Wahrhaft märchenhaft: Schloss Püchau

“Über Land fahren” oder “eine Landpartie machen”; Das klingt nach Genuss von sommerfrischem Duft – im Cabrio, auf dem Fahrrad oder auf der Picknickdecke. Es kann aber auch bedeuten, mit der Familienkutsche über die Landstraße zu gleiten, den Weg zum Ziel zu machen und überall dort auszusteigen, wo man etwas Interessantes entdeckt oder erahnt.

Wer sich von Leipzig aus oder von woanders her in den südlichen Landkreis der Pleiße-Metropole aufmacht, dem sei ein Trip nach Frohburg empfohlen – ins Kohrener Land, einer traditionellen Ausflugsregion im Freistaat.

Schloss Püchau lockt mit märchenhafter Kulisse

Auf dem Weg dahin empfiehlt sich ein Stopp am Schloss Püchau – einem Märchenschloss, das einen schon auf dem Anfahrtsweg, der mit historischen Attributen gesäumt ist, gefangen nimmt.

Die Auffahrt zum Schloss fühlt sich standesgemäß an – auf einmal ist man mittendrin in einem historischen Ensemble, das gut und gerne die Kulisse zu einem Märchenfilm geben könnte. Keine Frage: Schon der Vorhof von Schloss Püchau – die Heinrichsburg – ist absolut sehenswert!

Schon während der Anfahrt zum Schloss wird `s historisch

Hier kann man auch sein Gefährt abstellen und direkt zum Schloss, das sich dem malerischen Ensemble anschließt, laufen. Das imposante Anwesen erinnert an das Zuhause von Dornröschen. Beeindruckend steht es da – in der schönen Landschaft der Muldeaue.

Die sonntägliche Stille verstärkt das verzaubernde Ambiente und lässt den Vorplatz des Schlosses, auf dem sich auch ein pittoresker Brunnen befindet, seinen Charme versprühen.

Überall auf dem Gelände stehen historische Gegenstände, liebevoll arrangiert und präsentiert. Begibt man sich dann auf den Eingang zu, gelangt man durch das mächtige Portal in den Innenhof des Schlosses.

Dieser wartet mit einer zauberhaften Atmosphäre, weiteren (Durch)Gängen und verschiedenen historischen Details auf. Hier finden sich auch interessante Informationen zum historischen Anwesen, das zu den wichtigsten geschichtlichen Orten in Sachsen gehört.

Herrliches Grün lädt im Schlosspark zum Verweilen ein

Von hier aus gelangt man über einen geheimnisvoll wirkenden Durchgang über eine Terrasse in Richtung Park, der sich dem schönen Schloss anschließt. Bereits von hier oben aus schweift der Blick über den herrlich grünen Ort, an dem man sich ohne weiteres feine Schlossdamen, die seinerzeit in barocken Kleidern und Sonnenschirmchen in der Grünanlage flanierten, vorstellen kann.

Im romantischen Schlosshof

Der Park selbst ist weitläufig, man erreicht ihn, indem man an wunderschönen Amphoren vorbei eine kleine Treppe, die von einem Eisengitter eingefasst ist, hinabsteigt.

Herrliche Natur, frisches Grün und viel Historie empfangen den Park-Besucher, der hier Ruhe und Erholung vorfindet. Apropos Erholung:

Wer im Schlossgelände selbst verweilen will, kann das beispielsweise an einem der liebevoll hergerichteten Tischgarnituren im Innenhof tun oder sich auch im Außenbereich, der ebenfalls mit netten kleinen Sitzgelegenheiten ausgestattet ist, ein lauschiges Plätzchen suchen.

Die Schlossbesitzer stellen Besuchern Teile ihres Anwesen täglich gegen einen kleinen Spenden-Obolus, den man vor Ort einwerfen kann, zum “schön sitzen” und auch für den Verzehr selbst mitgebrachten Picknicks zur Verfügung. Zudem gibt es mehrmals im Jahr Schlossführungen.

Entsprechende Informationen dazu finden sich auf Aushängen im Schlossbereich, der übrigens schon mehrfach Kulisse für verschiedenste Filme war.

 

Von hier aus geht es weiter nach Kohren-Sahlis

Der malerische Schlosspark

Verlässt man den Park, gelangt man wieder zur Ausgangsstelle: Auf den imposanten Schlossvorplatz. Von hier aus kann man seine Tour fortsetzen zu einem Highlight, das dann wieder mit der Gegenwart zu tun hat: Der Sommerrodelbahn in Kohren-Sahlis.

Diese befindet sich im ehemaligen Töpferstädtchen Kohren-Sahlis, heute ein Ortsteil der Stadt Frohburg. Vorbei an sattgrünen Auen und Wäldchen erreicht man das bei Familien so beliebte Ziel auf einem großzügigen Parkplatz, der mit daneben gelegenen Sitzmöglichkeiten auch zum Verzehr von mitgebrachtem Picknick einlädt. Von hier aus ist es nur noch einen Spazierweg weit bis zur Sommerrodelbahn.

Das Gelände der Rodelbahn ist eingebettet in die Kohrener Aue- und Wälderlandschaft und überaus gepflegt. Mit Tempo sausen die flachen Rodelschlitten auf Schienen durch das Gelände – ein Freizeitspaß für Groß und Klein!

Aber Achtung – eine Kritik / ein Hinweis sei hier angemerkt, denn: Eine mündliche Einführung in die Abläufe der Rodelstrecke gibt es beim Besteigen des Rodel”bretts” nicht, es wird beim Start lediglich bei jedem Rodler überprüft, ob die Bremsung bei den jeweiligen kleinen, flachen Schlitten funktioniert.

Sommerrodelbahn – das ist wichtig zu wissen!

Wie lange die Tour geht, für wen sie vielleicht eher nicht geeignet ist, was einen auf der Strecke erwartet – Hinweise hierzu erschließen sich dem Gast nicht. Außerdem fiel auf, dass “Rodelbahn-Rambos” leichtes Spiel mit vor ihnen fahrenden Rodlern haben, wenn sie diese dazu animieren wollen, weniger zu bremsen.

Obwohl verschiedene Hinweisschilder an der Strecke immer wieder auf das unbedingte Bremsen hinweisen, missachten manche Rodler diesen Hinweis und hängen dem Vordermann unangenehm und sicher auch nicht ungefährlich auf der Pelle. Obgleich am Startpunkt Bildschirme das Geschehen auf der Strecke übertragen, scheint sich keiner zuständig zu fühlen, die “Rodel-Rambos” zu ermahnen oder/und aus dem Verkehr zu ziehen. Das darf eigentlich nicht sein!

Das Gelände der Sommerrodelbahn in Kohren-Sahlis

Außerdem – und auch dieser Hinweis schien zu fehlen – ist der tiefliegende Rodelschlitten nicht für Personen, die Mühe haben, von so einem Ding wieder hochzukommen, geeignet. Wer etwa recht ungelenkig (oder/und auch übergewichtig) ist oder/und Probleme mit dem Abstützen durch seine Armgelenke hat, dürfte am Ende der Tour Schwierigkeiten haben, von dem Rodelschlitten wieder hochzukommen.

Ausflug ins Kohrener Land ruhig mit einplanen!

Beachtet man diese Hinweise ist dieser Freizeitspaß aber definitiv eine willkommene Abwechslung und ein tolles Gaudi für Groß und Klein, was auch die vielen Familien, die sich auf dem Gelände aufhielten, bewiesen.

Wer also in Leipzig wohnt oder die Messestadt für einen (Kurz)Urlaub besucht, sollte – neben den vielen hier schon vorgestellten anderen Zielen rund um die Pleißemetropole – einen Ausflug ins Kohrener Land einplanen, wenn er Historisches und Freizeitspaß verbinden will.

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