Die Ausbildung von Frauen ist so gut wie nie zuvor. Dennoch scheint die Selbstständigkeit vorwiegend Männersache zu sein. Nur jedes dritte Unternehmen wird von einer Frau gegründet. Wie der Deutsche Startup-Monitor 2017 immerhin zeigt, ist der Frauenanteil zum dritten Mal in Folge gestiegen. Die Bereitschaft sich selbstständig zu machen, nimmt zu. Förderprogramme und Initiativen sollen dabei helfen das Potenzial weiblicher Fachkräfte besser zu nutzen und dessen Präsenz in der Gründerszene stärken.

Wie das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) in einer Onlinebroschüre (Stand Juli 2018) erklärt, sind über die 50 Prozent der Abiturienten weiblich. Gleiches gilt für etwa die Hälfte der Hochschulabsolventen und 44 Prozent der Promovierenden. Noch nie waren Frauen besser ausgebildet als heute. Trotz der hervorragenden beruflichen Chancen, die damit einhergehen, liegt die Selbständigenquote mit sieben Prozent deutlich hinter den Männern zurück, die es auf zwölf Prozent schaffen.

Erfreulich: Laut Deutschem Startup Monitor 2017 stieg der Frauenanteil zum dritten Mal in Folge. „Im Jahr 2017 wurden 29 Prozent aller Vollerwerbsgründungen (und 43 Prozent aller Nebenerwerbsgründungen) von Frauen durchgeführt“, erklärt das BMWi. Besonders unterrepräsentiert ist die Damenwelt laut Startup Monitor in der Technologiebranche. Nur rund 14,6 Prozent der Existenzgründer von wachstumsorientierten Tech-Startups sind weiblich.

Frauen gründen anders

Frauen nehmen sich viel Zeit für die Planung ihres Unternehmens. Nicht selten werden Ideen mit Potenzial aber wieder verworfen. Häufig sind Selbstzweifel schuld. Männer handeln oft direkter, sind optimistischer und machen Nägel mit Köpfen. In der Regel ist die Risikobereitschaft bei Gründerinnen geringer, die Kreativität und Flexibilität sind hingegen höher, sobald die Entscheidung für die Selbstständigkeit gefallen ist. Frauen passen sich den Umständen an und finden schnell neue Ideen, um Probleme zu lösen. Sie gründen im kleineren Rahmen und brauchen weniger Geld für ihre Existenzgründung. Mit ihrer Kreativität holen sie aus einem kleinen Budget das Maximum heraus.

Hinzu kommt, dass der Markt heute ein großzügiges Angebot bereithält, um betriebliche Sparsamkeit in den Geschäftsalltag zu integrieren. Das beginnt bereits bei der Auswahl an Software, um diverse Herausforderungen der Verwaltung zu meistern. Ein Warenwirtschaftssystem von Entwickler Lexware ist beispielsweise für unter 40 Euro pro Monat erhältlich. Eine Investition, die auch in der Gründungsphase durchaus machbar ist, um unter anderem Aufträge bearbeiten, Rechnungen erstellen und betriebswirtschaftliche Auswertungen für strategische Entscheidungen einsehen zu können. Auch Werbung und Vernetzung sind günstig beziehungsweise komfortabel realisierbar.

Die eigene Internetpräsenz wird mit Hilfe von verständlichen Tools aktualisiert, soziale Netzwerke dienen der Kommunikation und Mobilgeräte erlauben unterwegs die Pflege von Stammdaten noch vor Ort beim Kunden. In Sachen Organisation sind Gründerinnen vorbildlich. Betriebliche Abläufe werden akribisch durchdacht und gezielt gelöst. Die gute Vernetzung untereinander hilft Frauen dabei. Gründerinnen sind besser vernetzt als Männer, nutzen ihre Kontakte intensiver und profitieren deshalb häufiger von Netzwerken. Hinzu kommt: Frauen sind mit weniger Einkommen zufrieden, ihre Wachstumsambitionen sind weniger ausgeprägt. Zwar möchten sie selbstbestimmt arbeiten, aber die Vereinbarkeit von Familienleben und Selbstständigkeit ist ihnen wichtiger als ein prall gefülltes Konto.

Unterstützung im Gründerinnenportal des Bundeswirtschaftsministeriums

Spezielle Angebote und Informationen für gründungsinteressierte Frauen wurden auf der Internetpräsenz für Existenzgründerinnen arrangiert. Betreut wird das Onlineportal von der Gründerinnenagentur. Unter anderem finden Besucherinnen dort folgendes:

  • Kontaktdaten zu Beratungseinrichtungen
  • Expertenforum, um Fragen an fachkundige Profis zu richten
  • Gründerinnenhotline
  • eTraining – Online-Lernprogramm zur Gründungsphase
  • Informatives zur Initiative „Frauen unternehmen

Auf der Gründerplattform, gefördert von BMWi und KfW, sind weiterführende Informationen und Inspirationen zu finden. Darunter Videos echter Gründerinnen, die von ihren Erfahrungen berichten.

Praktische Tipps für den erfolgreichen Start

Eine gründliche Vorbereitung ist elementar. Wo wird das Unternehmen angemeldet? Was gilt es beim Businessplan zu beachten und worauf kommt es bei der Buchführung an? Fragen, die frühzeitig beantwortet werden müssen. Eines sei hier direkt erwähnt: Es gibt gewisse Aufgaben, die Fachwissen erfordern und besser direkt ausgelagert werden, statt wertvolle Zeit dafür aufzuwenden, die anderweitig besser investiert werden könnte.

Beste Beispiele: Buchhaltung und Steuererklärung. Viele scheuen die Kosten für einen Steuerberater, wären aber besser beraten, wenn sie den Service eines solchen Dienstleisters in Anspruch nehmen. Das spart Zeit, Nerven und nicht selten auch Geld. Angebote wie die Buchhaltungssoftware lexoffice erleichtern den Datenaustausch mit dem Steuerberater und beugen chaotischer Zettelwirtschaft vor. Zudem können Steuerberater mit ihrer Erfahrung gezielt beraten und dabei helfen von Beginn an Ordnung in die Finanzen zu bringen. Auch beim Werben kann Auslagern die bessere Wahl sein. Neben dem Design spielen Texte eine wichtige Rolle. Wer Probleme hat sein Angebot in Worte zu fassen und das Wesentliche auf den Punkt zu bringen, sollte professionelle Texter beziehungsweise Marketing-Agenturen beauftragen. Hinsichtlich PR-Basiswissen bieten die Kammern passende Einsteigerseminare, um sich das nötige Wissen für eine clevere Öffentlichkeitsarbeit anzueignen.

Bild: rawpixel; pixabay.com

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