Kaum ein anderes Thema hält die (Männer-)Welt so sehr in Atem wie die weibliche Lust. Dieses „Buch mit sieben Siegeln“, scheinbar undurchdringbar und trotzdem spannend, ist jedoch mit dem vierzigsten Geburtstag noch lange nicht an seinem Ende angelangt. Gerade jetzt nämlich entdecken sich Frauen noch einmal vollkommen neu.

Die weibliche Libido nimmt wieder Fahrt auf

Die Lust auf Sex ist bei Frauen nicht immer gleich stark. Während junge Frauen bis etwa dreißig noch kräftig ausprobieren und sich gerne auf Experimente einlassen, ist diese Zeit dennoch geprägt vom Sammeln wertvoller Erfahrungen. Wirklich erfüllender Sex ist daher meist erst ab etwa Dreißig möglich, denn jetzt wissen Frauen recht gut, was sie wollen. Zu diesem Zeitpunkt jedoch steht bei vielen Paaren die Familienplanung an und familiäre Verpflichtungen drängen die Lust in den Hintergrund.

Erst wenn die Kinder dann größer werden und auf eigenen Beinen stehen, ist der Kopf wieder richtig frei für Erotik.

Daher gelten Frauen ab etwa vierzig als sehr begehrenswert. Sie haben einiges zu geben, was sogar junge Männer anzieht. Lebt Frau nicht in einer festen Beziehung, so leidet sie dennoch selten unter unerfüllten Bedürfnissen. Viele ungebundene Frauen wagen während dieser Lebensphase auch den Schritt auf bislang unerforschtes Terrain und legen laut reif6.de ihre bisherigen Hemmungen ab.

Frauen ab vierzig nehmen im Bett gerne selbst das Steuer in die Hand.

In Beziehungen jedoch ist das nicht immer leicht. Könnte die weibliche Lust mit einem Bumerang verglichen werden, der ab vierzig zuverlässig zurückkehrt, verlieren Männer mit zunehmendem Alter das Interesse am Sex. Hier spielt vor allem das Absinken der wichtigsten Sexualhormone eine Rolle und macht aus manch feurigem Liebhaber einen verschmusten Stubenkater. „Die größte Unlust auf Sex betrifft statistisch gesehen Frauen am häufigsten mit Anfang 30, Männer dagegen mit Mitte bis Ende 40.“ (Quelle: https://www.liebewohl.de/inhalt/sexualitaet_statistik.htm) Ist Frau also längst wieder auf Kurs, sorgt die Unlust des Partners immer öfter für Frust.

Nur gemeinsames Arbeiten am eigenen Sexleben kann aus dieser Misere helfen. Offene Gespräche über die persönlichen Bedürfnisse ganz ohne Vorwürfe unterstützen eine vertrauensvolle Bindung und können auch Paaren zu erfüllenderem Sex verhelfen. Dass das aktive Arbeiten hieran von größter Bedeutung ist, beweist auch eine Umfrage. Hier gaben rund 19,3 Prozent der Befragten an, dass ein eingeschlafenes Sexleben schon einmal Grund zur Trennung war, während 23,4 Prozent die Partnerschaft wegen mangelhafter Kommunikation beendeten. Frauen, die ihre neu erwachte Libido akzeptieren und ihre daraus resultierenden Bedürfnisse klar kommunizieren, tragen damit auch Sorge für eine dauerhaft funktionierende Beziehung.

Den eigenen Körper kennen und schätzen lernen

Vermischt sich die Lust auf Sex mit unangenehmen Zweifeln im Hinblick auf den eigenen Körper, kann das das Sexleben belasten. Frauen, die sich beim Blick in den Spiegel unwohl fühlen, können sich bei Sex weniger gut fallen lassen und werden von ihren Hemmungen ausgebremst.

Mit dem eigenen Körper im Einklang zu sein, fördert auch sexuelle Erfüllung.

Dass sich der Körper ausgerechnet dann verändert, wenn die Libido wieder Fahrt aufnimmt, ist daher nicht selten ein Problem.

So ist es für Frauen ab vierzig wichtig, sich mit dem eigenen Körper zu versöhnen.

Die Trennung von überhöhten Ansprüchen ist hierbei das A und O. Selbstverständlich weist der Körper mit zunehmendem Alter einige Spuren auf, die noch mit zwanzig nicht zu sehen waren. Er wird weicher, das Bindegewebe ist weniger straff und manche Frau legt ab vierzig das ein oder andere Kilogramm zu. All das ist jedoch ein vollkommen natürlicher Vorgang, der der eigenen Attraktivität keinen Abbruch tun muss. Schließlich kommt es vielmehr auf eine selbstbewusste Ausstrahlung an.

Wer dem eigenen Körper mit Wertschätzung und Akzeptanz begegnet, ebnet den Weg hin zu mehr Selbstbewusstsein und kann auch beim Sex ungehemmter agieren. Regelmäßiger Sport gesunde Ernährung und ausreichend Entspannung helfen dabei. Ein gutes Gespür für den Körper zu entwickeln, ist dennoch kein Projekt, das schon nach kurzer Zeit abgeschlossen werden kann.

Oft braucht es mehrere Wochen oder Monate, bis anfängliche Cellulite oder neue Rundungen in Liebe betrachtet werden können. Frauen, die diese Entwicklung unterstützen möchten, sollten sich ausreichend Zeit nehmen und Übungen machen, die die Achtsamkeit fördern. Einige Beispiele hierfür hat zeitblueten.com zusammengefasst.

Die Beziehung neu entdecken

Die Diskrepanz zwischen weiblicher und männlicher Lust muss nicht das Ende der Beziehung bedeuten. Immerhin leben Frauen ab vierzig in den meisten Fällen schon viele Jahre lang mit ihrem Partner zusammen. Die gemeinsamen Erlebnisse einfach wegzuwerfen, kommt daher nur in den wenigsten Fällen in Frage.

Entspanntes Beziehungsleben ist auch mit zunehmender Reife möglich.

Das Gute dabei: Viele Beziehungen werden ab vierzig deutlich entspannter.

Damit das auch für die eigene Partnerschaft gilt, sollten Frauen und Männer über einen gemeinsamen Kurswechsel nachdenken. Es wäre falsch, an vergangenen Zeiten festzuhalten und jüngere Phasen wiederbeleben zu wollen. Oft nämlich haben sich die Bedürfnisse und Wünsche beider Partner im Laufe der Zeit gewandelt, weswegen sich sowohl Frau als auch Mann nicht mehr wie zwanzig geben können und wollen.

Viel wichtiger ist es, mit dem Partner nun neue Wege zu beschreiten und die wiedergewonnene Freiheit zu genießen. Immerhin bietet die zunehmende Selbständigkeit der Kinder ganz neue Chancen und auch Spontanes hat wieder Platz im Leben.

So sollte sich in der Beziehung nicht alles um das Thema Sex drehen. Auch gemeinsame Unternehmungen, Kurzurlaube und Hobbies, die beiden Partnern Spaß machen, schweißen zusammen und verleihen der Beziehung neuen Tiefgang. Häufig sind gerade diese Aktivitäten und das gemeinsame Genießen der Grund dafür, dass es auch im Bett wieder funktioniert.

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