Sie scheint so alt wie das Web: die Diskussion darüber, ob Kinderfotos ins Internet gehören – oder nicht?!
Wenn Sie jetzt – zu Recht – den Kopf schütteln ob dieser Frage, dann haben Sie die Rechnung ohne Zeitschriften, wie beispielsweise die BRIGITTE MOM gemacht! Denn die provoziert gern mal bei Themen, die eigentlich der gesunde Menschenverstand von ganz allein beantwortet.
Die meisten Eltern wollen keine Kinderfotos im Netz
Kürzlich erst empfahl auf deren Internet-Auftritt eine „Aktivistin“ (bei der allerdings im Dunkeln blieb, wofür sie aktiv ist….), dass FRAU während der Geburt ihres Kindes masturbieren sollte. „Na, schönen Dank auch“ – war da MEIN erster Gedanke!
Und scheinbar auch die Denkweise unzähliger anderer Frauen im Netz. Die hielten diesen Vorschlag nämlich für ebenso gaga, wie ich.
Dass die Meinungen, die etablierte Medien so kundtun, scheinbar immer seltener den Nerv des lesenden Publikums treffen, ist freilich kein Geheimnis mehr, nur: Je häufiger das zutrifft – so zumindest mein Eindruck – desto mehr Unsinn wird in derlei Medien verbreitet.
So auch wieder zum – eigentlich ausgereizten – Thema „Kinderfotos im Netz“.
Die allermeisten Eltern werden einen Teufel tun, Bilder vom Nachwuchs im Internet – womöglich aller Welt zugänglich – zu veröffentlichen. Das ist vernünftig und klug. Für die Verfasserin eines BRIGITTE-MOM-Artikels, zu dem Thema, jedoch sind diese Menschen nur eines: ängstlich.
Daniela Döge, die den Artikel geschrieben hat, versteigt sich in dem Beitrag sogar zu folgender absurder Behauptung:
„Mir tun Kinder leid, die mit Eltern aufwachsen müssen, die Angst vor dem Internet und den sozialen Medien haben.“
Ohne Worte und fast schon eine Beleidigung für klar denkende Eltern(teile).
Viel Naivität scheint im Spiel zu sein
Der Artikel strotzt vor Naivität und man fragt sich, unweigerlich, was das soll?
Ein Blick in den Twitter-Account der „Journalistin“ und man weiß: mit einer ernstzunehmenden Redakteurin hat man es hier schon mal nicht zu tun. Zu sehen ist Frau Döge dort nämlich Grimassen schneidend und von der Aura einer seriösen Berichterstatterin so weit entfernt, wie derzeit Angela Merkel vom Volk.
Apropos Angela Merkel: dass immer, wenn die – vermeintlich etablierte – Journaille keine vernünftigen Argumente (mehr) hat, der Begriff „Angst“ ins Spiel kommt, ist freilich auch kein Zufall mehr. Wir sehen das ja derzeit in der politischen Debatte zur Genüge. Jedoch wäre die Presse nicht an ihrem derzeitigen Tiefpunkt angelangt, wenn diese Art der Lancierung nicht auch in Müttermagazine Eingang fände. DDR-Ideologie lässt grüßen!
Denn in dem kruden Beitrag, der die Veröffentlichung von Fotos minderjähriger Kinder im Netz allen Ernstes schönredet und gutheißt, werden all die, die da strikt dagegen sind, eben kurzerhand als „ängstlich“ diffamiert.
Was es allerdings mit Angst zu tun haben soll, wenn man sich als Eltern oder Mama respektive Papa, Tante, Onkel, Oma oder Opa strikt gegen eine Verbreitung von Kinderfotos im Web ausspricht, bleibt das Geheimnis dieser drittklassig wirkenden „Journalistin“.
Die sich mit ihrem Beitrag, ich erwähnte es eingangs schon, freilich keinen Gefallen getan haben dürfte, denn die Kommentare zu der Veröffentlichung seitens des Lese- und User-Publikums sprechen für sich.
Blase im Web oft abgehoben und realitätsfremd
Und geben ganz nebenbei einen Einblick in das Desaster, in das sich die Medien vor nicht allzu ferner Zeit von ganz allein begeben haben: Abgehoben und an der Realität vorbei, schreiben sie nicht nur manches, wofür sie ein Großteil der Leute aus dem Volk mit dem bösen Wort, das mit „L“ beginnt bezeichnen, nein: sie scheinen sich offenbar immer noch in dem trügerischen Gefühl zu wiegen, dass das, was sie verbreiten, moralisch „das Richtige“ ist.
Eine fatale Einstellung, an der schon ganze Staatsformen gescheitert sind.
Insofern bleibt es spannend, wie lange sich ein derartiger „Journalismus“ , mitsamt solcher Schreiberlinge wie Daniela Döge noch hält. Als gebürtige Ossi jedenfalls denke ich mir meinen Teil und beobachte diesen – einst so angesehenen Berufsstand – genüsslich. Mit dem Luxus der vorhandenen Distanz.
Und soll ich Ihnen was sagen: das macht gerade, in diesen Zeiten, tierischen Spaß!
Und – nein – ich würde niemals auf die Idee kommen, Fotos meiner Familie öffentlich ins Netz zu stellen. Für viele vom Schlage Döge bin ich deshalb vielleicht bin ja nur ein verwirrter Angsthase. Für einen weitaus größeren Teil der deutschen Bevölkerung jedoch: eine normale Frau mit gesundem Menschenverstand.
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