Es ist heutzutage wichtiger denn je und das längst nicht nur bei Alleinerziehenden: ein Netzwerk aus guten Freunden, Nachbarn, Kollegen und Vertrauenspersonen, das greift, wenn die Tücken des Alltags mit aller Härte zuschlagen und die gewohnte Familienroutine durcheinanderwirbeln.

Wohl dem, der die eigene Mama oder sogar noch die Oma, die Tante oder die Schwester in der Nähe wohnen hat! Oder gar im Mehrgenerationenhaus lebt, wo man sich innerhalb der Familie und vor allem in Sachen Kinderbetreuung unterstützt.

Nur: wer hat das schon? Klar – etliche Familien leben so, vor allem ländlich. Aber sehr viele haben eben gar keine Verwandten in der Nähe, vor allem dann nicht, wenn man wegen dem Job oder aus anderen Gründen weit weg von der Heimat lebt. Und selbst wenn man niemals aus der vertrauten Region weggegangen ist: ein Garant, dass liebe Menschen in der eigenen Heimat in der unmittelbaren Nähe wohnen, hat man heutzutage auch nicht mehr.

Zu mobil, zu individuell, flexibel und hektisch ist das Leben vieler Ein- und Zwei-Eltern-Familien hierzulande in den letzten Jahrzehnten geworden.

Deshalb sind wohl die meisten Mamas und/oder Papas auf Netzwerke in ihrem Umfeld angewiesen.

Es reicht ja schon, wenn der Mann auf Dienstreise ist und man als Frau das Kind vom Kindergarten abholen will, dabei schon knapp dran ist und dann auch noch in einen Mega-Stau gerät – die Schließzeit des Kindergartens im schweißgebadeten Nacken!

Wohl dem, der dann rasch eine andere, gut bekannte Mutti oder einen Papi anrufen kann, die oder der den eigenen Nachwuchs eben kurz mal mitnimmt!

Oder die gute Freundin, die schon eher Feierabend und es nicht arg so weit zum Kindergarten hat.

Auch bei einer plötzlichen Krankheit, ist oft guter Rat teuer!

So zum Beispiel bei Alleinerziehenden. Was, wenn – was ja selten vorkommt, denn Alleinerziehende gehen meist extrem an ihr Limit! – einen die Grippe nebst Fieber trifft und man vor Schlappheit keine zwei Meter im eigenen Zuhause vorankommt? Was ja auch bei Magen- und Darmgeschichten oft so ist. Und man (FRAU) aber mit einem Kind da steht, dass in den Kindergarten oder zur Schule oder/und einfach nur versorgt werden muss?

Solche Alltagstücken sind sowohl für Alleinerziehende als auch für Alleinerziehende „auf Zeit” – wenn der Mann beispielsweise auf Montage oder anderweitig im Alltag nicht verfügbar ist – eine absolute Katastrophe. Auch hier ist dann die befreundete Mama oder die ein oder andere gute Freundin oder Nachbarin der Engel in der Not.

Nur: solche Verbindungen müssen erst mal geschaffen werden, vor allem, wenn man neu an einem Ort oder durch eine Scheidung fernab des alten Freundeskreises ist. Wie also an Gleichgesinnte kommen, vor allem bei wenig Zeit?

Zunächst – und das ist ziemlich beruhigend, zu wissen – ergeben sich viele Kontakte zu Menschen in ähnlichen Lebenssituationen ganz von selbst.

Soll heißen: als Mama findet man schon allein durch Spielplatznachmittage den Kontakt zu anderen Mamas. Alleinerziehende Mamas haben zudem meist von Anfang an einen Draht zu anderen Frauen aus dem Umfeld des Kindergartens oder der Grundschule, die ihr Kind ebenso alleine aufziehen.

Meist bedarf es – bei gegenseitiger Sympathie – keiner großen Worte, man versteht sich einfach. Solche Kontakte sollten unbedingt ausgebaut und gehalten werden, denn in der Not sind sie Gold wert!

Ebenso finden sich ganz oft Kontakte zu netten Nachbarn – egal, ob man diese als Ein- oder Zwei-Eltern-Familie knüpft. Das kann die junge Familie oder die junge Mutti von nebenan ebenso sein, wie vielleicht eine ältere, alleinstehende Dame, die noch rüstig ist und bei einem Alltagsnotfall beispringen könnte.

Kleine Schwätzchen im Treppenhaus, wertschätzende Gesten oder auch mal die eine oder andere Aufmerksamkeit an Feiertagen für solche sympathischen Menschen in der Nachbarschaft wirken oft Wunder! Nicht umsonst heißt es, dass kleine Geschenke die Freundschaft erhalten.

Eine weitere Möglichkeit, sich ein Netzwerk zu anderen Mamas und Papas aufzubauen, ist das Web.

Hier gibt es für nahezu jede Region Gruppen. Von „Nur-Mama“-Gruppen bis hin zu Gruppen, in denen sich Familien austauschen über alleinerziehende Mütter oder Väter sind die verschiedensten Konstellationen zu finden. Zumeist in den sozialen Netzwerken, aber auch – ganz klassisch – offline.

Hier lohnt ein Blick in regionale Kinder- oder Familienmagazine oder in Broschüren, die Städte oder Gemeinden in Sachen Kinder und Familie herausgeben.

Wer (noch) kein Netzwerk hat, sollte – auch wenn der Alltag vielleicht berufsbedingt kaum Zeit lässt – zumindest eine Möglichkeit für sich in Betracht ziehen, die die Chance bietet, Gleichgesinnte kennenzulernen. Ganz gleich, ob online oder im realen Leben!

In diesem Zusammenhang möchten wir unbedingt auch auf die Landesfamilienverbände hinweisen, die ebenso regional organisiert sind.

So zum Beispiel in Leipzig – hier gibt es den Landesfamilienverband SHIA e. V.  LV Sachsen, der vor allem für Alleinerziehende sehr engagiert aktiv ist.

Mit dessen Geschäftsführerin Brunhild Fischer, die – selbst alleinerziehend – eine begnadete Netzwerkerin und in dem Verband federführend ist, haben wir bereits mehrfach Interviews geführt. Ein Netzwerk für Unvorhergesehenes, dass vor allem Alleinerziehende haben sollten, ist deshalb für Fischer stets ein Thema.

Lesen Sie gern mal rein und dann: auf zum Netzwerken!

Bildnachweis: pexels.com

 

 

 

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