hat. Insgesamt, so erzählte sie es mir, hat sie einen „engen“ Freundeskreis von um die zwanzig (!!) Personen, der weitläufige Bekannten- und Kollegenkreis ist mit mehr als hundert Leuten am Start.

„Und das emotionale, die Erotik?“ frage ich Marissa. „Klar, gibt’s da ab und an mal einen, aber die müssen bei mir – wenn meine Kinder da sind – nach Sonnenuntergang einschweben und vor Sonnenaufgang wieder das Haus verlassen“ bekennt sie freimütig. Auf der „Suche“ nach einem Partner direkt ist sie nicht, aber „offen für einen neuen Mann – ja, das schon“ gibt sie zu.

„Wow – ziemlich taff!“ denke ich und fühle mich bei Marissa immer an diese Daisy erinnert, die die Sängerin Juliane Werding einst besang. In dem Lied geht es um eine genau so powervolle Frau wie Marissa, eine gewisse Daisy, die sich einen Mann für jede Lebenslage leistet. „Einen so zum Leben, einen für die Nacht, einen für die Seele, der sie glücklich macht“ heißt es in dem Liedtext.

Nun – ganz so männerbezogen geht es bei Marissa nicht zu, aber gewisse Ähnlichkeiten zu der Daisy im Lied gibt es schon.

Deshalb wollte ich wissen, wie andere Singlefrauen, darunter diverse Singlemamas, ihren Alltag organisieren – vor allem, wenn es um Dinge geht, um die Frauen sich eher weniger gern kümmern oder von denen sie manchmal einfach keine Ahnung haben.

Also hörte ich mich in meinem Umfeld um und fragte einige Single-Ladies – mit und ohne Nachwuchs – aus.

Hierbei trat Interessantes zutage und auch wenn nicht alle Frauen so ein Turbo-Netzwerk haben wie Marissa: ein mehr oder weniger stark geknüpftes Netz, das vor allzu harten Abstürzen bei fiesen Alltagstücken bewahrt, haben fast alle.

Da es hier den Rahmen sprengen würde, was all` diese Damen zu Protokoll gegeben haben, fasse ich die Grundaussagen der Frauen nachfolgend – und freilich nicht repräsentativ – einmal zusammen. Sie können gleichermaßen auch Anregung für andere Singlefrauen sein, wie sich der oft harte Alltag unter Umständen leichter gestalten lässt.

Befragt wurden ausschließlich berufstätige Frauen, die ohne Partner – mit oder ohne Kind(er) – leben.

Mit einem Netzwerk – das zeigt die private Umfrage – , und sei es (anfänglich) auch noch so überschaubar, lässt es sich auf jeden Fall viel entspannter durch den Alltag gleiten.

Also – los geht’s, lesen Sie mal:

  • Singlefrauen OHNE Kinder haben zumeist ein größeres Netzwerk, was sich vordergründig aus beruflichen Kontakten und Kontakten aus – Achtung, interessant! – privaten Dates speist,
  • die Kontakte, die bei Singlefrauen OHNE Kinder aus beruflichen Situationen resultieren, werden meist auch nur für geschäftliche Belange genutzt – meist geht es um berufliches Fortkommen oder – bei selbständigen Frauen – um neue Aufträge,
  • Singlefrauen MIT Kind(ern) knüpfen ihr Netzwerk sowohl bei anderen Singlemamas, aber auch bei Paaren mit Kindern – meist lernt man sich in der Nachbarschaft, auf Spielplätzen oder durch Kita und Schule des Nachwuchses kennen,
  • ein solches Netzwerk bietet den Singlemüttern auf vielen Ebenen Unterstützung: sie nutzen es, um sich die Kinder gegenseitig einmal abzunehmen, aber auch für private und berufliche Belange (man vermittelt sich gegenseitig Handwerker oder hilft sich untereinander bei kleinen Reparaturen, auch unterstützt man sich bei beruflichen Steuertipps oder hilft sich, wenn Computer, Drucker & Co. spinnen),
  • Singlefrauen OHNE Kinder nutzen sehr häufig den Kontakt zu Männern, die man im Rahmen der Partnerschaftssuche gedatet, wo es aber nicht gefunkt hat, sprich: gab es dennoch eine gewisse Sympathie oder/und gemeinsame Interessen, wird der „Ex“-Date-Kandidat auch noch angerufen, wenn der Geschirrspüler verstopft ist, das Laptop auf einmal streikt oder FRAU einen Partner für den Opernball oder den Tennisplatz benötigt. Interessant: nicht wenige Singlefrauen ohne Kinder holen sich in Sachen Liebe und Dating auch mal Rat vom einstigen Dating-Partner und halten diesen auch ebenso bereit, wenn der betreffende Mann in Sachen „Dating“ die weibliche Sicht auf eine bestimmte Situation benötigt,
  • Singlefrauen MIT Kindern halten nicht so oft Kontakt zu einstigen Date-Kandidaten, wie Singlefrauen OHNE Kinder – die meisten begründeten das mit der – durchaus vernünftigen – Meinung dass „Schluss“ auch „Schluss“ bedeutet, schon um die Kinder nicht weiter zu verwirren. Egal, ob das eine gekappte Kennenlernphase oder eine beendete Beziehung betrifft,
  • Singlemamis knüpfen sich ihr Netzwerk zu – immer mal – benötigten Handwerkern oder handwerklich begabten Männern über die – oben schon erwähnten – Kontakte zu anderen Singlemüttern oder Eltern sowie in der unmittelbaren Nachbarschaft. Hier machte es auch keinen Unterschied, ob FRAU in der Stadt oder auf dem Land lebt – zuverlässige Männer, die schnell zur Stelle sind, wenn der Rauchmelder einen Fehlalarm hat oder der Abfluss der Dusche verstopft ist, werden sowohl in der urbanen City als auch auf dem Lande gern weiter empfohlen – und von den Singlemüttern sehr rasch ins eigene Netzwerk dauerhaft integriert…!

Diese kleine, private Umfrage zeigt, dass wohl mehr oder weniger jede Singlefrau – ganz gleich, ob sie Nachwuchs hat oder nicht – ihr privates Netzwerk – vom Elektriker über den Maler bis zum Experten, der hilft, wenn der Rechner abgestürzt ist, geknüpft hat.

Wie wichtig ein so organisiertes Umfeld ist, zeigt sich spätestens dann, wenn „Land unter“ ist: das Auto nicht mehr anspringt oder FRAU Hilfe beim Aufbau des Trampolins für die Kids im Garten benötigt.

Insofern gilt es, nicht nur bestehende Kontakte gut zu pflegen, sondern auch bei Menschen, die man (FRAU) neu kennenlernt, zu schauen, ob sie eine weitere Ergänzung im täglichen Alltagswahnsinn sein können.

Dass das natürlich niemals nur auf den persönlichlichen Eigennutz ausgerichtet sein darf, versteht sich von selbst! Deshalb bin ich in meinem Artikel darauf nicht explizit eingegangen.

Wer Hilfe bekommt, sollte IMMER schauen, wie er sich revanchieren kann – das ist ganz klar. Auch die befragten Frauen legen darauf großen Wert und sind für andere da, wenn jemand ihr Know-How oder ganz profan ihre Hilfe benötigt.

Das muss nicht immer was ganz Besonderes oder Spektakuläres sein.

Oft ist die Frau von heute schon mit einer guten Revanche dabei, wenn sie sich ihrerseits mit einer Empfehlung zu einem Kontakt, den jemand dringend benötigt, revanchiert oder – ganz unspektakulär – ein, zwei leckere, selbst gebackene, Kuchen zum Vereinsfest des netten Typs, der ihr die Waschmaschine wieder in Gang gebracht hat, beisteuert.

Das Leben kann auch herrlich unkomplizierte Seiten haben.

Für kommunikativ und organisatorisch versierte Frauen erst recht –probieren Sie es ruhig aus und ergänzen Sie ihr persönliches Netzwerk um den Mann (oder durchaus auch die Frau) für jede Lebenslage!

Bildnachweis: Fotolia, https://de.fotolia.com/id/64218609?by=seriehttps://de.fotolia.com/id/64218609?by=serie

Datei: #64218609 | Urheber: karepa

 

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