TTIP, Frauenrechte, Gier-Kapitalismus, Innen- und Asylpolitik – immer mehr sind diese Themen auch Inhalt lautstarker Proteste.
Und immer häufiger sind es auch die Frauen, die bei politischen Demonstrationen und Politaktionen mitmischen.
Auch der Gauck-Besuch in Sebnitz hat gezeigt, dass es immer mehr Menschen empört, wenn sogenannte Volksvertreter die Bevölkerung herabwürdigen und diskreditieren.
Bringen diese ihre Empörung über derlei Gebaren auf Demos und Aktionen zu Ausdruck, kommt es nicht selten zu schlimmen Szenen. So auch in Sebnitz, als die Polizei gegen einen Protestler Tränengas einsetzte. In vielen Videos sieht man, wie das dem – schon etwas älteren – Mann zusetzte.
Auch sieht man in den Video-Sequenzen des Bundespräsidenten-Besuchs Szenen des Tumults und der Unruhe – wahrscheinlich hat sich Gauck seinen Besuch auf dem weltweit größten Wandertag in Sachsen anders vorgestellt…! Aber das nur nebenbei bemerkt, denn: Mitleid ist nicht angebracht. Wer das Volk als „Problem“ bezeichnet, muss damit rechnen, dass das „Problem“ zurück pendelt.
Aber nicht nur auf Protestaktionen wie der beschriebenen kommt es oft zu gefährlichen Situationen. Eigentlich passiert es aktuell auf Aktionen und Demos jedweder Couleur – von rechts über die Mitte bis links –, dass Proteste ausarten und so mancher Teilnehmer in Gefahr gerät.
Da auffällt, dass sich den politischen Protesten immer mehr Frauen anschließen – was man auch in den Sebnitz-Videos sieht, um nochmal auf die derzeit im Netz aktuellste Aktion zurückzukommen – möchten wir Ihnen nachfolgend einige Tipps geben, die auf Demos und Politaktionen wichtig sind.
Unsere Redakteurin Anna, die schon 1989 gegen das Unrechts-Regime auf der Straße war und aktuell viele politische Aktionen auf dem Pflaster für Frauenpanorama.de verfolgt, hat sie zusammengetragen. Lesen Sie gern mal rein:
- Aufs Schuhwerk achten. Das A und O bei allen politischen Veranstaltungen, auf denen es brenzlig werden könnte, sind flache Schuhe. Gut zu Fuß zu sein, bedeutet nämlich vor allem, dass man den Ort des Geschehens rasch verlassen kann.
- Versuchen Sie zu vermeiden, in direkter Menschenmenge, im Gedränge, mit zu „schwimmen“. Eskaliert die Situation, kommen Sie dort kaum mehr raus!
- Dasselbe gilt für dichtgedrängte Menschenmassen. Hier am besten niemals mit untermischen, denn: geht ein Geschubse in der Menge los, ist dort kaum mehr ein Rauskommen! Als extrem-trauriges Beispiel dürften die vielen Todesfälle auf der Techno-Party in Duisburg gelten, wo Menschen durch andere Menschen(massen) tot getreten wurden.
- Ein weiterer Grund, sich extrem dicht beieinander stehenden Menschen auf Demos und Aktionen NICHT zu nähern und sich hinzu zu gesellen ist, dass man, sobald Unruhe – oder gar Panik – aufkommt, leicht stürzen kann. In so einem Fall dürfen Sie davon ausgehen, dass Ihnen niemand helfen wird, weil kaum jemand imstande sein dürfte, Hilfe zu leisten!
- Abstand von Polizeiketten halten! Polizeiketten werden meist gebildet, um verschiedene Demo-Lager zu trennen (seit neuestem dienen sie leider aber auch dazu, die Bürger von den Politikern zu trennen. Sebnitz zeigt das klar auf und erinnert damit tragisch an die `89er-Proteste…). Auch hier kann es binnen Milli-Sekunden zu Tumulten kommen.
- Stecken Sie sich für den Notfall einen feuchten Waschlappen ein, der griffbereit ist. Tränengas wird immer mal wieder eingesetzt und wenn Sie zufällig neben jemanden stehen, dem eine solche Ladung gilt, kann es passieren, dass auch Ihre Augen immens gereizt werden!
- Auch etwas zu trinken sollten Sie stets einstecken haben. Nur zu oft passiert es, dass die Menschenmenge stockt oder nicht weiter gelassen wird. Bei praller Hitze wird das Ganze ohne Getränk schnell zur Qual!
- Stichwort „Hitze“: eine Kopfbedeckung macht sich immer gut, siehe vorgenannter Punkt! Im Winter sollten Sie sich ganz dick einmummeln!
- Sollten Sie sich in einer großen Menschenmenge befinden und merken, dass es brenzlig werden könnte: sofort rausgehen und die Szenerie von einem sichereren Standpunkt aus beobachten. Bringen Sie sich niemals dadurch in Gefahr, dass Sie zu spät reagieren – immer achtsam sein und mit ständigen Rundumblicken das Geschehen im Blick behalten!
Last but not least wäre noch festzuhalten, dass man derlei Aktionen besser in der Gruppe besucht und nicht allein.
Auch wenn man sich verliert und erst später wieder zusammen findet (immer Treffpunkte im Vorab abstimmen, falls Handys im Gedränge verloren gehen!), so kann man sich im Fall des (hoffentlich nicht eintretenden) Falles untereinander helfen.
Bildnachweis. Fotolia, https://de.fotolia.com/id/109147831
Datei: #109147831 | Urheber: pixelrain