Frau im SatincorsageDass das Frühjahr naht, ist nicht zu übersehen – und vor allem nicht zu überlesen!

Kaum ein Medium für Frauen, das dieser Tage nicht mit „Bikini-Figur“-Gedöns aufwartet und schöne Frühjahrsmode vorstellt, an die sich – klar! – Schlankheits-Rezepte gleich anschließen.

Da ich leider den gesamten Winter mit Naschen zugebracht habe und es mir auch sonst bei einer eher rustikalen-gutbürgerlichen Küche habe gutgehen lassen, habe ich ein paar Kilo zugelegt.

Noch vor wenigen Jahren hätte ich mir nun – im Frühling – eine stressige „Schlankheits-Kur“ verordnet, wäre früher aufgestanden, hätte Sit-ups für den Bauch gemacht, mit einem drögen Müsli gefrühstückt und mein Magen hätte die ganze Zeit geknurrt.

Zum Mittag hätte ich an einem Salatblatt genagt und nachmittags oder abends wäre es mit Sport im Fitness-Studio weitergegangen.

Was ich für Jahre im Fitness-Studio zugebracht habe – man kann es keinem erzählen!

Denn – Sie ahnen es vielleicht – die meiste Zeit wurde ich in den Schwitztempeln als „Karteileiche” geführt. Und saß – statt auf dem Fitnessfahrrad – längst schon wieder im Café vor einem leckeren Stück Kuchen.

Denn meine Phasen, in denen ich mir vornahm, mich mit Fitness und schlank machender Ernährung der idealen Bikini-Figur zu nähern, währten immer nur kurz. Ich bin ein Schlemmer-Typ und habe es zumeist nicht sehr lange durchgehalten, mich extrem kalorienarm zu ernähren. Das größte Manko ist zudem meine stetige Lust auf Schokolade – denn: „ohne“ kann ich nicht.

Also gingen die Jahre ins Land, ständig befiel mich im Frühjahr – auch angeheizt durch die Frauenmagazine, die ich heute kaum noch lese – der Drang zu „schlank“ und ehe ich es mir versah, war alles wieder beim Alten, mein Essverhalten und meine Figur.

Dazu muss man sagen, dass ich keineswegs dick bin oder mich ungesund ernähre, ich trage eine 42 und esse durchaus gesund. Nur eben nicht mit Kalorien zählen oder Selbstkasteiung. Ich bestelle im Biergarten lieber ein schönes Schnitzel als einen Salat, von dem ich `eh nie satt werde…Dafür esse ich im Alltag viel Gemüse und auch Obst, nur ist eben meine Küche eher herzhaft, als dass Salatblätter regieren. Ich schwimme auch ab und an, aber eher fürs Wohlbefinden, als das ich das Abnehmen im Hinterkopf habe.

Und weil das alles so ist, habe ich irgendwann aufgehört, mich mit diesem ganzen Mist á la „Frühlingsfigur“ oder „Sommerfigur“ oder eben mit Diäten zu beschäftigen. Denn: meine „Frühlingsfigur“ hielte keine 2 Wochen lang….

Ich habe mich einmal für einen Typen runter gehungert, für den ich sehr geschwärmt habe, da war ich noch jünger.

Als ich dann als Hungerhaken vor ihm stand und wir später zwischen den Laken gelandet sind, gestand er mir, dass ich ihm besser gefiel, als ich mehr „auf den Rippen“ hatte. Wir kannten uns nämlich von früher.

Tja, so kann`s eben auch gehen!

Und wissen Sie was: diese Erfahrung habe ich immer wieder gemacht! Männer achten nicht unbedingt darauf, ob man eine 42 trägt, eine 40 oder eine 38. Die wollen eine authentische, gepflegte und meist auch humorvolle Frau.

Selbst wenn ich mir vornahm, vor einem Date, das zeitlich noch ein wenig weiter weg lag, noch etwas zu „diäten“ – ich habe es halt nie geschafft und wenn ich mir am Vorabend vor einem Rendezvous noch eine Schokolade reinpfiff und dann eben zu dem Date ging, wie ich war, war das männertechnisch nie ein Problem!

Auch nicht, wenn es zum Äußersten kam, hier hilft sowieso Kerzenlicht! Der sanfte Schimmer tunt die meisten Speckröllchen weg, das ist wirklich so!

Und auch beim Thema „Abendveranstaltung“ habe ich aufgehört, mir Gedanken zu machen. Wo andere Frauen vor glamourösen Ereignissen noch schnell Diäten beginnen, bleibe ich gelassen, denn für derlei Anlässe habe ich – ein gutes Mieder! Und zwar so eines von den moderneren, eine Art Dress, das bis unter die Brust geht und angeschnittene Beine hat, gibt’s heutzutage in jedem Kaufhaus und in verschiedenen Ausführungen. Nennt sich – glaube ich – Shape Wear oder so.

Was soll ich sagen? So ein Ding drückt weg, was andere Frauen sich noch selbstkasteiend weg hungern. Für ihr Abendkleid!

Muss alles nicht sein! Ich lebe auch vor Ereignissen, wo man als Frau mal ein tolles Kleid ausführen kann, ganz normal weiter mit meinen Essgewohnheiten. Und kann mich drauf verlassen, dass dieses Mieder – ich nenne es nur „den Drücker“, weil eben alles an Bauchröllchen durch dieses geniale Ding weg gedrückt wird – meine Figur “Abendkleid-technisch” formt.

Na ja – und was den Bikini anbetrifft: ob meiner kleinen Röllchen trage ich halt keinen. Ich bin umgestiegen auf einen schönen Badeanzug, den es ja auch mit „figur modellierendem“ Effekt gibt, warum sich also quälen? Ich bin wie ich bin, eine Kate Moss-Figur werde ich nie bekommen und ich möchte sie auch nicht.

Schöne Kleidung gibt es in jeder Größe und wenn diese schick zusammengestellt und kombiniert ist, fällt das kleine „mehr“ an Figur oft gar nicht auf.

Wie oft habe ich Männer zu mir sagen hören: „Du bist doch total schlank!“.

Für Männer ist nämlich eine 42 – zum Beispiel – eben  schlank. Und die meisten der männlichen Zeitgenossen werden auch eine Frau mit Kleidergröße 44 kaum als richtig dick ansehen.

Das mal nur so nebenbei, weil es ja beim diäten immer auch oft um Männer – oder deren Blick auf die eigene Figur – geht.

Ich lebe doch viel entspannter, wenn ich normal und gut esse und nicht ständig am Kalorien zählen bin. Zudem wirkt sich genau das auf meine Ausstrahlung aus, denn die ist lässig und entspannt. Darauf kommt es – wie ich denke – viel mehr an!

Und noch was: gibt’s nicht am Strand oder im Freibad wichtigeres zu tun, als sich Gedanken um ein paar Kilo oder Bauchröllchen mehr zu machen?

Wenn man da mal so seine Blicke schweifen lässt, wird man kaum Traumkörper entdecken und die anderen Leute interessiert es meist herzlich wenig, ob da eine 38 oder eine 44 im Badeanzug oder Bikini steckt.

Entspannung ist angesagt. Nicht mehr und nicht weniger. Also: machen Sie sich nicht verrückt.

Und – für den großen Abendauftritt tut es „der Drücker“ allemal! Damit können sie vor dem abendlichen Event sogar noch einen Schokoriegel genießen.

Das Leben soll ja Spaß machen!

Bildnachweis. Fotolia, https://de.fotolia.com/id/45907841

Datei: #45907841 | Urheber: runzelkorn

 

 

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