Zwei Frauen am Laptop
Selbständigen könnten bald höhere Kosten ins Haus stehen.

Selbständig sein: Das heißt “selbst” und “ständig”. Im besten Sinne aber auch Freiheit und Individualität. Für viele Frauen und Männer, die sich selbständig gemacht haben, waren genau das die Gründe, sich in ein selbständiges Erwerbsleben zu begeben. Ohne einen Chef arbeiten und sich die Arbeitszeit frei einteilen zu können sind unschlagbare Vorteile gegenüber dem Angestellten-Leben. Wenn man es denn will. Nicht jedem liegt es, ganz klar! Aber: Wer selbständig ist, der ist es zumeist mit Leib und Seele und viel Herzblut. Die Selbständigkeit selbst hat viele Facetten. Da sind die Handwerker, die Freiberufler und – seit dem Boom der Digitalisierung – auch die sogeannnten Crowdworker. Letztere profitieren vom digitalen Business, sie texten Produktbeschreibungen für das Web oder sind als Tester für Apps und Websites unterwegs. Die meisten dieser Selbständigen müssen sich um ihre Altersvorsorge selbst kümmern, nur wenige Berufsstände auf diesem Parkett sind in Versorgungswerken für`s Alter abgesichert oder zahlen in die gesetzliche Rentenkasse ein.

Selbständigen würden mit verpflichtender Altersvorsorge neue Kosten aufgedrückt

Für die Selbständigen, die selbst für zukünftige Jahre vorsorgen müssen, ist die Sache mit der Rente durchwachsen. Viele, bei denen es finanziell immer mal eng ist  oder jene, die sich gerade erst selbständig gemacht haben, begrüßen es, dieses Thema individuell für sich regeln zu können. Mancher, der selbständig schon länger im Sattel und erfolgreich ist, legt vielleicht eine recht stattliche Summe im Monat für`s Alter weg, ein anderer vielleicht nur wenig, weil er eine Immobilie mit Einliegerwohnung besitzt.

All das könnte bald der Vergangenheit angehören, denn Minister Hubertus Heil (SPD) plant ein Gesetz, wonach Selbständige verpflichtet wären, für den Ruhestand vorzusorgen. Wie gesagt: Per Gesetz.

Viele Selbständige sind beunruhigt

Über dieses Vorhaben berichtet das Magazin DER SPIEGEL in seiner 31. Ausgabe 2019. In dem Bericht heißt es:

“(…)In Zukunft will Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) alle Selbständigen verpflichten, für ihr Alter vorzusorgen(…).”

Logisch, dass das derzeit viele Selbständige beunruhigt. Letztlich geht es hier nämlich auch um die Beschneidung der persönlichen und unternehmerischen Freiheit. Das fällt in eine Zeit, in der das Land sowieso schon unter unzähligen Bevormunduns-Aposteln leidet, die dem gemeinen Deutschen möglichst viel vorschreiben und noch lieber eine Menge verbieten wollen.

Fleisch, Autofahren, Kaminöfen und Plastik: selbsternannte Moralapostel würden lieber heute als morgen Gesetze erlassen, um vieles von dem, woran man sich erfreut und was Spaß und auch Sinn macht, zu reglementieren.

Woher der Wind in Sachen Altersvorsorge, zu der Selbständige in Kürze womöglich verpflichtet werden, weht, ist schnell ausgemacht, Stichwort: Steuergelder. Freilich würde das teuer werden, wenn man all jene, die in jüngeren Jahren selbständig und in Sachen Altersvorsorge untätig waren, später mit der Grundsicherung versorgen muss. Doch die Diskussion ist mehr als scheinheilig!

Auf der einen Seite “Sofortrente” für Zuwanderer, auf der anderen immer höhere Kosten für Einheimische

Solange Millionen – zumeist illegale – Zuwanderer hier auf satte Steuerzahler-Kosten verköstigt und sowohl finanziell als auch ärztlich versorgt werden, sollte sich der Blick auf eine Zwangsvorsorge für das Alter auf Selbständige verbieten. Immerhin träfe es mit diesen Menschen einmal mehr jene, die jetzt schon mit ihren Steuergeldern vieles am Laufen halten. Nicht zuletzt auch die “Sofortrente” für die Fremden aus aller Welt, die nach wie vor ungehindert in die deutschen, sozialen Hängematten strömen.

Dass man wohl deshalb auch still und leise an dem Projekt arbeitet, kommt deshalb nicht von ungefähr.

Selbst das Relotius-Blatt DER SPIEGEL schreibt:

“(…)Doch während die Grundrente für Schlagzeilen sorgt und besonders in der SPD populär ist, gilt das für die Vorsorgepflicht für Selbständige nicht, im Gegenteil. In Berlin laufen die Vorbereitungen leise, auch weil es sich um ein Projekt handelt, mit dem die Koalition in der Wählergunst wenig gewinnen, aber viel verlieren kann. Vor allem bei den Betroffenen.(…)”

Tja, die Vorbereitungen laufen leise. Es wird seinen Grund haben, warum es keine großartigen öffentlichen Debatten über das geplante Gesetz gibt. Ursula von der Leyen war als Arbeitsministerin im Jahre 2012, als sie ähnliche Pläne hegte, die Adressatin einer Onlinepetition gegen ein solches Gesetz. Empörte Unternehmer taten sich seinerzeit zum Verband der Gründer und Selbständigen (VGSD) zusammen. Und selbst die immer nassforsche Andrea Nahles, die sich an dem Projekt versuchte, ließ es schlussendlich. Offenbar ist man gewarnt, wie die Selbständigen reagieren könnten…!

Lohnt sich selbständige Arbeit dann noch?

In dem SPIEGEL-Artikel wird eine Frau aus Leipzig vorgestellt, die seinerzeit die Proteste gegen die Pläne für eine gesetzliche Vorsorgepflicht mitorganisiert hat. Die Diplom-Übersetzerin spricht wohl für viele, wenn sie dem SPIEGEL gegenüber folgendes fragt:

“Lohnt es sich für mich dann angesichts der Gesamtausgaben überhaupt noch zu arbeiten, wenn ich zusätzlich in die gesetzliche Rentenkasse einzahlen muss?”

Außerdem kommt in dem besagten Beitrag ein gestandener Unternehmer zu Wort, der bereits vernünftig vorsorgt und die Befürchtung äußert, dass mit so einem Gesetz auch jene bestraft werden, die sich als Selbständige um ihre Altersvorsorge kümmern. Schon hört man es freilich raunen, dass jene nicht von den gesetzlichen Regelungen – wenn sie denn kommen – betroffen sein werden, die bereits regelmäßig für`s Alter vorsorgen.

Doch ob man das für bare Münze nehmen kann? Man weiß es nicht. Zumal in der Politik so oft Dinge versprochen werden, die dann doch nicht zum Tragen kommen.

Fest steht, dass eine solche Regelung ein mehr als fieser Kostenhammer für Selbständige bedeuten würde. Ganz egal, ob jemand selbständig als Texter, Yogalehrer, Hausmeister oder Klempner arbeitet – es wäre mal wieder eine Gängelung mehr. Und die braucht es in unseren Breitengraden, in denen bekanntlich der Amtsschimmel gern und vor allem bei den Selbständigen wiehert, absolut nicht. Im Gegenteil: Die unternehmerische Freiheit sollte tunlichst nicht (noch mehr) beschnitten werden.

Und zu dieser Freiheit gehört nun mal auch die Entscheidung eines jeden einzelnen Selbständigen, was er für seine Altersvorsorge tut und in welchem Umfang. Punkt.

Bildnachweis: pixabay.com

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