Alkoholisches trinken in der Schwangerschaft geht gar nicht. Diese Meinung vertreten wohl die meisten Menschen.

Doch noch immer gibt es viel zu viele Frauen, die das nicht so sehen! Und eben auch dann trinken, wenn ein Kind in ihrem Bauch heranwächst.

Viele Frauen unterschätzen Alkoholgenuss in der Schwangerschaft!

Manche setzt vielleicht noch auf die – längst überholte – Meinung, dass es in der Schwangerschaft nicht schadet, immer mal ein Gläschen Sekt zu trinken, um den Kreislauf anzukurbeln. Manche trinken vielleicht einfach aus alter Gewohnheit dann und wann (oder sogar regelmäßig) Alkohol in der Schwangerschaft. Dass das gefährlich ist, dürfte selbst den Schwangeren bewusst sein.

Wie gefährlich genau, erklärt Professor Hans-Ludwig Spohr von der Berliner Charité in einer aktuellen Veröffentlichung des Mitteldeutschen Rundfunks – hier sagte er:

„Alkohol schädigt das Gehirn von der ersten Woche bis zur Geburt”. Trotzdem trinken etliche Frauen während der Schwangerschaft Wein, Bier, Sekt oder andere alkoholische Getränke. Die Folgen für die Kinder sind fatal, denn die körperlichen oder psychischen Einschränkungen begleiten und behindern die betroffenen Kinder ein Leben lang.

Besonders tückisch: Das Fetale Alkoholsyndrom, kurz FAS genannt, wird oft erst spät erkannt, denn nicht immer sind es äußerliche Merkmale, die auf die Entwicklungsschädigungen in der Schwangerschaft durch Alkohol hinweisen, sondern Verzögerungen oder Störungen beim Lernen oder auffällige Verhaltensweisen.“

Weiter führt der Experte aus:

“Diese Kinder kennen keine Gefahr, sie springen immer sofort vom hohen Baum”. Viele solcher Kinder lernen auch schwerer, brauchen für Aufgaben länger als andere oder fallen durch gestörtes Sozialverhalten auf. Bis zu zehn Prozent der Betroffenen können als Erwachsene kein selbstständiges Leben führen und brauchen Betreuung. Wie sich der Alkoholkonsum in der Schwangerschaft später im Kind zeigt, hängt von vielen Faktoren ab – von Schwangerschaftszeitpunkt und Menge des Alkoholkonsums.“

Doch wie viele Frauen sind es eigentlich in Deutschland konkret, die zu alkoholischen Getränken greifen, während sie ein Kind erwarten? Laut dem besagten Bericht des MDR haben kanadische Forscher herausgefunden, dass in Deutschland jede vierte Frau, die schwanger ist, Alkohol trinkt.

Eine Entwicklung, die erschreckt!

Eine ziemlich erschreckende Entwicklung!

Vor allem deshalb, weil die Kinder, die diese Getränke via Nabelschnur mittrinken, ein Leben lang mit den Auswirkungen des Alkoholkonsums ihrer Mutter zu kämpfen haben.

Ohne sich wehren zu können wird ihrem Körper schon im Mutterbauch Schlechtes angetan – man könnte auch sagen, dass damit durchaus das Kindeswohl verletzt, der kleine Körper gar misshandelt, wird. Dabei gibt es in Sachen Schwangerschaft und Alkohol schon seit vielen Jahren Aufklärungskampagnen – weltweit und sehr intensiv auch immer wieder in Deutschland.

Unverständlich, dass viele Schwangere trotzdem auf das eine oder andere Glas nicht verzichten (wollen)! Frauen, die sich um das Wohl des heranwachsenden Kindes in ihrem Körper sorgen und deshalb auf Alkohol konsequent verzichten, können es denn auch nicht verstehen, wie fahrlässig man mit der Gesundheit des eigenen Nachwuchses umgehen kann. Immer und immer wieder – wie die aktuellen Zahlen belegen.

Auch Drogenmissbrauch in Schwangerschaft ist Riesen-Problem!

Neben Alkohol ist zudem auch der Drogenmissbrauch in der Schwangerschaft ein Riesenproblem. Das zeigt sich vor allem in Großstädten wie Leipzig, wo auf der Entbindungsstation des Krankenhauses St. Georg mehr und mehr Babys von drogensüchtigen Müttern zur Welt kommen. Mittlerweile widmet man sich in dieser Klinik dieser wachsenden Problematik sehr intensiv.

Aber auch die zivilgesellschaftliche Seite reagiert verstärkt auf das ausufernde Drogenproblem. So gibt es seit vielen Monaten beispielsweise in Dresden die Initiative „Keine Drogen in Dresden“. Auch die Präventionsarbeit in Sachen Alkohol ist sehr umfassend – und das in nahezu allen Bundesländern.

Ob all das aber hilft, diese erschreckende Entwicklung bei schwangeren Frauen aufzuhalten, darf ernsthaft bezweifelt werden. Dafür sind sowohl Alkohol als auch Drogen viel zu leicht zu haben.

Zum Nachteil derer, die sich dagegen so gar nicht nicht wehren können: die ungeborenen Kinder!

Bildnachweis: pexels.com

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