Ein Gespräch mit Astrid Korten über EISKALTER PLAN, Psychopathen, der Zufall, Wut und Rache und ihre Lesung in der Rechtsmedizin Köln.
Schreiben ist ein Sternefunkeln aus Wörtern, mitten ins Herz eines anderen Menschen, sagt Astrid Korten. Nach einer internationalen Kariere in der Wirtschaft machte die aus den Niederlanden stammenden Autorin Astrid Korten das Schreiben zu ihrem Beruf. Der Durchbruch gelang ihr Ende 2013 mit dem Psychothriller „Eiskalte Umarmung“, der Anfang 2014 Platz 1 in der EBook-Bestsellerliste Thalia erreichte, monatelang in den Top 20 stand und in der Jahresbestsellerliste 2014 seinen Platz fand. Die Fortsetzung „Eiskalter Schlaf“ erreichte ebenfalls in diesem Jahr Platz 7 in der Bestsellerliste Ebooks. „Tödliche Perfektion“ erreichte Platz 1 im August 2014 bei KOBO.
Dass die Autorin nicht nur auf dem Genre „Thriller“ von sich reden macht, beweist auch das – in Kooperation mit Silvia Hunschofsky – entstandene Drehbuch „Sofies wunderbare Reise durch die Zahlenwelt“. Der Road Movie für Kinder und Junggebliebene schaffte unter 2000 Einsendungen am 11.2.2015 beim Writemovies International Contest in Beverly Hills den Einzug ins Finale und errang einen Platz in den Top Ten. Eine große Filmproduktionsfirma hat bereits Interesse bekundet. Das Manuskript eines zweiten Kinderbuchs ist fertig und bei einem großen Verlag eingereicht.
Linda: Du hast mir ja schon ein wenig über das Kinderbuch verraten. Sehr mutig, dieses besondere Thema aufzugreifen. (Leider darf ich nicht verraten, worums genau geht)
AK: “Ja, das dachte ich zunächst auch. Aber je mehr ich darüber nachgedacht habe, je mehr konnte ich mich mit dem Gedanken anfreunden dises Kinderbuch zu schreiben. Es ist ja ein illustriertes Kinderbuch. Britta Reinhardt von Illutié hat es illustriert und ich hoffe, dass das Manuskript bei den Verlagen Anklang finden wird. Wir werden sehen. Es sind außergewöhnlich schöne Illustrationen.”
Astrid Korten bietet auch Inhalte weit über brutale Taten und Psychopathen hinaus. Sie setzt sich mit Themen auseinander, die nicht jedem im Alltag präsent sind, und legt den Finger immer wieder in die offene Wunde aktueller gesellschaftlichen Problematiken. Ihre Thriller regen zum Nachdenken und zur eigenen Auseinandersetzung an.
In „Tödliche Perfektion“, dominieren eiskalte Grausamkeit, Machtgier, perverse sexuelle Ausschweifungen und Narzissmus. Die Geschichte ist fesselnd und – das Treiben der eiskalten Sektenmitglieder – abstoßend zugleich. Als Leser kann man sich dieser Ambivalenz kaum entziehen. Das Thema Sekte hat Korten nicht zuletzt deshalb aufgegriffen, weil es in Nordrhein-Westfalen, dem Bundesland, in dem die Autorin lebt, über 400 verschiedene Sekten gibt.
Die Bösen sind in Kortens Romane nicht einfach nur böse und erfüllen ihren Zweck in der Handlung. Die Autorin kriecht ihren dunklen Figuren regelrecht unter die Haut, nistet sich in ihren Köpfen ein um durch ihre Augen zu sehen. In jedem Buch der Schriftstellerin erkennt man auch ihre Leidenschaft für Worte. „Farbenreiche Wortgemälde“, „die Eleganz, mit der sie schreibt“, „virtuos geschriebene Thriller“ – Leser und Medienvertreter finden gleichermaßen passende Worte für diesen außergewöhnlichen Schreibstil.
Mit drei Kreuzchen auf dem Papier hat alles angefangen. Mit 13 den ersten Krimi, der allerdings im Papierkorb landete. Dass ihre Art zu schreiben sie irgendwann in die Bestsellerlisten führen würde, war vorauszusehen und die logische Konsequenz. Astrid Kortens Werke waren 2014 und 2015 genau dort! Dass die Schriftstellerin mit ihrer Faszination nicht allein ist, beweist ihre große Fangemeinde. Täglich kommen neue Leser hinzu, und das in einem Genre, in dem die Konkurrenz groß ist. Dass es sich mit perfekter Wortkunst und präziser Recherche direkt hinein in die Herzen der Thriller-Freunde schreiben lässt, beweisen Astrid Kortens erfolgreiche Bücher einmal mehr! Eine Quintessenz des Gesamtwerks der Autorin könnte man als eine Poesie der Verbrechen bezeichnen.
Pünktlich zur Leipziger Buchmesse 2015 erschien der Psychothriller „Eiskalter Plan“ als Print und als Ebook im CW Niemeyer Verlag und erfreut sich bester Kritiken.
Die Hauptfiguren in „Eiskalter Plan“ sind vier Frauen, ihr gemeinsamer Nenner: Wut. Da tickt in der Brust einer gewissen Alma etwas Metallisches und die Kälte des Materials geht in Almas Seele über. Oder war sie vorher schon erkaltet? Sie trifft sich mit Sophie, Greta und Marie online und lassen im Chat ihren Emotionen freien Lauf. Dann aber kommt es zu einer Begegnung in der Offline-Welt. Das Treffen ist der Auftakt eines perfiden Plans, der sich dem Leser mit einer spannungsgeladenen Wucht präsentiert, deren Intensität von Seite zu Seite zunimmt. Die hinterhältige Spirale, in die die vier Frauen sich freiwillig begeben haben, bahnt sich einen intriganten und tückischen Weg. Während ihrer „Happy-hour-Treffen“ geschieht etwas, womit sie nicht gerechnet haben: das Böse spinnt ihr Netz, ein „Eiskalter Plan“ nimmt seinen verheerenden Lauf. Scheint die Vergeltung anfangs noch die triumphierende Oberhand zu haben, ändern sich die Spielregeln. Noch zeigt der Rachefeldzug nicht, in welchen Strudel er vor allem Hauptfigur Alma zieht und welchen verheerenden Pakt die Frauen miteinander eingegangen sind. Das „Korten-typische“ an diesem Werk sind wieder einmal die verblüffend-erschütternden Wendungen, die dem Leser genau dann präsentiert werden, wenn er meint, erkannt zu haben, welchen Verlauf die Handlung wohl nehmen wird.
Im Gegensatz zu Kortens letzten Werken „Eiskalte Umarmung“ und „Eiskalter Schlaf“ wurde in diesem neuen Thriller auf detaillierte Beschreibungen einzelner Gräueltaten verzichtet. Das Werk punktet durch einen mitreißenden Erzählstil, der seine Leser mit psychologischer Raffinesse fesselt. Als Leser gerät man von Beginn an in den Bann ihrer Geschichten. Astrid Kortens Lesestoffe sorgen für Spannung, die aus ihrer Art der Darstellung der menschlichen Abgründe resultiert. Man taucht ein in das Geschehen, wähnt sich fast an der Seite der Figuren und begleitet sie. Dass sich dabei von der ersten bis zur letzten Seite nicht nur ein Gänsehautgefühl, sondern auch regelrecht Angst einstellt, ist das, was die Leser an den Werken der Autorin so lieben. Auch die philosophische Ebene regt noch lange zum Denken an. Ihr Erzählstil ist brillant und beeindruckend.
Linda: Der Trailer Eiskalter Plan wurde in Essen-Kettwig auf Schloss Hugenpoet gedreht?
AK: Ja und das war ein besonderes Erlebnis. Wir konnten Donner-TV dafür gewinnen und ich werde diesen Drehtag wohl nie vergessen. Das Team war großartig. 🙂
Pressestimmen Eiskalter Plan – Im Netz der Rache.
“Gänsehaut-Thriller à la Minette Walters“ WAZ
„Einmal mehr stellt Astrid Korten ihr beängstigendes Talent mit „Eiskalter Plan“ unter Beweis, mit dem sie kühl berechnende Rächerinnen zum Leben erweckt.“ W. Brandner, Kulturbeauftragter Schladming.
Ein Fünf-Sterne-Thriller der Extraklasse, der mit nichts vergleichbar ist, was der übliche Markt dem Leser bereitstellt! Kapunkt
Eiskalter Plan ist ein hervorragender Roman. Nicht nur das enorme psychologische Wissen, das dieser Roman beherbergt (großes Kompliment), die Spannung, das Feingefühl heikle Themen aufzugreifen, die Charaktere, die Sprache und das phänomenale Ende, verdienen große Beachtung. Miriam Sürder
Was ich las, war unvorstellbar. “Die losgebundenen Furien der Wut pfeift keines Herrschers Stimme mehr zurück.” Schwesternrezension
Wenn man denkt, dass es gar nicht mehr böser geht, setzt Astrid Korten noch einen drauf! Chapeu! “Eiskalter Plan” – ein gut durchdachter und hervorragender erzählter Psychothriller! Thrillertante Alex
Das Video Eiskalter Plan
Linda: Dein Psychothriller „EISKALTER PLAN – IM NETZ DER RACHE ist soeben als Print und Ebook im CW Niemeyer Verlag erschienen und bekommt hervorragende Kritiken. Wie bist Du auf die Idee gekommen?
AK: „Die Zeitung und das Internet sind sehr gute Recherchequellen, um zu erfahren, was in der Welt vor sich geht. Für den Psychothriller „Eiskalter Plan“ habe ich andere Wege beschritten. Ich startete einen Aufruf zum Thema Mord und Mordgedanken und bat um die Mithilfe von Frauen. Sie sollten möglichst wahrheitsgetreu die Frage beantworten, was eine Frau veranlassen könnte, ihren Ehepartner oder den Freund zu töten, und, wie sie die Tat planen und durchführen würde.“
Im Rahmen meiner Recherchen meldeten sich über 175 Frauen. 95 Prozent nannten als mögliches Mordmotiv den Ehebruch. Das hat mich nun doch wiederum erstaunt. Ich widmete mich daraufhin weniger dem Thema, wie Frauen töten würden, sondern konzentrierte meine Recherchen auf das Mordmotiv Ehebruch.
Die Frauen haben mit mir über ihre Gefühle, ihre Gedanken und ihre Ängste gesprochen sprechen, gaben mir bereitwillig Auskunft über ihre Ehe/Partnerschaft, den Betrug an ihr, und das darauffolgende Trauma und sprachen über seine Folgen: über Misstrauen und Depression, über Wut und Rachen Verwirrung, und über den seelischen Schmerz.“
Linda: Müssen unsere Ehemänner sich jetzt fürchten?
AK: „Nein. Neben der verbalen Auseinandersetzung, dem Schlag mit der Bratpfanne oder einer kleinen Messerattacke gab’s noch lustige Begebenheiten. Eine Dame hat ihrem Partner während einer Geschäftsbesprechung einen Teller Spaghetti über den Kopf gekippt. Entweder haben die Paare sich getrennt oder sich versöhnt. Meine Interviews bildeten dann die Grundlage für Eiskalter Plan – ein spannender Psychothriller über Wut und Rache, perfide und böse. Jede Frau, die ein wenig Lebenserfahrung hat, sollte ihn mal lesen.“ 🙂
Linda: Und Männer?
AK: „Eine Rezensentin hat mal gesagt: Männer sind Penisträger. Jeder Mann kennt den Film „Basic Instinct. Eiskalter Plan ist schlimmer.“ 🙂
Linda: Die Premiere-Lesung fand im Rathaus Essen-Kettwig statt?
AK: Das war natürlich eine besondere Ehre für mich, dort einmal lesen zu können. Die Lesung war ein voller Erfolg. Auf YouTube gibt es ein Video dazu.
Linda: Astrid, der erste Mord in Deinem neuen Psychothriller geschieht unerwartet, eher zufällig, oder?
AK: Wenn der Tod ein Pseudonym braucht, nennt er sich Zufall. 🙂
Linda: Internet ist für Dich eher zweitrangig?
AK: Ja, so kann man das sagen. Ich bin immer wieder vor Ort, interviewe Menschen, an die man sonst nicht so einfach herankommt – Wissenschaftler aus den verschiedensten Bereichen, Experten der Gentechnologie, Psychologen, Sektenexperten, Politiker, Anwälte, Richter, aber auch Geschäftsführer international agierender Unternehmen und viele andere mehr. Auch sind es Berater, die tiefe Einblicke in die Untiefen der menschlichen Psyche haben. Hier hole ich mir das Rüstzeug für die Details.
Linda: Deine Bücher sind aber alles andere als trockene Faktensammlungen, sondern rasante Thriller und beste Unterhaltung. Der Psychothriller Eiskalter Plan bekommt hervorragende Kritiken. Wie gehst Du mit einer 1*-Sterne-Kritik um?
AK: „Gar nicht. Ich lese die Fünf/Vier-Sterne-Kritiken. Die machen gute Laune.“
Linda: Sind Deine Romane ein Spiel mit der Wirklichkeit?
AK: „Beim Schreiben habe ich eine große Distanz zu Szenen, die unter die Haut gehen und den Leser frösteln lassen. Es ist eine Figur, die da entsteht und Grausames tut – nicht mehr und nicht weniger. Ganz anders ist es bei meinen Recherchen. Da treffe ich hin und wieder auf Menschen, die mich ängstigen und mir manchmal sogar eine schlaflose Nacht bereiten. Zum Glück ist es etwas ganz anderes, etwas zu hören oder zu sehen und es dann zu beschreiben.”
Linda: Hast Du ein Lieblingsmotiv?
„Sir Henry” aus den schottischen Highlands. Das Foto entstand während eines Urlaubs.”
Linda: Und eine Lieblingsfigur aus Deinen Romanen?
AK: Charis Burgess, die Protagonistin aus Tödliche Perfektion. Sie verkörpert den Narzissmus. Krankhafter Narzissmus ist in der heutigen Gesellschaft ein weitverbreitetes Phänomen.“
Linda: Und das ist Deine Lieblingsfigur?
AK: „Aber ja. Narzisstische Persönlichkeiten sind faszinierend. Sie haben meist eine ausgefeilte und sehr subtile Lebenstaktik, die hart erarbeitet wurde und von Außenstehenden oft gar nicht bemerkt wird. So etwas entsteht bereits in der Kindheit, beispielsweise durch die Überforderung der Eltern, und kann später durch Medien oder – wie in diesem Roman – durch eine Sekte, geschürt werden. Charis Burgess ist ein echter Machtjunkie. Nicht anders war es z.B. bei Mussolini, Hitler oder Hölderlin, wobei der Dichter ‚nur‘ schwer depressiv war.“
Linda: Das hört sich nun nicht nach einer sympathischen Figur an, wie sie sonst im Mittelpunkt von Thrillern steht.
AK: „TÖDLICHE PERFEKTION ist kein Thriller im herkömmlichen Sinne, sondern er enthält auch die Botschaft, auf sich zu achten und sich nicht von den Medien beeinflussen zu lassen – denn dort sehe ich den Ausgangspunkt für Schlankheits-, Schönheits- und Sektenwahn.“
Linda: Warum schreibst Du Thriller?
AK: “Psychopathen faszinieren mich. Sie leben außerhalb der Norm und meinen, über dem Gesetz zu stehen. Meine Feder kann genauso furchtbar und gnadenlos böse sein.”
Linda: Was war für Dich als Autorin en besonderes Erlebnis?
AK: Der Besuch von Susanne und Manfred in Kettwig. Zwei wunderbare Menschen, mit denen ich heute befreundet bin. Oder der Dreh mit dem WDR-Fernsehen. Du meine Güte, was haben wir gefroren. Nach einem Fünf-Stunden-Dreh gab’s dann bei mir zuhause erst einmal mehrere Schnäpschen zum Aufwärmen. Und tief beeindruckt hat mich der Besuch im Kinderhospiz Regenbogenland.”
Linda: Gibt es etwas, was Du nicht magst?
AK: „Schlechte Gespräche, Langeweile, Wind um nichts (ist auch der Name meines Bildes), Neid.”
Linda: Was ist wirklich wichtig für das eigene Leben?
AK: „Sich selbst treu bleiben und sich nicht verbiegen lassen.“
Linda: Einige Begriffe, die Dich beschreiben?
AK: „Herzlich, hilfsbereit, zuverlässig, neugierig, kreativ, bunt, ein wenig verrückt, zielstrebig.“
Linda: Was sollte auf Deinem Grabstein stehen?
AK: „Mups“.
Linda: Was treibt Dich auf die Palme?
AK: „Der Teufel sitzt oft hinter dem Kreuz. Da verweise ich lieber auf meinen Blogbeitrag „Elfriede & Co“.
Linda: Dein Plädoyer für Multikulti?
AK: „Eine kulturelle Errungenschaft, die aber immer wieder vor einer Erosion durch Egoismus und banale Niedertracht geschützt werden muss. Sie ist die grundlegendste Voraussetzung für eine gerechte und überhaupt funktionsfähige Gemeinschaft von Menschen.“
Linda: Wird ein Ausländer einen andern Ausländer jemals wirklich verstehen, wenn die Seelen ihrer Kulturen sich gravierend unterscheiden?
AK: „Ich vermute, dass niemand einen anderen Menschen jemals wirklich verstehen wird. Ich wünsche mir eine offene, tolerante Gesellschaft, in der man das Gespräch miteinander sucht. Für ein besseres gegenseitiges Verständnis, und um sich trotz seiner Unterschiede verbunden zu fühlen. Mit Toleranz und Respekt ist das durchaus möglich.“
Linda: Ist Heimat ein großes Versprechen?
AK: „Heimat ist dort wo ich mich zuhause fühle – zuhause. Wenn man in einer Familie aufgewachsen ist, die den Holocaust erlebt und mich deswegen liberal und tolerant erzogen hat, dann ist Heimat ein großes Versprechen. Es hat etwas mit Werten und einer kulturellen Errungenschaft zu tun.
Dass Astrid Kortens Geschichten an real geschehene Fälle angelehnt sind, verursacht bei ihren Fans noch eine zusätzliche Gänsehaut. Selbst die Tötungsrituale der Ureinwohner Brasiliens waren der Autorin eine Recherche-Reise wert. Zum schaurig-wohligen Vergnügen ihrer Leser.
Linda: Heute erschien bei Saga Egmont das Hörbuch Deines Platz 1-Bestseller „Eiskalte Umarmung“.
AK: Richtig. Darüber freue ich mich besonders. Endlich auch als Hörbuch.
Linda: Wie dürfen wir uns Deinen Schreibtisch vorstellen?
AK: „Aufgeräumt. Auf dem Boden stapeln sich Fachbücher, Literatur, Zeitungen, Ordner, etc. Alles was ich für ein Buch brauche. Chaos pur. Aber gemütlich.
Linda: Menschen behaupten, Du seist ein Multitalent.
AK: „Keine Ahnung. Ich bin ein Mensch, der schon viel gemacht hat. Heute bin ich in erster Linie Autorin, die Thriller, Romane, Theaterstücke, Kurzgeschichten und neuerdings auch Kinderbücher schreibt. Dann male ich (Öl auf Leinen), porträtiere gerne Menschen und stelle meine Bilder aus. Als Ausgleich gibt’s die Musik. Ich spiele Saxophon. Aber ein Multitalent steht für Alleskönner und das bin ich bestimmt nicht.
Linda: Was kannst Du denn nicht?
AK: Ich bin eine miserable Hausfrau. Nur mit dem Kochen klappt’s ganz gut. Hat ja auch was mit Kreativität zu tun.
Linda: Am kommenden Donnerstag liest Du in der Rechtsmedizin Köln. Wie kam es zu dem Termin?
AK: Während eines Vortrages und einer anschließenden Besichtigung des Instituts habe ich einige interessanten Dinge erfahren, die ich in dem Thriller Eiskalter Plan „verarbeitet“ habe. Ich lese dort mit meinem Kölner Kollegen Bernhard Hatterscheidt zu Gunsten des Vereins „Dat Kölsche Hätz“. Der Verein kümmert sich um krebskranke Kinder.
Linda: Was würdest Du Deinen Lesern gerne einmal sagen?
AK: Dankeschön für Eure Treue und die damit verbundene Wertschätzung.
Linda: Eine letzte Frage. Was können Niederländer besser als Deutsche?
AK: Sie sind nicht so verbissen, können über sich selbst lachen, nehmen alles nicht so ernst und sind so herrlich unkonventionell. Mein Mann und ich haben in den Niederlanden geheiratet. Die Standesbeamtin sprach damals kein Wort Deutsch, mein Mann kein Niederländisch. “Dann übersetzen sie doch einfach”, meinte sie. Und so war ich Dolmetscher auf meiner eigenen Hochzeit. So etwas wäre in Deutschland undenkbar. Ja, so sind sie – ach ja, und Niederländer schauen dir direkt in die Augen. 🙂
Webseite der Autorin: www.astrid-korten.com
Das Interview führte Linda-Tabea Vehlen.