It seems that your daughter is completely healthy

Ein Gastbeitrag von Conny

Seit einiger Zeit spuckt meine 5-jährige Tochter grünlich-gelblichen Schleim. Zusammen mit unangenehmen Hustenattacken zeigt sich dieses seltsame Phänomen allerdings sehr selten. Wenn, dann morgens oder in der Nacht.

Aber natürlich habe ich, als ich bemerkte, das scheint hartnäckig zu sein, einen Termin bei unserem Kinderarzt vereinbart.

Er schaute sich die Kleine auch an, horchte ab, tastete – und überwies uns an ein großes städtisches Klinikum. Zur näheren Abklärung.

Na ja, ganz zufriedenstellend fand ich das nicht, aber gut – nun hatten wir ja einen weiteren Termin

Auf diesen Termin mussten wir eine Weile warten, was auch schon absurd ist, aber da möchte ich jetzt gar nicht näher drauf eingehen…!

Komisch kam mir vor, dass, als wir den Termin dann wahrnahmen, nichts in der Kinderambulanz des städtischen Klinikums darauf hinwies, dass es sich um eine Spezialabteilung handelt, denn mein Kind hatte ja was Spezielles und nicht nur ein schnupfendes Näschen. Nun gut, wir nahmen im Wartebereich Platz, um an die Reihe zu kommen.

Als wir dann dran waren, saßen wir einem Arzt gegenüber, der zwar sehr nett war, aber von dem ich nicht wusste, um was für einen Arzt es sich eigentlich handelt, wer er ist ist (im Nachgang stellte sich raus, dass er Professor ist). Ein Schild war auf seinem Schreibtisch nirgendwo zu sehen und auch ein Namensschildchen an seiner Kleidung fehlte.

Zudem erschien er mir ziemlich unsicher, wie er nun mit meinem Kind, nachdem ich ihm erzählt habe, weswegen ich gekommen bin, umgehen soll.

Wie auch schon unser Kinderarzt, tastete er die Kleine ab, untersuchte sie auf der Patientenliege – das war`s dann aber auch. Er meinte – und daran ist nichts zu kritteln – dass „man nicht übereilt eine Magenspiegelung vornehmen sollte“.

Letzten Endes wurde meiner Tochter Blut abgenommen, auf die Probe sollten wir allerdings über eine Woche warten, was mir sehr lang erschien.

Nachdem wir das alles hinter uns hatten, erzählte ich einem guten Freund, den ich am selben Tag besuchte, davon. Zu der Wartezeit des Blutabnahme-Ergebnisses meinte er: „das ist ja wie in der 3. Welt“!

Er riet mir, auf jeden Fall mal noch eine Zweitmeinung von einem anderen Kinderarzt einzuholen (eigentlich ja – wenn man den Arzt in dem Klinikum hinzurechnet – schon eine Drittmeinung…).

Er bot mir an, sich bei der Kinderärztin seines Kindes um einen Termin für uns zu kümmern, „eine von der alten Schule“, wie er meinte.

Er hielt Wort und nur wenige Tage später saß ich mit meinem Kind bei dieser besagten Kinderärztin.

Wir mussten nicht lange warten und kamen sofort dran. Die Aussage des Freundes, dass die Ärztin „von der alten Schule“ sei, bestätigte sich in den ersten Sekunden: die Ärztin wirkte wie aus dem Bilderbuch. Dutt, gütig-freundlicher Blick, Brille…Obwohl ja das nur äußere Attribute sind und an und sie nichts über die ärztliche Qualifikation aussagen.

Hier bestätigte sich aber das gute Bauchgefühl!

Meine Tochter wurde tipp-topp untersucht, zum ersten Mal kam man von medizinischer Seite darauf, bei ihr einen Abstrich von Mund und Nase vorzunehmen und zudem eine Überweisung zum Röntgen der Lunge auszustellen.

Auch drückte mir die Ärztin ein Röhrchen in die Hand, in das ich ein Teil des Schleims, beim nächsten Hustenfall meines Kindes, füllen sollte. Eine simple Maßnahme, auf die selbst der Professor nicht gekommen ist.

Unglaublich eigentlich.

Was ich damit sagen will: mein ungutes Bauchgefühl nach den ersten zwei Arztterminen (obwohl ich auf meinen langjährigen Kinderarzt bis dato nichts kommen ließ!) hat mich nicht getrügt.

Und auch ohne diesen Freund, der das Ganze etwas schneller ins Rollen brachte, hätte ich definitiv noch mal die Meinung eines anderen Arztes eingeholt.

Wie sinnvoll und auch wichtig das ist, möchte ich an Mütter oder Väter, denen es ähnlich ergeht, mit dem Beitrag hier kommunizieren.

Was meine Tochter angeht, bin ich jetzt richtig froh, dass wir nun untersuchungs-technisch auf dem richtigen Weg sind und habe ein gutes Gefühl.

Insofern: wenn Sie einmal in einer ähnlichen Situation sind:

sich keinen Zwang antun und die Zweitmeinung eines anderen Arztes einholen, sich zusätzlich mit Familie und Freunden beraten und gern auch – so wie in meinem Fall – zu Ärzten gehen, mit denen andere schon gute Erfahrungen gemacht haben.

Das gilt im Übrigen auch, wenn es einen selbst betrifft und nicht den Nachwuchs!

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Datei: #92337442 | Urheber: gpointstudio

2 Gedanken zu „Kinderarzt – warum eine Zweitmeinung so wichtig ist“
  1. Vielen Dank, dass Sie Ihre Erfahrung geteilt haben. Gut, dass die Ärztin vorgeschlagen hat, eine Untersuchung des Schleims zu machen. Ich bevorzuge manchmal auch die Zweitmeinung eines anderen Arztes einzuholen.

  2. Es ist oft nicht falsch sich eine Zweite Meinung einzuholen. Gerade bei schwierigen Themen ist das nicht so abwegig dieser Gedankengang. Auch wenn die Ärzte von der alten Schule sind ist es Sinnvoll diese dann auch nachzuvollziehen.

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