Kinder mit Erzieherin
Der Eintritt in die Vorschule ist für Kinder ein bedeutender Lebensabschnitt.

Der Eintritt in die Grundschule bedeutet für die meisten Kinder eine plötzliche Veränderung. Die Kleinen übernehmen erste Verantwortung, erhalten viel Input und sollen lernen. Um den Nachwuchs für den Schuleinstieg in die erste Klasse vorzubereiten, bietet eine Vorschul-Betreuung bereits im Kindergarten erste Einblicke in den Schulunterricht. Was genau bringen diese Programme dem Nachwuchs bei und wie müssen Sie als Eltern ihn darauf vorbereiten?

Was Kinder für die Vorschule brauchen

Reine Vorschulen gibt es bis auf wenige Ausnahmen nicht mehr. Oft bieten Kindergärten ein spezielles Nebenprogramm, um auf die Schule vorzubereiten.

Allzu viel benötigt das Kind nicht, da die Vorschule die Utensilien meist anbietet. Ein Ranzen ist demnach optional, gewöhnt den Nachwuchs aber bereits an das Gefühl einer Tasche am Rücken. Außerdem braucht es in der ersten Klasse ohnehin eine Büchertasche. Ein entsprechendes Modell zu kaufen, ist demnach nicht verkehrt. Beliebt bei den Kids sind vor allem Schulranzen mit Schmetterlingen, Autos, Pferden oder Weltall-Motiven. Darin können die Kleinen auch Bastelmaterial, einen Malkasten und ein paar Stifte verstauen, da die eigenen Materialien ein Gefühl der Sicherheit geben. 

Was lernen die Kinder

Je nach Programm bringen Vorschulen verschiedene Dinge bei, zum Beispiel:

  • Uhr lesen
  • Erste Rechen-Übungen
  • Sprachübungen
  • Lesen und schreiben
  • Konzentration und Disziplin

Eine große Zahl an Kindergärten führt bereits die ersten Schreib- und Rechenübungen gemeinsam mit den Kleinen durch. Manche Orte halten sogar Kurse, in denen Vorschüler lernen, still zu sitzen, ihren Stift ruhig zu halten und aufmerksam zuzuhören. Diese ersten Erfahrungen mit dem Konzept einer Schulstunde sollen den Übergang für die Kinder erleichtern.

Werte fürs Leben

Das heißt nicht, dass eine Kita oder ein Kindergarten nur mit speziellen Kursen auf die Schule vorbereiten. Grundlegende Fähigkeiten wie zum Beispiel zu sprechen, laufen, singen oder springen sind bereits erste Schritte der Bildung der Kleinen. Daneben lernen die Kinder aber auch Soft-Skills. Dazu zählen unter anderem die Fähigkeiten zuzuhören, Regeln zu befolgen oder die Bereitschaft, anderen zu helfen.

Viel wichtiger sind demnach grundlegende soziale und emotionale Fähigkeiten. Die Werte-Erziehung des Nachwuchses ist eine schwere Phase. Die Großen im Kindergarten sind auf einmal die Kleinen auf dem Pausenhof. Dabei sollten die baldigen Erstklässler lernen, sich auf neue Umfelder einzulassen und mit anderen Kindern zurechtzukommen. Es ist wichtig, mit Rückschlägen umgehen und auch einen Streit verarbeiten zu können. 

Vorbereitung also ein Muss?

Besucher einer Vorschule lernen Fähigkeiten, die sie in der Schul-Laufbahn einsetzen können. Demnach sind sie bereits vorbereitet. Muss das eigene Kind also die Vorschule besuchen, um nicht zurückzufallen? 

Die Antwort lautet nein. Lehrer gehen davon aus, dass alle Kinder mit dem Abschluss des Kindergartens auf demselben Stand stehen. Kenntnisse aus der Vorschule sind meist nicht mit einbezogen. Der Besuch ist demnach vorteilhaft, aber keine Voraussetzung. Die Kinderbetreuung ist letztlich darauf ausgebildet zu erkennen, ob ein Kind für die Einschulung bereit ist oder lieber ein weiteres Jahr in der Kita verbringt.

Die gefürchteten Hausaufgaben

Wenn aus Kindern Leute werden!

Eltern stellen sich oft die Frage, wann sie dem Kind das Konzept von Hausaufgaben näherbringen sollen. Der Versuch, die Aufgaben bereits in der Vorschule einzuführen, bringt nicht zwingend Erfolg. Kinder möchten in dem Alter viel probieren und sind lernfreudig, deshalb sollten Sie die Kleinen keinesfalls unter Druck setzen. Eine Art Routine oder Anspruch bereits im jungen Alter zu setzen, raubt den Kleinen die Freude am Lernen und blockiert ihre Kreativität. Bemühen Sie sich stattdessen, Ihr Kind beim Lernen zu unterstützen, das Interesse zu wecken und auf das Selbstvertrauen zu bauen.

Im Kindergarten lernen Kinder hauptsächlich, indem sie vieles ausprobieren. Der systematische Lernprozess der Schule hingegen ist sprach- und schriftgebunden, lässt sie demnach weniger experimentieren. Da die Kleinen erst mit sechs bis sieben Jahren diese Denkweise beherrschen, sollten Sie die Aufgaben für die Schule aufheben.

Wandel in der Lehrstruktur

Die ältere Generation ist es noch gewohnt, eine Schulstunde mit einer Dreiviertelstunde konsequent konzentriertem Sitzen zu verbinden. Die von der Vorschule gelehrte Konzentration ist natürlich vorteilhaft, aber längst kein Muss mehr. Erzieher bemühen sich um immer aktiveren Unterricht, um die Schüler zu motivieren und wortwörtlich zum Lernen zu bewegen. Demnach ist auch Konzentration zu lernen, womit die Vorschulen meist werben, keine Grundvoraussetzung für den Schulbeginn.

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