MilchFrischmilch direkt vom Erzeuger wird immer populärer – wir haben`s mal ausprobiert

Flaschengeklapper, ein kontinuierliches Kommen und Gehen und immer wieder das Geräusch gluckernder Flüssigkeit – willkommen an der Milch-Tankstelle!

Über hundert dieser Anlagen sollen mittlerweile in Deutschland stehen, wir haben eine in Sachsen – nahe Leipzig, in Hohenroda (siehe Bild links), – besucht.

Neugierig geworden durch Medienartikel und Leute aus unserem persönlichen Umfeld, wollten wir uns vor Ort ein Bild machen – und haben selbstverständlich gleich einige Flaschen frischer Milch mitgenommen!

Schon am Ortseingang des kleinen Dörfchens, inmitten der Leipziger Tieflandbucht, weist ein riesiges Schild den Weg zur Frischmilch-Quelle.

Ruhig gelegen, inmitten einer Landwirtschaftsanlage und auch mit ausreichend Parkmöglichkeiten, wartet in einem kleinen Häuschen ein Automat mit frisch von der Kuh gezapften Milch auf Kunden.

Die Öffnungszeiten können sich sehen lassen und schlagen herkömmliche Supermarkts-Öffnungszeiten um Längen:

von 5.00 Uhr bis 23.00 Uhr ist die Quelle des leckeren Ur-Getränkes nämlich durchgehend geöffnet.

Das Prozedere ist denkbar einfach:

entweder bringt man sich einen Liter-Behälter zum Abfüllen der Milch selbst mit oder bedient sich an den bereit gestellten Milchglasflaschen, die auf einem Tisch, direkt neben der „Kasse des Vertrauens“,  positioniert sind.

0,50 € wirft in diese derjenige pro leerer Flasche ein, der keinen eigenen Behälter mitgebracht hat und los geht das fröhliche Zapfen.

Hierfür ist Kleingeld vorzuhalten. 1,00- und 2,00-€-Stücke müssen eingeworfen werden – eine am Automat angebrachte Anleitung macht das Ganze zum Kinderspiel.

Dann heißt es „Milch ab“ und – ähnlich den herkömmlichen Kaffee-Automaten an Unis und Kantinen – fließt frische Milch aus dem Automaten direkt in die Flasche des Verbrauchers.

Besser – und vor allem frischer – geht’s nicht!

Der Liter kostet einen Euro, Preisdumping ist nicht angesagt. Die meisten Verbraucher halten das für angemessen, denn für Frische wird gern gezahlt. Das gilt im Lebensmittel-Bereich für nahezu alle Produkte, die man direkt vom Hersteller beziehen kann.

Dafür spricht auch der stetige, bundesweite Anstieg der „Milch-Tankstellen“, die den Erzeugern, also den Milchbauern, die Möglichkeit eröffnen, ihr Produkt für gutes Geld –  ohne Zwischenhändler – an den Mann (oder die Frau) zu bringen.

In Zeiten, in denen die Milch der Bauern –  im Zusammenspiel von Konzernen und Märkten –  preislich immer mehr verfällt, eine äußerst gute und kreative Idee.

Für alle Beteiligten, wie man sieht! Wir jedenfalls sind begeistert – auch von der Qualität der Milch.Wie in Kindertagen schmeckte uns die weiße Flüssigkeit!

Wenn Sie es auch einmal ausprobieren möchten: im Internet einfach die nächstgelegene Milchtankstelle googeln und nichts wie hin!

Zu beachten ist lediglich, dass seitens des Erzeugers darauf hingewiesen wird, dass die Milch abzukochen und im Kühlschrank bei 5 Grad Celsius (oder darunter) zu lagern ist. Drei Tage lang ist die Milch bei dieser Lagerung haltbar.

Was das abkochen betrifft: ein kleiner Plausch mit anderen Milchtankstellen-Kunden vor Ort ergab, dass dies die wenigsten machen. Wir haben auch darauf verzichtet, denn wer sich noch an den Milchkonsum seiner Kindertage erinnert: auch damals wurde die Milch weitestgehend nicht abgekocht und roh getrunken.

Und wurde – wenn man sie nicht rechtzeitig aufbrauchte – nach drei Tagen sauer.

Ein ganz normaler, natürlicher Vorgang eben.

Insofern sollte jeder für sich entscheiden, ob er seine – auf diese Art bezogene – Milch abkocht oder nicht.

Eines ist auf jeden Fall zu empfehlen: eine Milch-Tankstelle mal auszuprobieren!

 

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