Die Zahl der Frauen, die sich für eine Ausbildung und einen Job im Handwerk entscheiden, nimmt langsam, aber stetig zu. Zwar sind die typischen “Männerberufe” auch weiterhin nicht die erste Wahl der meisten Frauen, doch die Zahl, derer, die einen Handwerksberuf wählen, nimmt zu. Teilweise entscheiden sich die Frauen dabei auch erst spät für einen Berufsweg im Handwerk. Daniela Schleich, die zur Unternehmerfrau im Handwerk 2019 gekürt wurde, beispielsweise hat mit beinahe 40 Jahren die Entscheidung getroffen, für einen neuen Beruf noch einmal die Schulbank zu drücken und so schulte sie von der Steuerfachangestellten zur Lackierermeisterin um.
Engagierte Frauen werden auch im Handwerk gebraucht
Gerade angesichts des Nachwuchsmangels, mit dem das Handwerk immer deutlicher zu kämpfen hat, werden engagierte Frauen dringend gebraucht. Bei Frauen liegen bislang jedoch noch die klassischen Berufe wie Friseur oder Fachverkäuferin im Trend. 2019 jährt sich das Frauenwahlrecht zum 100. Mal. Anlässlich dieses besonderen Jubiläums hat sich die Landeszentrale für politische Bildungsarbeit in Bayern für eine besondere Veranstaltungsreihe entschieden. Unter dem Titel “Weiblich, politisch, erfolgreich – Frauen packen an!” wurden im Laufe des Jahres immer wieder Experten geladen, die sich mit der Position von Frauen auseinandersetzten.
Mittlerweile gibt es deutschlandweit viele gute Beispiele dafür, dass Frauen auch in technischen Berufen ausgesprochen erfolgreich sein können. Leider werden Frauen aber bis heute im Handwerk mit vielen Vorurteilen konfrontiert. Ein Punkt ist dabei die Kraft. So werden viele junge Frauen, die im Handwerk arbeiten möchten, zunächst kritisch beäugt, weil daran gezweifelt wird, dass sie die nötige Kraft mitbringen. “Heute haben aber auch die handwerklichen Berufe in der Regel nicht mehr viel mit Kraft zu tun. Immerhin stehen überall die nötigen Hilfsmittel bereit.”, hält Martin Frankfurter von Meisterbob fest.
Handwerk braucht Köpfchen
Viel wichtiger als ausreichend Kraft sind auch im Handwerk mittlerweile Köpfchen und Geschick, die in allen Berufen unerlässlich sind. Um die Frauen ins Handwerk zu locken, braucht es aber auch von Seiten der Betriebe Aufklärungsarbeit. So denken viele jungen Frauen bei der Berufswahl nicht an die Handwerksberufe, sondern orientieren sich weiter an den typischen “Frauenberufen”. In “Männerberufen” wie Kfz-Mechatroniker und Schreiner ist der Anteil der weiblichen Auszubildenden gering. So lag dieser bei den Mechatronikern 2018 gerade einmal bei 5 Prozent. Im Beruf des Schreiners nehmen die weiblichen Auszubildenden sogar nur 3 Prozent ein.
Beruf muss nicht zum Geschlecht passen
Die Vertreter des Handwerks sind sich einig: Junge Erwachsene sollten vor allem den Beruf lernen, den sie möchten. So muss das Berufsbild mit den persönlichen Stärken und Talenten übereinstimmen und nicht mit der gesellschaftlichen Auffassung zur Geschlechterverteilung in den verschiedenen Berufen.
Das Handwerk hält für Frauen eine Vielzahl von Berufen bereit, in denen Sie sich entwickeln können. Insgesamt gibt es über 130 verschiedene Ausbildungsberufe, in denen die Frauen dann auch ganz unterschiedliche Karrierechancen haben. Wer einmal den Schritt gewagt hat, schafft es in der Regel auch, sich als einer der Leistungsträger in den Betrieben zu etablieren. Viele Frauen entscheiden sich dann beispielsweise auch für die Selbständigkeit, obwohl es auch hier zahlreiche Details zu beachten gibt.
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Das sind sehr hilfreiche Infos! Den Artikel werde ich auf jeden Fall an meine Freundin weiterleiten. Sie wird das sicherlich auch sehr interessant finden, da sie sich auch in der Freizeit sehr für das Thema Handwerk interessiert.