treuepunkte„Payback-Karte?“, „Treue-Punkte?“, „Punkte sammeln?“ Diese Fragen kennt bestimmt  jeder. Sie werden meist an der Supermarktkasse gestellt, oft aber auch an Tankstellen.

Ich hasse diesen Punkte-Irrsinn, er geht mir auf den Keks!

Umso mehr allerdings ärgere ich mich, dass ich mich kürzlich habe breit schlagen lassen – bei Penny, die seit einiger Zeit mitmischen, im Punkte- und Treue-Gedöns.

Mir fielen immer mal schon die Handtücher von Jette Joop im Kassenbereich des Supermarktes auf – sie wurden dort als „Treue-Geschenke“ für Kunden, die regelmäßig an den Treuekarten-Aktionen teilnahmen, gepriesen – und ich dachte noch so bei mir:

„was für ein Schwachsinn – als wenn jemand Jette-Joop-Handtücher braucht!“. Eigentlich kenne ich niemanden, der überhaupt Handtücher benötigt. Ich – als geborene Ossi – habe noch ganz viele aus meiner Jugendzeit im Schrank. Damals überhäuften einen Omas und Tanten mit chinesischen Handtüchern, die waren seinerzeit selten und begehrt.

Wenn es sie mal zu kaufen gab, wurde „zugeschlagen“. Aber heute? Kauft man sich doch keine Handtücher, so was hat man doch eigentlich!

Zudem machte ich mir so meine Gedanken, warum ausgerechnet Jette Joop in diesen Kuschelstoff macht und warum überhaupt für Penny? Und: soll es wirklich Menschen geben, die einen Unterschied machen, zwischen einem Jette-Joop-Teil und einem No-Name-Frottee? Wenn, dann dürfte es eine kleine Minderheit von Leuten sein, denen es wichtig ist, dass das Teil, mit dem sie nach dem Duschen um die Hüfte wirbeln, ein Designlabel hat.

Aber gut – ich schweife ab, zurück zu den Treue-Punkten im Supermarkt.

Wie gesagt: ich ließ mich breit schlagen.

Irgendwann hielt mir eine Kassiererin ein scheckkartengroßes Stück Papier hin, mit ein paar Stempelfeldern. „Wenn diese alle abgestempelt sind, bekommen Sie Rabatt!“ frohlockte sie. Auf mein abwehrendes Kopfschütteln hin, ließ sie nicht locker und meinte: „Probieren Sie es doch mal aus, das erste Feld habe ich Ihnen soeben für Ihren Einkauf schon abgestempelt“. Nun gut. Widerwillig steckte ich das Kärtchen ein.

Dort versauerte es eine Weile, denn obwohl ich oft in dem besagten Supermarkt einkaufe, dachte ich nur selten daran, an der Kasse das Punkte-Kärtchen vorzeigen und mir selbiges abstempeln zu lassen. Aber dennoch (Frau kauft ja nun wirklich regelmäßig ein):

irgendwann war das Ding vollgestempelt.

Als die Kassiererin den letzten Stempel auf die Karte drückte und ich mich auf meinen kleinen Rabatt freute, sagte sie: „so – das nächste Mal zeigen Sie die Karte bitte vor, DANN gibt es den Rabatt!“.

Ich verstand das zwar nicht, aber wer mag schon diskutieren, wenn man den Einkaufswagen des Hintermannes schon fast in den Haxen hat und die Trennstäbchen am Kassenband klappernd nach hinten, zum Ende der langen Schlange, sausen? Eben!

Seufzend steckte ich das Papier ein, wohl wissend, dass es nun wieder eine Zeitlang in meinem Geldtäschchen versauern würde.

So war es auch – viele Wochen lang holte ich das Kärtchen nicht hervor, sobald ich die Kassenzone bei Penny passierte. Ich dachte halt einfach nicht dran!

Eines Tages aber, als es mich wieder in meinen Stammsupermarkt verschlug, zückte ich meine Geldbörse, noch während die Waren der Kundin vor mir durch den Scanner gezogen wurden. Während ich checkte, ob ich mit Karte oder bar zahle, entdeckte ich das kleine Punkte-Kärtchen und dachte daran, dass es ja vollgestempelt war und ich jetzt bestimmt den Rabatt auf meinen Einkauf bekomme.

Aber – nix da! Als ich dran war und erwartungsvoll die vollgestempelte  Treue-Karte Richtung Kassiererin hielt, meinte die: „Die Aktion ist vorbei, bis zum 5. November hätten sie das einlösen können, jetzt nicht mehr“.

Ich war bedient! „Wer soll sich denn solche Termine merken – das macht doch kein Mensch!“ erwiderte ich in Richtung Kasse, aber die Dame dort zuckte nur mit den Schultern. Sie faselte was von einer „neuen Aktion“, aber ich hatte nun wirklich kein Bedarf mehr!

Statt dessen ärgerte ich mich riesig, dass ich mich auf dieses Treuepunkte-Gedöns eingelassen habe! Deshalb mein Fazit: verzichten Sie auf dieses Brimborium, das braucht kein Mensch! So wie auch kein Mensch Jette-Joop-Handtücher als Penny-Prämie benötigt. Wer derlei Produkte mag, kann sie sich – ganz klassisch – kaufen.

Und die Umwelt wird auch noch geschont, denn es ist schon ziemlich dekadent, für solchen überflüssigen Punkte-Kram Papier zu verschwenden. Das gilt auch für Payback-Karten, die zwar aus Plastik sind, aber deren Inhaber Payback-Informationen in Papierform nach Hause gesandt bekommen.

Braucht man alles wie einen Schuss ins Knie! Also: sparen Sie sich diesen Irrsinn – Sie verpassen NICHTS!

Bildnachweis: Pexels.com, www.pexels.com

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