„Ich musste Ihrer Tochter ein „Heft“ wegnehmen. Ich bitte dies, nach der Schule bei mir abzuholen“.
Knallrot und fies prangten sie dort in meinem Hausaufgabenheft – die Worte meiner Pionierleiterin, die mir – zu DDR-Zeiten – ein Mickey-Mouse-Heft, das ich in die Schule mitgenommen hatte, wegnahm.
Dass ich es überhaupt besaß, war meiner Oma zu verdanken, die aufgrund ihres Alters immer mal Besuche nach Westberlin unternahm und sich das von mir heiß gewünschte Heft eines Tages unter den Pullover schob, um es in den Honecker-Staat zu schmuggeln.
Nun war es weg – zunächst einmal. Eingezogen von einer straff „roten“ Pionierleiterin, damals höchstens Mitte 20, an einer Polytechnischen Oberschule – irgendwo im heutigen Sachsen-Anhalt.
Um es wieder zu bekommen, ging meine Mutter in die Schule, um das Heft, wie erbeten, abzuholen. Ich war damals 13 Jahre jung, meine Mutter um die 30.
Dass bei uns zuhause eine andere politische Meinung herrschte, als die vorgegebene „da draußen“ war mir in diesem Alter voll bewusst und so erzählte mir meine Mutter denn auch, wie die Abholung des Heftes ablief.
Zunächst lies die Pionierleiterin – Frau Z. aus B. -, heute noch in einschlägigen, politischen Kreisen aktiv, meine Mutter lange warten und sie dann, hinter ihr her, durch die endlosen Schulflure trotten, bis Frau B. ihre winzige Kammer, damals ihr Pionierleiter-Reich, aufschloss und sich dann noch erdreistete, meiner Mutter, der Älteren, eine Standpauke zu halten.
„Es sei Hetze, dieses Heft, das sie mir abgenommen hatte“. Dies – und andere krude Dinge mehr – ließ sie in ihrer hochmütigen Standpauke vom Stapel, ehe sie meine Mutter, nach Rückgabe des Heftes, wieder entließ.
Heute bestimmen Herr Maas, Frau Kahane & Co. was „Hetze“ ist.
Ein Mickey-Mouse-Heft ist es nicht mehr, wohl aber Kritik an Merkels unverantwortlicher und unkontrollierter Zuwanderungspolitik.
Schreibe ich meine wahre Meinung – ohne Einbettung rassistischer oder gar gewalttätiger Attribute (die ich `eh nie verwenden würde, da ich diese fragwürdigen Charaktereigenschaften nicht vorzuweisen habe) – unter einen Artikel von SPIEGEL, FAZ, LVZ & Co., riskiere ich die Sperrung, wird mir diese Art der Meinungsäußerung verwehrt.
Ein paar Mal ist mir das schon passiert, auch bei den Facebook-Auftritten mancher Frauenzeitschriften. Eine Erklärung dafür gab es nie, wenn überhaupt, wurde man auf die „Netiquette“ verwiesen.
Dagegen habe ich jedoch niemals verstoßen, aber – wie gesagt – „Hass“ und „Hetze“ verbreitet man für den Großteil der Medien ja schon, wenn man Kritik an der aktuellen Politik übt und – gerade als Frau – das Hereinströmen vieler verroht-aggressiver Männer kritisch sieht.
Nicht selten wurde mir in den sozialen Netzwerken, wenn ich – ausgewählt und mit Bedacht – einen kritischen Kommentar postete, meine ostdeutsche Herkunft vorgehalten. Kommentare wie „ach – aus`m Osten, na ja brauner Haufen eben!“ sind dann an der Tagesordnung.
Seit nun – am Tag der deutschen Einheit 2016 – viele Protestler in Dresden lautstark (aber gewaltfrei) ihren Unmut gegenüber den herrschenden Politikern äußerten, hat sich – ja, man kann es schon so sagen – der „Hass“ gegen Ostdeutsche extrem vervielfacht.
Allerdings darf bezweifelt werden, dass der Großteil der westdeutschen Bürger diese Einstellung teilt. Der Hass, von dem hier die Rede ist, ist medial gemacht.
Da bedurfte es nur eines Mausklicks, wenige Stunden, nachdem auf Merkel & Co. ein ohrenbetäubendes Protestgewitter in Dresden niederging, und man sah sich bereits mit einer infamen Kampagne gegenüber Ossis (ich – selbst Ossi – verwende den Begriff übrigens im positiven Kontext) konfrontiert.
Wie immer, führten die üblichen Verdächtigen das Hass-Fanal an, von SPIEGEL über LVZ bis Huffingtonpost – um nur einige sehr wenige zu nennen.
Denn beteiligt haben sich so gut wie alle, die im öffentlichen Kontext noch immer als „führende Medien“ dargestellt werden.
Nach deren Lesart ist der Ossi vieles – aber ganz sicher nicht intelligent, eloquent oder gar weltgewandt. Nein, gegenteilige Eigenschaften sind es, die ihn – wenn man den Medien glaubt – auszeichnen:
„tumb“, „abgehängt“, „rassistisch“, aber vor allem: mit “Fremdenangst” ausgestattet.
Die Leipziger Volkszeitung veröffentlichte am 7. Oktober 2016 eine „Studie“ – von Studenten gemacht, die gerade die letztgenannte Eigenschaft den Dresdner Protestlern anhängen wollen.
Die Macher der „Studie“ sind 31 und 25 Jahre alt und können schon – das ist nicht böse, sondern sachlich gemeint – aufgrund des Alters für ihre „Studie“ nicht ernst genommen werden.
Denn im Gegensatz zu ihnen hat der Großteil der ostdeutschen Politkritiker ähnliche Erlebnisse gehabt, wie das eingangs von mir beschriebene mit dem Mickey-Mouse-Heft.
Und ganz bestimmt noch viele extremere Erlebnisse mehr – die Wegnahme meines Heftes war ja nicht traumatisierend für mich!
Aber andere Schikanen der damaligen Politvertreter und deren Helfershelfer waren es schon. Und so dürften die meisten der ostdeutschen Politkritiker, die ihren Unmut friedlich auf die Straße tragen, ähnliche und viel schlimmere Erlebnisse zu DDR-Zeiten gehabt haben, als ich. Und das aufgrund einer abweichenden politischen Meinung.
Mancher ist in Bautzen, im Gefängnis, gelandet.
Nun – soweit ist es hier (noch?) nicht, aber DIE rigiden Maßnahmen, die Politkritiker auch in dieser Zeit treffen, reichen schon aus, um gerade den Ossi – zu Recht – zu erzürnen.
Ein Freund von mir ist in leitender Position bei einem deutschen Autohersteller. Dieser Hersteller machte den Angestellten schon vor Monaten klar, dass, wer sich bei Pegida oder Legida blicken lässt, seinen Job riskiert.
Und über die Musikerin der Dresdner Staatsoper, die mit genau derselben Aussage seitens des Arbeitgebers konfrontiert wurde, wurde ja hier auf FRAUENPANORAMA.de schon einmal berichtet. Wer den Artikel nicht kennt: sie geht weiterhin jeden Montag bei Pegida demonstrieren, als Mitglied eines hochkarätigen Ensembles! Sie ist – man ahnt es – garantiert keine tumbe, dumme Frau!
Ja, man hat eindeutige Nachteile in dieser Zeit, wenn man Kritik an der aktuellen Politik übt.
Ich selbst bin auf Facebook aus vielen Frauengruppen ausgeschlossen und für diese gesperrt worden, weil ich mein Entsetzen kund tat, wenn mal wieder – wie ja nun beinahe täglich – von einer Vergewaltigung oder einem sexuellen Übergriff auf Frauen, ausgeübt von „Flüchtlingen“, berichtet wurde. Dass gerade Frauen hier so viel Naivität an den Tag legen, verwundert mich übrigens sehr!
Aber zurück zu den Ossis.
Ich habe das Gefühl, dass man mit ihnen aktuell umgeht, wie mit leicht reizbaren Tieren. Je mehr der Ossi seine Kritik auf die Straßen der ostdeutschen Städte oder/und Provinzen trägt, desto mehr wird medial gegen ihn gehetzt, verbal auf ihn eingedroschen und sein Agieren in immer absurdere Zusammenhänge gesetzt.
Als wolle man mit jedem Protest den Ossi noch mehr reizen, die Beschimpfungsspirale gegen ihn schneller und härter in Gang setzen.
Dabei scheint es egal, wer wie hetzt, Hauptsache die medial vergifteten Pfeile in Richtung Osten werden abgeschossen.
Einen der krudesten Kommentare setzte Roland Nelles vom SPIEGEL ab, der dort – man höre und staune! – die Titelbezeichnung „Ressortleiter Politik und Leiter des Berliner Büros sowie Mitglied der Chefredaktion von SPIEGEL ONLINE“ tragen darf.
Erinnert mich ein bisschen an die eingangs erwähnte Pionierleiterin, Frau Z., die seinerzeit, voll überzeugt vom Politstil der Betongenossen, täglich in FDJ-Bluse in der Schule erschien. Sie lebte – wie wohl auch Roland Nelles – in ihrer eigenen Welt. Diese aber war ausgestattet mit Macht, so wie heute viele Medien eine gewisse Macht haben.
Die allerdings sehr schwächelt, man schaue sich nur die – oft zweistelligen – Verluste dieser Titel an!
Auch ich muss jeden Sonnabend aufs Neue meinen SPIEGEL-Kauf vor meiner Familie rechtfertigen, aber als DDR-Kind interessiert mich aktuelle Propaganda nun mal sehr.
Noch ein kleiner Blick auf Nelles absurden Kommentar, veröffentlicht auf SPIEGEL ONLINE – Auszug:
„Das eigentliche Problem an den Protestierenden in Dresden ist, dass sie selbst keine Demokraten sind. Sie definieren Deutschland offenkundig nicht als Rechts- und Wertegemeinschaft. Das Wort Verfassungspatriotismus ist ihnen dem Sinn nach fremd. Für sie und ähnlich denkende Protestler ist Deutschland zuerst eine Volksgemeinschaft, in der nur derjenige Rechte haben soll, der dem deutschen Volk durch Geburt (und Blut) angehört. So verstehen sie ihren Ruf “Wir sind das Volk”. Er schließt den Flüchtling aus, aber letztlich auch jeden anderen, der nicht so aussieht oder denkt wie sie selbst.“
Wenn Herr Nelles seinen Job ernst nehmen und diesen richtig verstehen würde, dann wüsste er, dass sämtliche Demonstranten in Dresden und anderen ostdeutschen Orten, niemals einen Flüchtling ausschließen möchten.
Sie wollen aber – zu Recht – nicht die „Flüchtlinge“ in unserer Gesellschaft haben, die hier – wie letztes Silvester in Köln – Frauen sexuell missbrauchen, oder die „Flüchtlinge“, die in Dresden einer Seniorin ein Bein stellten und danach Böller auf sie warfen und schon gar nicht solche „Flüchtlinge“, wie der junge Asylant aus Pakistan, der in Bad Friedrichshall eine 70jährige Rentnerin tötete.
Leute wie Herr Nelles – und da könnte man jetzt von Jan Böhmermann über Sibylle Berg und Sascha Lobo, bis hin zu Michael Mittermaier und all die geifernden Bloggerinnen und Blogger, die gegen Ossis Stimmung machen, viele mehr mit einbeziehen – verstehen nicht, dass es diese Proteste auch gäbe, wenn man uns Tag für Tag randalierende, übergriffige, gewalttätige, vergewaltigende Deutsche, die zudem zu einem Großteil Analphabeten wären, als „Bereicherung“ würde verkaufen und sie in unserer Nachbarschaft einquartieren wollen.
Jeder, der vor der Asylkrise mal mitverfolgt hat, wie vehement sich schon manche Dorfbewohner gegen die Einquartierung von – als resozialisiert geltende –Sexualstraftätern gewehrt haben, dürfte wissen, was ich meine.
Inzwischen dürften es zudem nicht nur ostdeutsche Bürger sein, die – wie eben einst in der DDR – die klaffende Schere zwischen medialer Berichterstattung, hohlem Politiker-Geschwätz und der Realität vor ihrer Haustür glasklar erkennen.
Denn sie erleben in weiten Teilen statt kulleräugiger, dankbarer Flüchtlinge, die sich hier integrieren und einbringen wollen, das Gegenteil.
Da muss ich nicht mal Portale wie „xy-Einzelfall“ bemühen (die sehr seriös und aufgrund von Polizeiberichten Flüchtlingskriminalität öffentlich machen), nein: da brauche ich mich nur mal in meiner eigenen Region umzuschauen.
„Flüchtlinge“, die sich selbst untereinander mit Messern attackieren (oft mit Todesfolge), „Unbegleitete“, die Einheimische bepöbeln, Frauen belästigen und sogar noch brutal auf diese losgehen.
Ganz zu schweigen von dem „munteren“ Drogentreiben, das viele „Flüchtlinge“ hier zelebrieren und sich auch nicht scheuen, auch Minderjährigen Drogen anzubieten.
In Dresden gibt es seit einiger Zeit das Aktionsbündnis „Keine Drogen in Dresden“, das sich gegen die ausufernde Drogenszene – rund um den Dresdner Hauptbahnhof – zur Wehr setzt. Diese Art des „Zeichens setzens“ fand medial allerdings noch keine so große Beachtung, wie – sagen wir – die Lichterkette in Bautzen, vor einigen Wochen.
Dazu auch noch ein paar Worte: davon einmal abgesehen, wie grotesk es wirkt, Lichterketten für Menschen anzuzünden, die andere angegriffen haben, geriet diese Veranstaltung – außerhalb der Medien – zur Farce.
Mein Cousin war vor Ort, um sich das Ganze anzuschauen und berichtete mir, dass so wenige Teilnehmer der Lichterkette beiwohnten, dass sich die wenigen Menschen an verschiedenen Orten in Bautzen, für die Medien, postieren mussten. Und zwar deshalb, weil man mit den wenigen Lichterketten-Leuten nicht das gewünschte Bild einer mega-langen Lichterkette erreicht hätte.
Also wurden an verschiedenen Orten mit den paar Leuten Bilder gemacht und diese später so in den Medien drapiert, dass der Leser annehmen musste, durch ganz Bautzen hätte sich ein nicht enden wollendes Lichtermeer geschlängelt.
Auch solche „Gaunerstücke“ sind es, die den gemeinen Ossi an früher erinnern.
Nahezu jeder, der heute ab 40 aufwärts alt ist und seine Zeit vor 1989 in der DDR verbrachte, kennt sie noch – die hektische Betriebsamkeit, wenn in irgendeinem Ort der Deutschen Demokratischen Republik ein Mitglied des SED-Zentralkomitees vorbeizuschauen gedachte.
Es wurden Straßen flott gemacht, Fahrbahnmarkierungen neu geweißt, blätternder Putz hier und da rasch übertüncht.
Ich erinnere mich an Situationen, in denen man selbst die Schaufenster mit rarer Ware bestückte und damit die Herrichtung eines Potemkinschen Dorfes komplett machte.
Meist rauschte das erwartete Regierungsmitglied dann binnen Sekunden durch den Ort und der noble Regierungswagen hielt nicht mal an. Aber die Macht der Bilder…nun ja, Sie ahnen, was ich ausdrücken möchte!
Ähnlich ist es nun wieder:
traurige „Flüchtlings“-Frauen und –kinder in der Tagesschau, viele pöbelnde, grabschende und dealende „Flüchtlinge“ vor der Haustür. Medial möchte man uns „minderjährige“ Asylbewerber verkaufen, real sind das stämmige Kerle, die nicht selten schon ab 19 Jahren aufwärts alt sein dürften.
Den Vogel aber schießen derzeit viele Medien ab, wenn sie darüber berichten, dass sich ausländische Frauen – vor allem mit Kopftuch – nicht mehr auf die Straße wagen. Weil angeblich rechtsgesinnte Menschen sie bepöbeln und überfallen. Das mag es sehr vereinzelt geben, keine Frage! Und es ist auch nicht in Ordnung!
Aber derlei Nachrichten in einer Zeit zu lancieren, in der sehr, sehr viele einheimische Frauen oft nur noch mit Pfefferspray aus dem Haus gehen, „Flüchtlinge“ in Großstädten selbst tagsüber Frauen bepöbeln und teilweise auch begrapschen und kaum ein Tag vergeht, an dem man nicht davon hört, welche verroht-kriminellen Übergriffe seitens der – zumeist illegal eingewanderten – Zuwanderer auf Einheimische stattfinden, grenzt tatsächlich an den Stil der einstigen DDR-Presse.
Und das stößt – logischerweise! – dem Ossi auf. Und zwar beides: die Straftaten und die abstruse „Berichterstattung“ über Asylbewerber, die so gut wie immer als „Fast-Heilige“ verehrt werden und ihre schiere Anwesenheit mit den Begriffen „bereichernd“ und „bunt“ gefeiert wird.
Kann ja sein, dass viele Journalisten und die üblichen Verdächtigen – von Til Schweiger über westdeutsche Zugezogene in den neuen Bundesländern bis hin zu Politikerinnen wie Claudia Roth oder Katrin Göring-Eckardt – in importierter, ausufernder Kriminalität „Bereicherungen“ sehen und in verhüllten Frauen eine gewisse „Buntheit“.
Der Ossis sieht`s halt nicht.
Aber nicht, weil er dumm oder gar zurückgeblieben ist, sondern, weil`s eben wirklich nicht so ist.
Bunt – das steht für Lebensfreude, schöne Frauen, Miniröcke, Lebenslust, freien Sex und ein friedliches Miteinander.
Messerübergriffe, Angriffe auf Einheimische mit Holzlatten und abgebrochenen Flaschen, „Schlampe-zolle-uns-Respekt“-Rufe und Frauen mit (dunkler) (Ganz)Körperverhüllung gehören für die meisten Menschen mit gesundem Menschenverstand – und da ist der Ossi Vorreiter – nicht dazu.
Dass er es kund tut – na und?!
Er würde auch auf die Straße gehen, wenn Merkel & Co. von jetzt ab behaupten würden, dass die Sonne am Himmel grün ist und das offensichtliche aussprechen.
Und – wie auch in den aktuellen Zeiten – würde er auch dafür eher geliebt als gehasst!
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