Hochzeit
Brautjungfer sein – eine schöne Tradition!

In Kürze gesagt hat eine Brautjungfer nach hiesigem Brauch ein gewichtige Aufgabe: Sie ist es nämlich, die der Braut an ihrem wichtigsten Tag im Leben zur Seite steht. Sie ist es, die der Braut in allen Belangen hilft, beim Bekleiden, dem gestalten und Schmücken von Haar, Kleid und Co. Sie ist es, die bei der Hochzeitszeremonie selbst mit Taschentüchern die Freudentränen der Braut trocknet und sie ist es auch, wenn Kummer, Sorgen, Nervosität und Anspannung von der Braut abfallen sollen und sie die Hochzeit in vollen Zügen genießen soll.

Die Brautjungfer betreut die Gäste der Hochzeitsgesellschaft und ist zudem nicht selten diejenige, die von A bis Z die gesamte Hochzeit durchgeplant und mit-organisiert hat. Und allem voran ist sie die Auserwählte der Braut, die verantwortungsvoll schon vor der Vermählung beispielsweise die Organisation des Junggesellenabschieds in die Hand nimmt. Sie soll aber, gemäß alter Tradition in erster Linie die Braut vor allem Unheil schützen und bewahren können. Und aus diesem Grund wählt die Braut ihre ganz persönliche Brautjungfer selbst aus. 

Mehrere auf einen Streich

Heute suchen sich zukünftige Bräute ein der Regel nicht, wie die alte Tradition von damals verfolgte, eine einzige Brautjungfer aus. Es sind meist ein ganze Schar von Mädels, die sich die Braut für den schönsten Tag im Leben als Brautjungfern aussucht. Diese Handhabung entspringt eher den Gepflogenheiten der Amerikaner oder auch Lateinamerikaner. Denn dort ist es schon seit Jahrzehnten Gang und Gäbe, dass gleich mehrere Freundinnen und Schwestern beispielsweise in die Rolle der Brautjungfern schlüpfen.

Und damit diese auch auf der Hochzeit selbst so richtig glänzen und wirken, werden sie oftmals im Gemeinschaftsprojekt aller Beteiligten einheitlich eingekleidet. Schöne Brautjungfernkleider gibt es in Hülle und Fülle, nur das Passende und Richtige zu finden, wird ebenfalls in der Gemeinschaft schlussendlich mit einem unvergesslichen Shoppingtag verbunden und durchgeführt. Und desto mehr Freundinnen den Job als Brautjungfer letztlich übernehmen sollen, umso amüsanter wird dieser besondere Tag für alle Beteiligten. 

Die Tradition der Brautjungfern

Seit dem Mittelalter, so weiß man, dienten Brautjungfern bei Hochzeiten und Vermählungen eines Brautpaares zur Abwehr von bösen Geistern und allem Bösen, das dem Paar in irgendeiner Weise Schaden zufügen könnte. Junge, und in der Regel meist unverheiratete Frauen, die zudem mit Absicht der Braut auch noch oft sehr ähnlich sahen und sehr ähnlich wie sie auch gekleidet waren, sollten nach damaligem Ritus den Bösen Geist verwirren und so die spirituelle Gefahr vom Brautpaar und vor allem von der Braut selbst bannen und fernhalten.

In der Bibel selbst findet sich ein Passus, auf die sich die Brautjungfern-Tradition wahrscheinlich auch zurückführen lässt. Im ersten Buch Moses, Kapitel 29, reicht Laban seinen beiden Töchter je eine Magd zur Seite, die sie zur Hochzeit begleiten sollen. Hierbei soll es sich allerdings nicht um Freundinnen oder gar Schwestern der Braut handeln, wie es heutzutage gehandhabt wird. Sondern vielmehr waren es damals die Mägde der Familie, die im Haushalt halfen und arbeiteten, die der Braut zur Seite gestellt wurden. Grundsätzlich aber wurden ausschließlich als Brautjungfern tatsächlich nur unverheiratete Mägde, wenn vorhanden, hierfür auserkoren.

Sie sollten jung und rein sein und der Braut bei dem wichtigsten Tag im Leben zur Seite stehen können. Sie sollten sich um das Zurechtmachen der Braut in allen Belangen kümmern. Die Frisur richten, das Anziehen des Kleides, und vieles mehr. Ggf. sollten Brautjungfern sich zudem auch ein paar passende Worte für die Hochzeitsrede zurechtlegen.

Noch heute wird diese sehr alte Tradition fortgeführt, allerdings müssen die Brautjungfern weder jung, noch Jungfrauen und unberührt sein. Auch dass sie Dienstmägde sind, ist eher unwahrscheinlich. Eines hat sich allerdings etwas deutlicher geändert: Zwar ist es nicht üblich, dass von der Seite des Bräutigams wie auch der Braut Brautjungfern aus den eigenen Reihen und Familien auserkoren werden, doch dies geschieht immer häufiger. Was aber absolut niemals akzeptiert wir ist, das die Brautjungfern zur Hochzeit weiße Kleider tragen.

Dies darf nur die Braut.

 

Bildnachweis: pexels.com / Fernanda Latronico

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert