Ein Gastartikel von Anna – Jan Böhmermann und Lutz Bachmann – zwei Männer, die im politischen Fokus stehen. Ersterer aktuell gefühlte 24 Stunden.
Beide Männer machen sich für eine politische Richtung stark, von der sie denken, dass sie richtig ist. Einer geht dabei in die völlig falsche Richtung.
Und dieser eine ist Jan Böhmermann.
Er ist vor vielen Monaten schon als unsägliche “Systemtrompete” aufgefallen, nachdem er friedliche Demonstranten mal eben als “Idioten” bezeichnet hat. Auch hier im Frauenpanorama wurde seinerzeit über ihn – der sich ja nun berechtigt das Etikett „rassistisch“ anpappen kann – berichtet.
Über Bachmann wurde hier noch nicht berichtet, aber heute soll auch er Thema sein.
Denn man muss sich ja mal fragen, was passiert wäre, wenn dieses „Gedicht“ von Lutz Bachmann auf der Pegida-Bühne, vor barocker Kulisse, vorgetragen worden wäre. An einem ganz normalen Pegida-Montag.
Was wäre wohl geschehen, wenn Bachmann solch rassistisch-hetzerische Worte in sein Mikro gesprochen hätte, wie es Böhmermann im ZDF-Studio getan hat?
Ich denke: der Teufel wäre los gewesen.
Noch in derselben Minute wäre bei Twitter ein Shitstorm los gegangen, hätte man Bachmann als „Hetzer“, „Verbrecher“ und „Rassist“ bezeichnet. Die Anzeigen gegen ihn wären – so schnell, wie die Tweets selbst – aus dem gesamten Land bei den Polizeistationen eingegangen.
In den Spätnachrichten der öffentlich-rechtlichen Programme, die zu reinen Staatssendern verkommen sind, wäre Lutz Bachmann das erste Thema.
Anmoderiert von Claus Kleber vielleicht in etwa so:
„Sie gilt lange schon als rassistisch, als hetzerisch und fremdenfeindlich: die Pegida-Bewegung. Ihr Anführer Lutz Bachmann war häufiger schon im Visier der Staatsanwaltschaft und gilt als radikaler “Rechter”. Heute nun hat er sämtliche bürgerlichen Masken fallen gelassen. Mit einem Hetz-Gedicht hat er den türkischen Präsidenten grob beleidigt, verleumdet und mit hoch rassistischen Aussagen einmal mehr gezeigt, wie die von ihm angeführte Bewegung tickt. Zur Stunde befindet sich Lutz Bachmann, der kurz darauf von der Bühne geholt wurde, auf einem Dresdner Polizeirevier, noch ist unklar, ob er die kommende Nacht in U-Haft verbringen wird.“
So wäre das zumindest für mich (!) vorstellbar und ich denke schon, dass Bachmann, hätte er diese Zeilen in der Öffentlichkeit vorgetragen, danach ganz bestimmt zunächst auf ein Polizeirevier gebracht worden wäre.
Man hätte in den Nachrichten die üblichen Verdächtigen zugeschaltet, Justizminister Maas wäre rasch unter dem Rock von Natalia Wörner hervor gekrabbelt und hätte kundgetan, dass er noch in derselben Nacht ein Verbot der Dresdner Pegida-Bewegung prüfen wird. Vom Verfassungsschutz-Präsident über Gabriel bis Stegner und Kauder hätten die Nachrichten einen bunten „Schalt“-Reigen aufgefahren, jeder dieser “Politiker” hätte geschäumt und diese „Straftat“ auf das Schärfste verurteilt.
An die Nachrichten hätten sich Hinweise zu Sonder-Talkshows und Sondersendungen angeschlossen, in den medialen Stuhlkreisen würden „Experten“ platziert, von denen bis dato keiner was gehört hat, aber die verbreiten dürften, was Bachmann für ein Mensch ist.
Schon am nächsten Tag hätten wir in den Morgennachrichten zu lesen und zu hören bekommen, welche „Prominenten“ gegenüber Bachmann „Haltung“ zeigen und sich positionieren.
Von Böhmermann über Kebekus, Campino, Lindenberg und Roland Kaiser (der gleich noch ein „Anti-Bachmann“-Konzert an den Elbwiesen organisiert hätte) bis hin zu Heino würde jeder ein Statement abgeben zu diesem „Nazi“, Lutz Bachmann.
Ganz abgesehen von den „C“- und „D-„-Promis, die ihre Sinnlosigkeiten aufgrund eines solchen Ereignisses freilich auch in allen Medien verbreiten dürften.
Kurzum: ein „Bachmann“-Bashing nie gekannten Ausmaßes wäre vom Zaune gebrochen, wir hätten ganz bestimmt vier bis sechs Wochen keine Ruhe vor dem Thema.
Und natürlich hätte Bachmann, bis auf seine Anhänger (die weit, weit in die Millionen gehen dürften), medial keinen einzigen Befürworter – im Gegenteil: auch Verbände, „Bündnisse“ und was es da nicht alles gibt in der „….alles-ist-bunt“-Szene würden offiziell die Strafverfolgung Bachmanns fordern und ein Verbot der Pegida-Demos sowieso.
Ich könnte mir auch vorstellen, dass die Bundeskanzlerin – hätte Bachmann dieses “Gedicht” öffentlich in die Welt posaunt – vor die Mikrofone getreten wäre und verkündet hätte, dass sie alles daran setzen lassen wird, Lutz Bachmann einer Strafverfolgung zuzuführen und ein Verbot der friedlichen Bürgerbewegung prüfen würde.
Medial wäre das ganz bestimmt mit einem bis dato nie gekanntem Einsatz flankiert und unterstützt worden.
Maas hätte das dann vielleicht auch zum Anlass genommen, geich alle Bürgerbewegungen und Bürgerproteste/-demos verbieten zu lassen.
Er würde – denke ich mir – kundtun, dass das, was Bachmann mit seinem Hetz-“Gedicht” in die Welt getragen hat (von Satire wäre nie die Rede!), der Grund ist, „warum Flüchtlingsheime brennen und Asylbewerber von Einheimischen angegriffen würden“.
Mich würde auch nicht wundern, wenn Politik, Medien, Verbände, Bündnisse und „Prominente“ in so einem Fall die Auslieferung Bachmanns in das Land des so Beleidigten fordern würden.
Aber eines wäre vielleicht doch anders: Bachmann würde nicht abtauchen.
Würde man ihn in Polizeigewahrsam nehmen, so wäre er Manns genug, sich durch seine Mitstreiter verbal vertreten zu lassen oder würde – im Falle, man gewährte ihm Hausarrest – Videobotschaften an seine Mitstreiter und die Bürgerbewegung übermitteln.
Dürfte er sich frei bewegen, würde er versuchen, öffentlich aufzutreten und Stellung zu beziehen.
Wie ein Hanswurst abzutauchen, wie es nun Böhmermann macht, wäre Bachmanns Sache nicht.
Dazu wirkt sein Gemüt zu sächsisch-ehrlich. Ich habe ihn noch nicht näher kennengelernt, aber dann und wann bei öffentlichen Auftritten gesehen, insofern nehme ich an, dass es so sein könnte. Zumal Bachmann echte Authentizität rüber bringt und Jan Böhmermann wahrscheinlich nie gemerkt hat, dass er sich mit einem ungerechten Staatssystem gemein – und damit lächerlich – macht.
Und es ihm – bis zu seinem „Gedicht“ – ja auch stets leicht gemacht wurde, für dickes GEZ-Geld und mit Wohlwollen der noch Herrschenden anders Denkende zu diffamieren. Böhmermann ist nie über den Habitus eines Schuljungen hinaus gekommen, er wirkte immer schon infantil, unprofessionell und wie ein tumber Hofnarr.
Dass er künstlerisch zudem nichts auf dem Kasten hat und wahrscheinlich – ähnlich wie der unfähige Maas – nur durch nebulöse Umstände die Karriereleiter hochgeklettert ist, wurde im Magazin „Tichys Einblick“ glasklar herausgearbeitet, der hervorragende Artikel findet sich hier: http://www.rolandtichy.de/daili-es-sentials/kunst-kommt-von-koennen-aber-was-kann-boehmermann/
Man darf nun also gespannt sein, wie es weitergeht. Lutz Bachmann hat am 19. April 2016 in Dresden einen Gerichtstermin, Thema – klar! – Volksverhetzung.
Man darf davon ausgehen, dass die – wahrscheinlich wieder aus Westdeutschland importierten – Richter so entscheiden, wie sie das eben so zu tun gedenken.
Während parallel vielleicht ein „Solidarität mit Böhmi“-Konzert vor dem Brandenburger Tor läuft und trunkene Rock-Opas á la Lindenberg Statements „gegen rechts“ in die Mikrofone nölen.
Mich wird man da nicht finden. Ich bin und bleibe eine messerscharfe Asylkritikerin. Auch vor dem Hintergrund, dass ich bereits Opfer brutaler Ausländerkriminalität wurde. Wir haben hier im Land eigene kriminelle Subjekte genug – importierte Kriminalität ist das letzte, was wir brauchen. Das nur mal nebenbei.
Und noch was: in diesem Leben werde ich kein Böhmermann-Fan mehr!
++++ UPDATE ++++ kurz nach Erscheinen des Artikels, am 15.4.16, gab die Bundeskanzlerin die Entscheidung bekannt, ein Strafverfahren gegen Böhmermann zuzulassen. Nun – jetzt sollte er sich erst recht die Frage stellen, ob es klug war, die Merkel-Kritiker bei den Demos als “Idioten” zu bezeichnen…Nun hat er das System, dem er nach dem Munde redete, entsprechend zu spüren bekommen.
Dass ändert allerdings nichts daran, dass die Entscheidung der Kanzlerin absolut inakzeptabel ist.
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