Soeben wurde gemeldet, dass ein 4jähriges Kind an einer Tankstelle in Mitteldeutschland von einem Auto überrollt und lebensgefährlich verletzt wurde.
Eine Tragödie, wie sie für die Angehörigen furchtbarer nicht sein kann!
Leider häufen sich solche Meldungen in letzter Zeit. Erst vor wenigen Monaten ereignete sich im Erzgebirge ein ähnlicher Fall. Hier war ein Kleinkind im Bereich der elterlichen Grundstücksausfahrt auf einem Laufrad unterwegs, als ein Kleintransporter es überrollte. Dieser Fall ging noch tragischer aus: das Kind war tot.
Natürlich sind die allermeisten Eltern übervorsichtig, was das Aufpassen ihrer kleinen Kinder im öffentlichen Raum betrifft – aber es gibt manchmal Situationen, die selbst für sehr vorsichtige und umsichtige Eltern tückisch sind.
Nur mal ein Beispiel:
Meine Eltern, die Großeltern meines Nachwuchses, wohnen auf einem Grundstück, das an einen Sportplatz grenzt. Da dieser Sportplatz recht selten frequentiert wird, sind wir dort sehr oft, um mit anderen Kindern Ball zu spielen.
Gesäumt wird der Platz von einer sehr großen Hecke. An dieser Hecke müssen wir beim Verlassen des Sportplatzes vorbei, um wieder zu meinen Eltern zu gelangen.
Einmal – ich stand mit den Kindern allerdings recht weit von besagter Hecke entfernt – bekam ich mit, wie ein Wagen mit ziemlichem Tempo, an der Hecke vorbei, um die Ecke schoss. Drin saß ein Vereinsmitglied, das zum Sportplatz gehört.
Wären in dem Moment die Kinder in diesem Bereich gewesen, hätte der Mann sie mit Sicherheit überrollt. Denn mit Menschen – spielenden Kindern gar – hat er wohl nicht gerechnet.
Obwohl jeder Autofahrer IMMER, auch und gerade an unübersichtlichen Stellen, mit anderen Leuten rechnen muss.
Selbstverständlich habe ich schon vor diesem Erlebnis immer aufgepasst, wenn wir diese Stelle passierten und im Vorab geschaut, ob vielleicht nicht doch ein Auto kommt. Dort fahren in der Woche – gefühlt – nur drei Autos entlang, ein Zustand, der den einen oder anderen Erziehungsberechtigten in so einer Situation ja vielleicht doch leichtsinnig werden lässt.
Ohne dass ich das irgendeiner Mama oder einem Papa unterstellen möchte – ganz klar!
Bedenkt man dann noch das unangemessene Tempo, mit dem das Auto um die Ecke schoss, kann man sich ausmalen, wie tragisch Unachtsamkeit (von beiden Seiten) ausgehen kann.
Sehr gefährlich sind auch Tankstellen, wie das eingangs erwähnte Unglück zeigt.
Hier verfahre ich von jeher so, dass ich das Kind (mein Nachwuchs ist fast im Vorschulalter) , wenn ich bezahlen gehe, lieber im verschlossenem (!) Wagen lasse, als es dem hochgefährlichen Gewusel auf einer Tankstelle auszusetzen.
Ergibt sich die Situation, dass das Kind dennoch das Auto verlassen muss (zum Beispiel, um auf Reisen auf die Tankstellen-Toilette zu gehen), halte ich es permanent an der Hand und gehe mit ihm gemeinsam die unübersichtlichen Situationen, die sich in diesem Moment gerade ergeben (abfahrende Autos, kommende Autos, haltende Autos), durch – erkläre, worauf man immer achten muss.
Wir halten dann vor jedem stehenden, tankenden Wagen und schauen, ob nicht daneben ein anderes Auto gefahren kommt (im Übrigen verfahre ich an Tankstellen auch so, wenn ich allein dort bin).
Was ich damit sagen will: wenn es schon nicht anders geht und das Kind in so einer beschriebenen Situation unbedingt mit aus dem Auto muss, sollte man es von Anfang an für die dortigen Gefahren sensibilisieren.
Leider ist es ja so, dass man niemals nur von seiner eigenen Umsichtigkeit ausgehen darf und immer – man muss es so sagen – mit der Unachtsamkeit anderer rechnen muss.
Dasselbe gilt für Grundstücksausfahrten – auch in ruhigen Wohngegenden. Schnell kann es hier zu Situationen kommen, wie ich sie von dem Sportplatz beschrieben habe.
Und – last but not least -: es sollte klar und absolut selbstverständlich sein, dass man kleine Kinder (bis zu welchem Alter sie für einen selbst „klein“ sind, ist wohl Ansichts- und auch Privatsache) niemals – wirklich NIEMALS! – in Situationen, wo Gefahr von außen drohen könnte, unbeaufsichtigt lässt.
Klingt simpel, wird aber längst nicht von allen Erziehungsberechtigten beherzigt oder gar eingehalten. Man denke nur an die vielen Fensterstürze kleiner Kinder, von denen man immer und immer wieder hört.
Insofern: möge Ihr Nachwuchs stets behütet sein und im Ernstfall einen Schutzengel haben!
Bildnachweis: Fotolia, https://de.fotolia.com/id/71172990
Datei: #71172990 | Urheber: spotmatikphoto