Zu Bakterien im Haushalt gibt es gefühlt ständig neue Erkenntnisse – erst kürzlich waren beispielsweise Haushaltsschwämme ein Thema.

Ahnte man schon immer, dass diese praktischen Schwämmchen wohl Bakterienschleudern sind, bekam man es durch eine Studie schwarz auf weiss, das Ganze war sogar noch ekliger, als gemeinhin angenommen.

Allerdings sind die weichen Saubermacher bei weitem nicht das einzige Problem in einem normalen Haushalt.

Im SPIEGEL Nr. 51/17 erschien zum Thema „Haushalt und Bakterien“ ein interessantes Interview mit dem Mikrobiologen Markus Egert (der Forscher, der seinerzeit auch die besagten Erkenntnisse zu den Haushaltsschwämmen lancierte), aus dem wohl selbst  Hygiene-Fetischisten noch was lernen konnten.

So zum Beispiel beim Thema Toilette. Das stille Örtchen werden wohl die allermeisten Leute penibel sauber halten und stets mit chemiehaltigen Reinigern säubern, aber wem ist wohl bekannt, dass sich die Keime beim Spülen nach dem Toilettengang wie eine Gischt aus der Kloschüssel im Bad verbreiten?

Genau das gibt nämlich Markus Egert in dem SPIEGEL-Interview bekannt. Sein Rat: den Toilettendeckel beim Spülen unbedingt geschlossen halten!

Ein anderes Thema, das dem Mikrobiologen Sorgen macht, ist, dass viele Menschen – aus Umweltbewusstsein – ihre Wäsche in der Waschmaschine nur noch bei 30 Grad waschen. Oder sich sogar für noch niedrigere Temperaturen beim Waschvorgang entscheiden.

Dass das immens auf Kosten der Hygiene geht, ist wohl den wenigsten Leuten bekannt, so die Befürchtung des Wissenschaftlers.

Denn: bei so niedrigen Temperaturen werden nicht so viele Keime abgetötet, wie nötig wären. Insofern plädiert der Experte ohne Wenn und Aber für 60 Grad beim Waschen körpernaher Wäsche.

Sein weiterer Ratschlag: am besten Baumwollunterwäsche nutzen – das ist hygienisch nämlich das Beste!

Und: zum Waschen eher Vollwaschmittel benutzen als Flüssigwaschmittel. Letzterem fehlt nämlich die Bleiche, die in pulvrigem Vollwaschmittel zumeist vorhanden ist – das macht sie weniger wirkungsvoller.

Zusammengefasst heißt das also für`s Thema Waschen:

  • Bei Wäsche, die direkt am Körper getragen werden, hohe Temperaturen einstellen,
  • Bei Unterwäsche eher Baumwolle als Seide den Vorzug geben,
  • Mit Vollwaschmittel waschen.

Wer aber nun denkt, mit Waschmaschine und Toilette sei das Thema „Hygiene im eigenen Zuhause“ soweit durch, der irrt.

Denn Experte Egert wartet im SPIEGEL-Interview mit noch einem weiteren Ort auf, an dem es vor Bakterien nur so wimmelt.

Es ist – die Spüle.

Egert zitiert dazu im SPIEGEL einen Kolumnisten:

 „Wenn Außerirdische auf die Erde kämen und die Fähigkeit hätten, Mikroben mit bloßem Auge zu erkennen, würden sie aus der Kloschüssel trinken und in die Spüle ihr Geschäft verrichten“.

Der Experte warnt:

„Wenn Sie in einer Spüle ein Huhn auftauen, wird dieser Ort zur höchsten Gefahrenzone“.

Und zwar deshalb:

„Im Hühnerfleisch ist der Erreger Campylobacter verbreitet. Viele Menschen wissen gar nicht, wie gefährlich der ist. Anfangs löst er Magen-Darm-Infekte aus. Unser Körper bildet dann die Antikörper gegen diesen Erreger, und diese wiederum können sich gegen unsere Nervenzellen richten. Im schlimmsten Fall führt das zu einer Nervenerkrankung, bei der es zu ausgeprägten Lähmungen kommen kann.“    

Angesichts dieser Tipps wird wohl selbst der reinlichste Mensch noch mehr auf Sauberkeit in seinen eigenen vier Wänden achten.

Dass sich das lohnt, ist unumstritten. Am besten also lieber einmal mehr Hände gewaschen oder in sensiblen Bereichen sauber gemacht, als sich womöglich etwas einzufangen!

Bildnachweis (Symbolfoto): pexels.com

 

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