Paar in Erotikpose“Ladies first” oder “gentlemanlike” – das war einmal. Zumindest auf dem Parkett des Online-Datings. Dort scheint heute niemand mehr “alte” Werte zu leben. Heißt: Viele Männer, die im Web nach einer Frau (für was auch immer…) suchen, kommen mit einer Anspruchshaltung daher, die etliche Singledamen irritiert. Zu Recht!

So ist beispielsweise der Weg oder/und die Anfahrt zur Frau kaum mehr selbstverständlich. Im Gegenteil: Etliche Zeitgenossen, die im Internat daten, scheinen zu erwarten, dass die Frau zu ihnen gefahren kommt. Ähnlich einer Escort-Dame. Natürlich kann man jetzt sagen, dass wir in einer hochmodernen Zeit leben und Frauen selbstverständlich gleichberechtigt und selbst Herrinnen ihres Lebens sind. Das stimmt!

Aber dennoch setzt der Großteil der Frauen oftmals auf ein gentlemanlikes Verhalten und würde sich gern umworben fühlen. Und dazu gehört nun mal, dass der Mann zumindest die Höflichkeit besitzt und vor einem ersten Date anbietet, in den Wohnort der Frau (gefahren) zu kommen, falls sein Lebensmittelpunkt etwas weiter weg ist.

Männliche Anspruchshaltung beim Online-Dating ganz normal

Ob die Frau dann zusagt oder von sich aus anbietet, dass man sich auf der Hälfte trifft oder sie Lust hat, in seinen Ort zu kommen (weil vielleicht dort mehr los ist) steht auf einem gaaaaaanz anderen Blatt. Natürlich bieten das viele Frauen (denen ja sonst oft eine Anspruchshaltung beim Dating unterstellt wird) an oder vereinbaren ein Hälfte-/Hälfte-Treffen. Das ist ganz normal und in Sachen Dating auch völlig legitim. Keiner Singlefrau würde hier wohl ein Zacken aus der Krone brechen. Nein – es geht um etwas ganz anderes. Nämlich: Respekt, Wertschätzung, Stil und Charme. Kann ein Mann mit solchen Attributen etwas anfangen oder lebt er sie gar, dann wird er – logisch! – auf jeden Fall anbieten, in ihren Wohnort zu kommen.

Was häufig passiert, wenn ER eben kein Gentleman ist und SIE “antanzen” lässt, das ist nahezu tagtäglich im Web nachzulesen oder im weiblichen Freundeskreis zu erfahren. Und läuft zumeist so ab:

Der Mann schlägt vor, dass SIE zu IHM kommt, weil…Ja, jetzt kommt es! Denn mit den “Weil”-Argumenten schaffen es tatsächlich viele Online-Dating-Männer, dass die Datingkandidatin sich auf dem Weg zu ihnen macht.

Die Argumente gleichen sich meistens

Und hier kommen diese Argumente:

  •  weil er nach eigener Aussage ein tolles Haus hat,
  • weil er nach eigener Aussage nicht nur ein schönes Haus, sondern auch Pool, Terrasse und ein superschönes Grundstück hat,
  • weil er einen Hund hat, den er nicht alleine lassen, aber unmöglich mit zu einem Treffen nehmen kann,
  • weil er am Wochenende arbeiten muss und die Zeit der Anreise zu IHR unnötig viel Zeit fressen würde.

Die Liste – viele Singlefrauen wissen das – ließe sich natürlich noch beliebig fortsetzen, denn es gibt etliche Argumente mehr, mit denen Solo-Männer den Frauen die Anreise zu ihnen schmackhaft machen wollen. Vorschläge dazu gibt es so viele und individuelle wie sich Männer in den Singlebörsen herumtreiben.

Und wo es viele solcher Vorschläge gibt, gibt es natürlich auch viele, viele Enttäuschungen. Vorzugsweise dann, wenn die Frau seinem Vorschlag gefolgt und zu ihm gefahren ist. Denn wenn man nicht gerade frische 18, sondern im gesetzten 38+-Alter ist, laufen solche Treffen fast immer gleich ab. Und zwar so:

Sie fährt schlussendlich zu ihm, weil sie eines der oben genannten oder weitere Argumente okay und ihre eigene Anreise somit gerechtfertigt findet. Vor Ort geht man schön essen oder ER empfängt SIE gleich in seinem privaten Domizil.

Mit Klischee-Ausstattung zu schnellem Sex

Ein wenig Pasta, ein toller Rotwein und frischbezogene Betten in seinem Schlafzimmer sorgen danach für den immer gleichen Ablauf in -zigtausenden Singlemänner-Haushalten. Zusammengefasst könnte man sagen: Anfahrt, Treffen, schön was essen, Sex. Einschränkend sollte man vielleicht dazu schreiben, dass dieses Drehbuch natürlich nicht funktioniert, wenn der Datingkandidat ausschaut wie Quasimodo. Der Ehrlichkeit halber sei gesagt, dass den genannten Ablauf deshalb auch zumeist Männer mit einer gewissen Optik vorschlagen. Einer attraktiven Optik. Denn diese verhilft ihnen zu (regelmäßigen) Frauen und zu (regelmäßigem) Sex.

Eine feste Beziehung schließt sich nach solchen Verabredungen allerdings selten an. Häufig zur großen Enttäuschung der Frauen, die nach der Abreise oftmals beschwingt und frohgemut in Erwartung einer sich anschließenden schönen Kennenlernphase sind.

Die allerdings selten nach solchen Zusammenkünften eintritt. Vielmehr tritt oft etwas anderes ein, nämlich die verhasste Funkstille. Vielleicht lässt sich der edle Herr gerade noch zu ein, zwei Whatsapp-Nachrichten herab (“Gut angekommen?”), aber selbst das ist häufig nicht drin. Stattdessen taucht er ab und meldet sich nicht mehr. Zumindest nicht bei ihr. Denn er hat bekommen, was er wollte – schnellen Sex – und hat längst schon wieder die Finger bei Tinder & Co.

Häufig gleicht es einem kostenfreien Escort-Date

Selbstverständlich bereuen viele Singlefrauen, die sich mit solchen Männern eingelassen und ihrer Anspruchshaltung nachgegeben haben, später zutiefst, dass sie ihm eine Art Escort-Date verschafft haben, für das ER kaum einen Finger krumm machen musste. Schneller und entspannter kann MANN wohl kaum an Sex kommen. Ganz klar.

Und ebenso klar ist es, wo die Frauen diesen Mann wieder treffen: Beim Online-Dating. Denn männliche Zeitgenosssen dieser Art sind meist schon wieder online, wenn die Laken der vergangenen Nacht noch nicht mal wieder glattgestrichen sind. Für Singledamen, die sich Hoffnung gemacht haben, kann das nur eines bedeuten: Die DELETE-Taste drücken und ihn blockieren, wo es nur geht. Denn es ist nicht auszuschließen, dass dieses Exemplar zwei Jahre später nachts um zwei eine “Wie geht es Dir?”-Message schickt, nur um wieder die erotische Angel auszuwerfen.

Außerdem gilt (nach solchen Erlebnissen umso mehr), dass die Frau den nächsten Datingkandidaten unbedingt in ihre Stadt bittet. Und nicht zu ihm reist. Und beim ersten Date erstmal keinen Sex mit ihm hat. Was altmodisch klingt, ist am Ende nur eine verdammt gute Strategie, um ihm Singlebörsen-Wahnsinn gut durchzukommen. Insofern: Unbedingt kommen lassen…!

Bildnachweis: stock.adobe.com / sakkmesterke

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