Multikulturelle Gruppe Kinder spielt glücklich Windräder in der Hand

Eine Hommage an Topfschlagen, Sackhüpfen & Co.

„Höher, schneller, weiter“ – was für viele Erwachsene gilt, ist längst bei den Kleinsten angekommen. Auch beim Thema Kindergeburtstag.

Verfolgt man im Internet hierzu den Austausch mancher Eltern, könnte man meinen,  es gäbe von offizieller Stelle eine Preisverleihung für die Ausrichtung des pompösesten Kindergeburtstages.

Allerdings klafft auch hier wieder die Schere zwischen On- und Offline-Welt extrem auseinander. Online hat man das Gefühl, dass ein nicht unerheblicher Teil der – vorwiegend – Mütter versucht, sich beim Ausrichten des Geburtstages zu übertreffen. So lesen sich zumindest manche Foren-Beiträge.

Schaut man sich jedoch im realen Leben um – bei Müttern, Vätern, Tanten und Omas – dann stellt man fest, dass hier nix ist mit „höher, schneller, weiter“ – im Gegenteil: die klassische Variante  des Kindergeburtstages ist die am häufigsten gefeierte.

Mega-Event zum Kindergeburtstag noch die Ausnahme

Auch im ländlichen Raum kommen die wenigsten Eltern auf die Idee, für die Party ihrer Jüngsten ein Motto auszuwählen, eine „Location“ zu buchen oder gar eine Agentur (gibt’s alles – ist meiner Meinung nach überflüssig!) dafür zu engagieren. Nein – gefeiert wird das zarte Alter ganz klassisch, so wie viele Leute, die heute zwischen Mitte bzw. Ende Dreißig aufwärts sind, das von ihrer eigenen Kindheit noch kennen.

Die meisten werden sich erinnern:

der große Aufriss wurde im Vorhinein gar nicht gemacht (bei uns wurden nicht mal Einladungen verteilt, meine Eltern informierten die Erziehungsberechtigten meiner Freunde mündlich…), am Tag der Feier fand sich die kleine Gesellschaft in der Wohnung des Geburtstagskindes ein und dann ging es los.

In meiner Erinnerung dominieren Sackhüpfen, Eierlaufen, Topfschlagen, leckerer Kuchen und Würstchen. Und es gab kleine Preise!

Kindergeburtstags-Grundprogramm noch heute beliebt

Das war irgendwie so das „Grundprogramm“, das sowohl bei meinen Freunden lief und auch bei uns zu Hause geboten wurde. Ich darf Ihnen sagen, dass ich genau diese Schiene heute auch bei meinem Nachwuchs fahre und es bislang immer ein Erfolg war! Fast hätte ich sogar auch „entspannend“ geschrieben! Auf eine Art (vom Feier-Stil her) ist es das, aber ein Kindergeburtstag ist nicht wirklich entspannend.

Als Mama oder Papa (ideal ist es natürlich, wenn beide anwesend sind) ist man hinterher schon etwas groggy…! Aber eben zufrieden. Und die Kinder auch. Nur darauf kommt es an.

Tipps für Kindergeburtstag Vorschulalter

Hier ein paar Tipps für einen Kindergeburtstag im klassischen Stil (für das Kindergarten-und Vorschulalter):

  • Einladungen: schöne Vorlagen gibt es heutzutage im Internet – einfach gestalten, runterladen, einrollen, Schleifchen drum und fertig. Wer das nicht mag, kauft Einladungen in der Schreibwarenabteilung – es gibt eine umfangreiche Auswahl.
  • Stimmen Sie sich – wenn sie die Eltern der Freunde Ihrer Kinder kennen – am besten im Vorfeld schon über einen Termin ab – so ist gewährleistet, dass alle Zeit haben und die Lieblings-Runde ihres Kindes auch wirklich anrückt!
  • Elternpaare sollten sich beide diesen Nachmittag / Abend frei halten und den Kindergeburtstag gestalten, wer alleinerziehend ist, tut gut daran eine Freundin oder einen Freund für diesen Tag mit „einzuspannen“.
  • Für die Deko reichen Luftschlangen, Luftballons und eine Girlande („Herzlichen Glückwunsch“ oder „Kindergeburtstag“).
  • Geschmückt wird meist der Eingangsbereich, sowie – wenn vorhanden – Garten/Hoftor und der Essplatz, an dem sich die Kinder versammeln – schön sind kleine Tischkärtchen, aber kein Muss (…ist keine Hochzeit, nicht vergessen!)
  • Eine bewährte Uhrzeit für den Beginn ist 15.00 Uhr (hier lohnt die oben genannte Abstimmung mit den Eltern, da in der Planung auch die Abholzeiten der Kinder aus dem Kindergarten berücksichtigt werden sollten!).
  • Zum Kaffeetrinken machen sich Kakao und klassische Obst-/Streuselkuchen ganz gut, Sahnetorten und Windbeutel sind eher ungeeignet. Wichtig ist es, zu wissen, ob irgendein Kind ggfs. eine Allergie gegen bestimmte Lebensmittel hat (siehe: Abstimmung mit Eltern).
  • Nach dem Kaffeetrinken kann das Programm beginnen – z. B. Topfschlagen, Sackhüpfen, Blinde Kuh, Tauziehen, Eierlaufen – hier geht schon mal eine gewisse Zeit ins Land. Beim Eierlaufen empfehlen sich Plastikeier….
  • Halten Sie kleine Preise als Gewinne bereit – diese kann man im Vorfeld kaufen, im Internet bestellen oder – zum ganz kleinen Preis – bei ebay erwerben. Bitte nicht übertreiben, es sollten wirklich nur Kleinigkeiten sein!
  • Je nach Wetterlage und Jahreszeit sollte auch ein Besuch an der frischen Luft einkalkuliert werden. Topfschlagen zum Beispiel ist ein Spiel für drinnen UND draußen. Das ist freilich im Sommer leichter als im Winter ….Für die kalte Jahreszeit sollten mehr Spiele für drinnen eingeplant werden (Tisch- und Würfelspiele, Blinde Kuh – und andere Spiele – funktonieren auch innen), bei schönem Wetter können draußen altersgerechte „Outdoor“-Spielzeuge zum Einsatz kommen (Ringe werfen, Springseil, Hüfpfball, Federball….). Viele Spiele für drinnen und draußen können oft für kleines Geld in der nächstgrößeren Stadt ausgeliehen werden, einfach mal recherchieren!
  • Wer ein großzügiges Wohnumfeld mit Garten und damit einige Goodies zu bieten hat (Trampolin, Swimming-Pool) kann diese Annehmlichkeiten mit einbeziehen, sollte aber im Vorab Rücksprache mit den Eltern halten. Beim Trampolin beispielsweise sollten nie mehr als zwei Kinder drauf (drei Kinder, zumal Fremde, sind kritisch – lieber nicht!) und das Planschen im Swimmingpool ist – abgesehen vom Wetter – nur machbar, wenn die anderen Eltern einverstanden sind, den kleinen Gästen Schwimmflügel mitgeben und das Becken nicht tief ist. Hier sollten mindestens (!) zwei Aufsichtspersonen mit im Wasser sein! Ansonsten lieber drauf verzichten!
  • Das gesamte Kindergeburtstags-Programm sollte sich bis zum frühen Abend gestalten, 18.30 oder 19.00 Uhr (je nach Anfangszeit) ist dann schon Abendbrot angesagt.
  • Hier macht es sich am besten, wenn man entweder Makkaroni mit Tomatensoße anbietet oder einen (vorbereiteten) Kartoffel- oder Nudelsalat mit Würstchen – kommt immer gut an. Dazu machen sich Fruchtsäfte ganz gut. Etwaige Allergien erfragen, siehe oben! Damit man in der Küche freie Bahn für die Vorbereitung hat, ist – zumindest für diese Zeit – unbedingt eine Aufsichtsperson für die Kinder einzuspannen, lassen Sie die Kleinen niemals unbeaufsichtigt, das ist das absolute A und O bei so einem Fest!
  • Planen Sie für das Abendessen noch mal 30 bis 45 Minuten ein, dann heißt es für die Eltern, langsam anzurücken und die kleinen Gäste abholen.
  • Halten Sie kleine, bunte Tütchen bereit, in denen die Kinder ihre Preise verstauen können – kommt immer gut an und ist zudem eine schöne Erinnerung für den kleinen Geburtstagsgast!

Wenn dann später Ruhe eingekehrt und Ihr Kind glücklich und zufrieden ins Bett gesunken ist, wissen Sie, dass Sie Ihrem Sonnenschein, samt seinen Freunden, einen schönen Tag gestaltet und mit der Wahl einer klassischen Geburtstagsfeier absolut richtig gelegen haben!

Superlativen müssen nicht sein!

Insofern: es müssen nicht immer Superlativen sein – beim Kindergeburtstag schon gar nicht!

Bildnachweis: Fotolia, https://de.fotolia.com/id/96678050

Datei: #96678050 | Urheber: Robert Kneschke

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