Fußgängerzone
In die Fußgängerzone bald nur noch mit Ticket?

Die Coronakrise treibt immer absurdere Blüten. Politiker, Initiativen und Verbände überschlagen sich mit Vorschlägen, wie das Leben jetzt und nach der Coronazeit weitergehen sollte. Während die Grünen und die Klimajünger weiterhin auf den Schutz des Klimas setzen, Virologen sich munter widersprechen und Gaststättenbetreiber über Plexiglaswände zwischen den Tischen nachdenken, wartet nun auch der DIHK – der Deutsche Industrie- und Handelskammertag – mit einer absurden Idee auf.

Und zwar mit der Begrenzung des Zugangs in Fußgängerzonen, Geschäften und Hotels.

Tickets für Fußgängerzonen könnten via App bestellbar sein

In einem Bericht auf BILD.de vom 28.04.20 heißt es im Zusammenhang mit einem Konzept, das der DIHK am Wochenende an Angela Merkel geschickt hat, wie folgt:

“(…)Dort wird unter anderem vorgeschlagen, den Zugang zu Geschäften, Hotels oder Fußgängerzonen über Ticket-Systeme zu begrenzen. Diese seien “ein äußerst wirksames und vielfältig einsetzbares Instrument zur Vermeidung von Menschenansammlungen”. Die Ticketes könnten über entsprechende Apps bereitgestellt werden.(…)”

Zudem schlägt der Deutsche Indusrie- und Handelskammertag vor, dass über die erwähnten Apps auch Einkaufszeiten in Geschäften gebucht werden könnten.

Mal ehrlich: Ein solcher Gaga-Vorschlag dürfte den Offline-Handel noch weiter in die Krise zwingen und ist außerdem überhaupt nicht durchdacht.

Offline-Handel würde noch mehr leiden!

Wer will sich schon im Vorab umständlich (s)eine Einkaufszeit online buchen (die dann vielleicht nicht einmal gewährt wird), wenn er die meisten Produkte auch mit zwei Klicks im Internet bestellen kann?

Weiterhin: Hat bei diesem Vorschlag mal jemand an die alten Leute gedacht? Die meisten von denen sind nicht im Besitz eines hochmodernen Smartphones und ganz bestimmt nicht versiert im Umgang mit Apps.

Ein Nebeneffekt wäre wahrscheinlich auch das Unterbinden politischer Aktivitäten. Demonstranten und Aktivisten demonstrieren ja bekanntlich oft in Innenstädten.

Politischer Aktivismus mit Ticket?

Soll dann jeder, der vorhat, öffentlich seine Meinung kundzutun, erst ein Ticket ziehen? Und bei sechs Mann ist dann Schluss? Das würde wohl dem Politzirkel in Berlin mitsamt allen, die den Politikern der Altparteien auf der Schleimspur folgen, gut in den Kram passen!

Demonstrationen mit Ticket, überwacht vom ersten Moment an: Guten Tag, Du neue Welt!

Bildnachweis: stock.adobe.com / Helmut Seisenberger

 

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