Fehlende Kindergarten-Plätze sind in den meisten Regionen des Landes ein Thema.
Vor allem in Großstädten ist das Angebot knapp, viele Eltern deshalb fast verzweifelt.
Wartelisten, persönliches Vorsprechen, der Versuch, durch „Vitamin B“ an einen begehrten Platz für den Nachwuchs zu kommen – alle Register werden gezogen.
Kürzlich machte in den sozialen Netzwerken das Bild einer langen Menschenschlange die Runde – aufgenommen vor einem Kindergarten in Leipzig, der neu eröffnete. Dieses Bild zeigte die Problematik der fehlenden Betreuungsplätze in einer einzigen Aufnahme.
Wer als Ein- oder Zwei-Eltern-Familie nicht in den Genuss eines Betreuungsplatzes in einem Kindergarten kommt, der versucht, auf eine Tagesmutter (oder auf einen Tagesvater) auszuweichen.
Diese Männer und Frauen bieten die Betreuung der Sprösslinge in Wohnungen an – meist haben sie um die fünf Kinder unter ihren Fittichen.
Für viele Mütter und Väter eine gute Alternative, aber auch hier droht Ungemach! Denn nach einem Bericht der Leipziger Volkszeitung werden viele angehende Tagesmütter und –väter ausgebremst, weil geeigneter Wohnraum für diese Art der Tagespflege fehlt.
In einem kürzlich erschienenen Artikel bezieht sich die Zeitung auf das Beispiel von Christoph Müller, der als Tagesvater arbeiten möchte, aber keine geeigneten Räume für sein Vorhaben findet.
Das Blatt schreibt:
„Müller könnte sofort loslegen, doch so einfach ist das nicht: „Mir fehlt eine geeignete Wohnung. Seit über einem halben Jahr suche ich, habe viele Telefonate geführt und Briefe geschrieben, bei Vermietern und Genossenschaften vorgesprochen“, sagt er. Doch von den meisten gab es nicht mal eine Reaktion. Ihm sei klar, dass die Mietsituation in Leipzig kompliziert ist, der Wohnraum angesichts der wachsenden Stadt immer knapper wird. „Auf der anderen Seite werden aber Tagesmütter- und -väter dringend gebraucht“. Hinzu kommt: Es gibt konkrete Kriterien durch das Amt, wie die Wohnung auszusehen hat. Sie muss im Erdgeschoss liegen, mindestens zwei große Zimmer sowie einen Innenhof haben, der für den Durchgangsverkehr für Autos gesperrt ist. „
Doch nicht nur die Vorgaben von Amts wegen behindern Leute wie Herrn Müller, auch viele Vermieter wollen nicht so recht ran. Dazu die LVZ weiter:
„Einige Vermieter seien zwar bereit, an Tagespflegepersonen zu vermieten. Andere wiederum nicht, weil sie die Lautstärke der Kinder oder Kinderwagen in den Hauseingängen fürchten. „
Es dürften auch zukünftig die Großstädte sein, die in Sachen „Mangel an Betreuungsplätzen“ eine traurige Rolle spielen. Für Eltern in den entsprechenden Ballungsgebieten keine guten Nachrichten.
Schon heute sei in vielen Großstädten werdenden Mütter oder Frauen, die schwanger werden wollen, angeraten, sich am besten schon am Anfang der Schwangerschaft um einen Betreuungsplatz zu kümmern – sowohl in Kindergärten als auch bei Tagesmüttern- oder vätern.
Der frühe Vogel fängt hier vielleicht ja auch mal den Wurm.
Weiterhin gelten angrenzende, dörfliche Gemeinden für Großstädter manchmal (längst nicht mehr immer!) als Geheimtipp, wenn gar nichts mehr geht. Dann nehmen nämlich viele Eltern ein paar mehr Fahrkilometer in Kauf und bringen das Töchterchen oder den Sohnemann in einer Betreuungseinrichtung auf dem Dorf unter.
Es empfiehlt sich also – angesichts der angespanten Lage in diesem Bereich -, auf der Suche nach einem Betreuungsplatz für den Nachwuchs mehrgleisig zu fahren, anders geht’s im Moment oft nicht.
Bleibt zu hoffen, dass die angekündigten Kindergarten-Neubauten in Regionen, wo es jetzt an allen Ecken und Enden fehlt, tatsächlich rasch in Gang kommen und somit wenigstens zukünftigen Müttern und Vätern die nervenaufreibende Hatz nach einem Betreuungsplatz für ihr Kind erspart bleibt!
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Ich bin echt dankbar, dass ich diesen Beitrag zum Thema Tagespflege für Kinder gefunden habe. Mit meiner Nachbarin habe ich mich schon viel darüber unterhalten. Wir sind beide auf der Suche nach einer Tagesbetreuung für unsere Kinder. Ich denke, den Beitrag werde ich ihr mal schicken.