Sie heißen Ashley, Kimberly und Natasha, sind Studentin, Kauffrau oder Maklerin – und sie sind für einen vierstelligen Betrag pro Nacht buchbar. Das Geschäft mit Escortservices boomt. Die Damen werden als Begleitung für Businesstermine, Kulturveranstaltungen und Essen in Restaurants gebucht. Hauptberuflich ist kaum eine als „Edelhure“ tätig. Vielmehr ist es für viele Frauen eine aufregende Möglichkeit, sich nebenher etwas dazuzuverdienen – und vor allem, das Privatleben mit ein paar Abenteuern aufzupeppen. Wir haben uns mit den Mädels von Goldmember Escorts (Escort Agentur aus Berlin) darüber unterhalten, was den Job so spannend macht.
Wie kommt man auf die Idee, als Escort zu arbeiten?
„Bei mir war es eine Freundin, die schon länger als Escort gearbeitet hat.“, erzählt uns eine schöne Blondine, die sich bei ihrer Tätigkeit Cathy nennt. „Sie erzählte mir von richtig heißem Sex mit einem Typen und hat in der Nacht auch noch so viel verdient wie ich in zwei Wochen. Da wollte ich das auch mal ausprobieren. Ich kam schon vorher viel rum, wieso sollte ich mir das also nicht bezahlen lassen?“ Eine andere sagt uns, ihr damaliger Freund hätte ihr die Agentur vorgeschlagen. „Der fand die Vorstellung einfach sexy, das war seine Macke. Der Freund ist mittlerweile weg, aber beim Job bin ich geblieben.“ Als sie das sagt, lächelt sie charmant, die großen, braunen Augen blitzen frech. Um von ihr so angestrahlt zu werden, zahlen Herren teilweise tausende. Aber wer hat das Zeug zum Escort?
Lust auf Erotik gehört dazu
Grundsätzlich kann den Job jeder machen, der Spaß am Sex hat, versichern uns die Damen. Charmant sollte man sein und nach Möglichkeit auch gebildet. Immerhin müssen die Damen in einer Unterhaltung gut bestehen können, teilweise mit deutlich älteren Männern. Fast alle Kunden haben einen ausgezeichneten Bildungsstand, bei den Rendezvous geht man öfter auch mal ins Theater oder in die Oper. Schaut man sich die Webseite der Agentur an, fallen noch mehr Kriterien auf. Bereitschaft zum Reisen zum Beispiel. Fast alle Damen sind international buchbar. Ist das der Mythos vom Jetset-Leben als Edelprostituierte? „Unsere Kunden fliegen dich gerne auch mal ein, manchmal sogar im Privatjet.“, sagt „Mary”, die einen Stammkunden in London hat. „Da stimmt das Klischee schon – es ist eben ein Luxusangebot.“
Die Kunden suchen Nähe und neue Erfahrungen
Es melden sich einsame Männer bei der Agentur, Geschäftsreisende, die für eine Woche in der Stadt sind und sich abends Gesellschaft wünschen, aber auch viele Verheiratete, denen etwas in der Ehe fehlt. Das können Fetische sein, manche erleben Zuhause aber auch gar keine körperliche Intimität mehr. Sehr beliebt sind auch Besuche in Swingerclubs. Die Herren möchten ausprobieren, was sie sonst nicht erleben könnten. Sei es, weil die Partnerin zu manchen Sachen nicht bereit ist, weil die Männer Single sind oder weil eine gewisse Scham vorhanden ist. Wen kann man bitten, als Begleitung mit in einen Swingerclub zu kommen?
Für ein paar hundert Euro kommt Natalie mit, keine Fragen, keine Rechtfertigung, niemand muss es erfahren. „Interessant sind sie alle“, verrät sie uns, „Man trifft viele verschiedene Menschen und oft wird man überrascht – sowohl in sexueller, als auch in persönlicher Hinsicht.“
Sex ist nicht alles
Bei Escort geht um mehr als Sex – den könnte man für einen Bruchteil der Summe in einem Bordell bekommen. Das rundum-Erlebnis zieht viele an.
Die meisten der Escort-Damen bieten eine „Girlfriend-Experience“ an. Man tut also für einen Abend und eine Nacht so, als wäre man ein Paar. Tatsächlich ist der Löwenanteil der Dates nicht der Sex, sondern die Verbindung, die zwei Fremde für ein paar Stunden miteinander eingehen. Ein typischer Abend mit einer Escorts-Begleitung dauert Stunden, der tatsächliche Sex nur zwischen zehn und 45 Minuten. Die Damen unterhalten, bezirzen und hören viel zu.
Tröstlich für einsame Herren, aber auch ein guter Mittelweg für Männer, die sich zurzeit nicht binden wollen. Beim Escort-Service gibt es keine falschen Versprechungen und keine unterschiedlichen Erwartungen. Mit der Escort-Dame muss man nach der gemeinsamen Nacht nicht schlussmachen – das nimmt Druck und gibt Kontrolle.
Auch Escortdamen möchten verführt werden
Die Kunden wissen meist genau, was sie wollen – aber auch die Damen lassen sich zu nichts zwingen. Wenn ein Herr mal über die Stränge schlägt, wird das Date einfach abgebrochen. Gute Agenturen unterstützen das. „Uns ist sehr wichtig, dass sich unsere Models wohl fühlen. Wir vertrauen da auf das Bauchgefühl der Damen. Dass ein Treffen vorzeitig beendet wird, erleben wir aber selten. Viele der Herren sind schon seit Jahren Stammkunde, da ist auch eine gewisse Vertrauensbasis da.“, heißt es von Seiten der Geschäftsführung.
Tatsächlich benehmen sich die Herren außerordentlich gut. Es ist Teil des Rollenspiels, erzählen uns die Damen. Zum lustvollen Abend gehört die Verführung der charmanten und wunderschönen Dame, die da mit im Restaurant oder in der Oper sitzt. Die Männer wollen imponieren, es wird in gehobenen Restaurants gespeist, bevor man sich ins gemeinsame Hotelzimmer begibt. Auch Geschenke werden gern gemacht. „Meistens“, sagt uns Cathy, „fühlt es sich gar nicht wie arbeiten an. Man verwöhnt sich gegenseitig, und am nächsten Tag fühlt man sich entspannt und sexy.“
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