Momentan wird wieder verstärkt vor ihnen gewarnt, sie waren auch nie richtig weg: K.O.-Tropfen, die vor allem Frauen heimlich in Drinks gemixt werden. Welche Folgen das haben kann, schildert Annabelle (Name geändert), der vor Jahren diese üblen Tropfen heimlich in den Drink gemixt wurden: „Überall lese ich derzeit wieder von ihnen, in den letzten Wochen – so scheint mir – , wird wieder verstärkt vor diesem Teufelszeug – die Rede ist von K.O.-Tropfen – gewarnt, ich kann nachvollziehen warum!
Denn diese Flüssigkeit ist teuflisch, wer einmal mit K.O.-Tropfen in Kontakt kam, kann das bestätigen! So bin auch ich vor Jahren Opfer dieser fiesen Tropfen geworden. Ein unschönes Erlebnis, an das ich mich wohl immer erinnern werde! Dabei begann alles harmlos:
ich hatte mit meiner Freundin ein Wochenende Mailand gebucht, wir wollten mal raus aus dem Alltagstrott, als viel beschäftigte Businessfrauen, brauchten wir mal wieder Tapetenwechsel.
Also buchten wir Mailand. Ein kleines, unspektakuläres Hotel, nur wenige Minuten vom pulsierenden Zentrum entfernt, sollte unser Zuhause für dieses Wochenende sein. Kaum angekommen zogen wir los, zuerst natürlich erst einmal zum Dom – logisch!
Hier ein ganz kurzer Hinweis darauf, dass man schon dort etwas Obacht als Frau geben muss, weil Scharen von jungen, zumeist farbigen, Männern, dort mega-aufdringlich irgendwelche Armbänder „verkaufen“. So im Stile der Dinger, wie Wolfgang Petry sie einst immer zu Auftritten trug. Geschmackssache. Ich war nicht interessiert, was aber wiederum den Verkäufer nicht interessierte.
Er wurde aggressiv und aufdringlich, nur mit Mühe konnte ich ihn abschütteln! In solchen Situationen ist also große Vorsicht geboten!
Da mein Trip nach Mailand allerdings schon ein paar Jahre her ist, informiert man sich am besten im Internet über diese Situation, die sich vielleicht auch schon wieder geändert hat.
Leider setzte sich aber der Mailand-Trip in diesem Negativ-Stil fort. Dass wir leider nur einen Platz in Dom-Nähe in einem Lokal fanden, dass mit billigen Plastikstühlen aufwartete und man dort um die 10,00 € für eine Tasse Kaffee bezahlte, war – im Rückblick zumindest – allerdings das geringste Problem. Es sollte schlimmer kommen, viel schlimmer.
Für den Abend dann planten wir – ganz klar! – einen Abstecher ins Mailänder Nachtleben.
Ein Taxi brachte uns ins städtische Ausgeh-Viertel.
Was wir nicht wussten: an jenem Abend fanden in Mailand mehrere Großveranstaltungen mit internationaler Note statt, vorwiegend für die männliche Zielgruppe. Dass man, sobald man irgendwo Platz genommen hatte, schon zehn Minuten später ein Glas Sekt vom Kellner serviert bekam – geschickt von irgendeinem Verehrer, ein paar Plätze weiter – sollte ebenso noch das kleinere Problem an diesem Abend sein.
Manches schien zwar ziemlich aufdringlich, aber alles in allem waren es lediglich harmlose Anbagger-Versuche, die die vielen Männer, die aufgrund der Veranstaltungen in der Stadt waren, starteten.
Irgendwann waren wir mittendrin in einer lustigen Truppe aus Männlein und Weiblein, dich sich zusammen unterhielt, trank und Spaß hatte. Es waren Leute aus England darunter, aus Italien, Deutschland und Frankreich, Wortfetzen, bestehend aus den verschiedensten Sprachen, flogen umher.
Irgendwann waren wir eine größere Clique, die sich für diesen einen Abend gefunden hatte. Wir zogen von Bar zu Bar, schauten mal in diese Disco, mal in jene. Ich unterhielt mich an diesem Abend viel und lange mit einem Typen aus London, ein netter Kerl namens George.
Irgendwann landete der bunt zusammen gewürfelte Tross in einer letzten Disco die noch geöffnet war, mittlerweile waren einige Läden schon geschlossen, es war weit nach Mitternacht – die Stimmung feucht-fröhlich und ausgelassen. Angekommen in dem Tanzschuppen schwangen George und ich gleich das Tanzbein, meine Freundin verzog sich mit ihrem Flirt an die Bar.
Ich weiß nicht mehr, wie lange ich tanzte, aber eine Dreiviertelstunde bestimmt. Die Beats hämmerten, die Tanzfläche war voll, die gute Laune auf dem Höchststand. Alkohol hatte ich an diesem Abend nur wenig zu mir genommen, ich gehöre zu den Leuten, die auch ohne viel Hochprozentiges leicht in Stimmung kommen. Irgendwann aber war ich so verschwitzt, dass ich George ein Zeichen gab, dass ich mich erst einmal hinsetzen wolle.
Er verstand und wir steuerten eine Sitzecke an. In diesem Moment brachte jemand – wer, weiß ich nicht mehr und hier setzt meine Unvorsichtigkeit ein – Drinks. Eiskalte Mojitos. Ein Getränk, das ich gar nicht mag, aber an jenem Abend griff ich zu.
Ich war durchgeschwitzt und total durstig, was mich in diesem Moment leichtsinnig werden ließ. Denn ich war sonst in dieser Angelegenheit eher übervorsichtig, ließ in Diskotheken meiner Heimatstadt mein Getränk nie unbeaufsichtigt stehen und rührte es nicht mehr an, wenn ich vom Tanzen kam. Eben weil mir die Gefahr durch die K.O.-Tropfen immer schon bekannt war.
In Mailand aber sollte mir mein Leichtsinn schwer zu stehen kommen:
kurz nachdem ich von dem Drink nahm, wurde mir anders, danach setzt meine Erinnerung aus – ich weiß nichts mehr. Gar nichts.
Insofern beruhen die nachfolgenden Schilderungen allesamt aus den Erzählungen meiner mitreisenden Freundin. Diese saß zu dem Zeitpunkt, als mein Blackout einsetzte, an der Bar.
George, der meinen Zustand bemerkte, holte sie rasch herbei. Wohl weil ich eine teilnahmslose Elendsfigur abgegeben haben muss, organisierten meine Freundin und George ein Taxi, das uns zum Hotel bringen sollte.
Im Taxi dann, so erzählte mir meine Freundin später, übergab ich mich – was dazu führte, dass sich der Taxifahrer weigerte, uns weiter zu transportieren, ehe er nicht Geld für die Neuanschaffung seiner Sitzgarnitur bekomme. Wie mir meine Freundin im Nachgang berichtete, gab ich ihr meine EC-Karte nebst Pin-Code und sie hob an einem Bankautomat, den der Taxifahrer ansteuerte, Geld von meinem Konto ab.
Von alledem – wie bereits erwähnt – weiß ich NICHTS mehr. Ich konnte mich auch am nächsten Morgen und in der darauf folgenden Zeit an nichts erinnern, schon gar nicht an die Nummer mit dem Geldautomaten!
Da wir im Hotel ein Zimmer im Dachgeschoss (ohne Lift) gebucht hatten, hatte meine Freundin arge Mühe, mich nach oben zu bugsieren, wie sie mir im Nachgang berichtete.
Ich aber wachte am nächsten Morgen auf (ab hier kann ich wieder aus meiner eigenen Erfahrung erzählen) und hatte während des Aufrichtens im Bett das Gefühl, dass sich tausende Hämmer durch meinen Kopf arbeiteten, zudem dröhnte mein Schädel, wie es noch nie zuvor erlebte. An den Abend zuvor hatte ich ab der Stelle, wo die besagten Drinks kamen, keinerlei Erinnerung mehr.
Ich wollte mich nun also ins Bad begeben, kam aber nicht mal aus dem Bett. Mein ganzer Körper gehorchte mir irgendwie nicht, jede Bewegung dröhnte –zigfach in meinem Kopf, aufstehen unmöglich!
Ich bemerkte, dass meine Freundin schon im Gange war, wir hatten eigentlich vor, ein wenig bummeln zu gehen. Ich bat sie, zunächst allein los zu ziehen, da es mir schier unmöglich schien, mich nur einen Millimeter aus dem Bett zu bewegen. Und so kam es, dass meine Freundin erst mal alleine loszog.
Ich blieb im Bett – für mehrere Stunden noch.
Irgendwann schien es halbwegs zu funktionieren, dass ich aufstehen konnte. Ich schleppte mich ins Bad und stieg unter die Dusche, die meine Lebensgeister halbwegs wieder wach rief.
Da ich noch nichts wieder gegessen hatte, beschloss ich, in die Stadt zu gehen, nach meiner Freundin Ausschau zu halten, und erst mal einen Kaffee und was Festes zu mir zu nehmen. Das packte ich auch ganz gut, obgleich ich mich immer mal noch, mitten in der City, auf den Bordstein setzen musste.
So richtig fit war ich erst am nächsten Tag wieder – dem Tag der Abreise – , weshalb der Mailand-Trip für mich unter „Luftnummer“ verbucht werden konnte.
Letztlich habe ich es meiner Freundin zu verdanken, dass ich ohne Blessuren aus dieser K.O.-Tropfen-Situation heraus kam.
Nicht auszudenken, was vielleicht passiert wäre, wenn ich ohne sie unterwegs gewesen wäre! Denn – bis heute weiß ich nicht, wer mir etwas in den Drink getan hat! George, der mir nach wenigen Tagen aus London mailte, um sich nach meinem Befinden zu erkundigen, äußerte die Vermutung, dass ein paar finstere Gestalten, die sich an die Clique des besagten Abends gehangen hatten, dahinter stecken könnten. Und die darauf aus waren, eine Frau gefügig zu machen.
Dass es K.O.-Tropfen waren, die mich in diese missliche Lage brachten, daran zweifelten weder meine Freundin, noch George, noch ich keine Sekunde.
Klar war jedoch eines: dass ich verdammt glimpflich davon gekommen bin!
Man weiß von anderen K.O.-Tropfen-Opfern, dass sie viel weniger Glück hatten und nicht selten durch diese fiese Flüssigkeit zum Vergewaltigungsopfer wurden.
Deshalb meine Tipps:
Niemals einen Drink annehmen, von dem nicht eindeutig klar ist, von wem er kommt oder man die Person, die das Getränk ausgibt / spendiert, nicht wirklich gut kennt!
Das eigene Getränk in der Disco oder im Club möglichst nicht unbeaufsichtigt lassen – bei Abwesenheit immer eine vertraute Person bitten, ein Auge auf das Getränk zu haben.
Im Zweifelsfall – wenn z. B. der Drink doch eine Zeit lang unbeaufsichtigt war – das Getränk NICHT mehr anrühren!
Es gilt: lieber einmal zu vorsichtig sein, als Opfer zu werden!”
Weiterführende Infos zu K.O.-Tropfen finden Sie hier. Und hier.
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