Zeitung in der Hand einer PersonPer Inserat einen Partner suchen – dieser Versuch, sich auf diese Art zu verlieben, mutet in der heutigen Zeit, in der es von Singlebörsen im Web nur so wimmelt, nahezu antiquiert an. Dennoch sind die vielen Kontaktanzeigen, die noch immer landauf-landab, in großen und in kleinen Zeitungen, in regionalen Blättern und auch in Stadtmagazinen erscheinen, ein Beleg dafür, dass sich nicht jeder für den schnellen Klick zum Online-Dating im Internet begeistern kann.

Noch immer bevorzugen viele Singles – vor allem in den reiferen Jahren – das geschriebene Wort, um auf sich und die eigene Suche nach einem Partner aufmerksam zu machen.

Romantische Worte – Kontaktanzeigen punkten!

Wie gefragt die romantischen Wörter auf Zeitungspapier noch immer sind, hat jetzt eine Redaktion im Stuttgarter Raum getestet und zum Schein zwei kleine Kontaktanzeigen in Sachen Partnersuche aufgegeben.

In dem Artikel heißt es zu diesen aufgegebenen Inseraten:

„Diese zwei Kontaktanzeigen erschienen im Stuttgarter Stadtmagazin Lift. Sie waren der Beginn einer Recherche zum Thema Verlieben. Sie waren, ja, ein bisschen gemein. Wie aber sonst wäre rauszufinden gewesen, ob die Menschen das noch können – das nette Anbandeln über nette Zeilen? Partnerbörsen im Internet gibt’s massenhaft. Sie sollen auch recht erfolgreich sein – aber mutet der dortige Datencheck nicht ein wenig an wie die Mitteilung der Fakten übers Schlachtschwein? Es muss doch ein wenig romantischer gehen! Schließlich ist das Ziel ja die Liebe.

Kann es klappen, wenn man nicht mehr zu den ganz Jungen gehört?

Kann’s denn noch klappen mit dem Verlieben, wenn der Mensch nicht mehr ganz blutjung und wunderschön ist, nicht mehr an allen Ecken und auf allen Partys ebenfalls hormontrunkene Liebeshungrige trifft? Sondern fest im Alltag steckt, der nicht tagtäglich mit neuen Aufregungen aufwartet? Der im festen Gefüge von Terminen, Anforderungen, Pflichten vor allem Kraft kostet? Kurz, wenn der Mensch gar nicht so recht weiß, wo er jemanden herzaubern könnte, der zum Verlieben wäre?“

Wie zum Beweis, dass nicht nur in den Weiten des World Wide Webs geflirtet werden kann, erhielten die zwei Anzeigen eine ziemlich gute Resonanz. In dem Beitrag heißt es dazu:

„Die beiden Kontaktanzeigen, um die es jetzt hier geht, waren im Hinblick auf den Wonnemonat Mai und die kommenden Frühsommertage auf April gebucht, erschienen aber schon am 20. März um wenige Minuten nach 9 Uhr online. Die Antwort kam also per E-Mail. Echte Briefe wären noch schöner gewesen. Aber die hätten unter Chiffre hinterlegt werden müssen, was zusätzliche fünf Euro pro Anzeige gekostet hätte. Und so weit – zum Glück gibt’s Wortspiele – geht die Liebe nicht.

Online wird zwar üblicherweise sehr viel kürzer geantwortet. Doch dafür geht es wirklich schnell: Um kurz vor 11 Uhr, also keine zwei Stunden später, war die erste Antwort da. Es ging ums Radfahren, um den schönen Frühlingsanfang – nett. Auch eine andere Antwort griff den Wunsch nach Sonne auf: „Hallo, Deinen Text finde ich sehr schön formuliert. Die Sonne im Gesicht spüren … Ja, ich finde auch, es wird wieder langsam Zeit, dass der Frühling und der Sommer kommt … Die kalten, düsteren Wintertage sind zum Glück vorbei. Alles beginnt wieder zu erblühen und aufzuleben.“

Motto: “Wer nicht wagt, der nicht gewinnt”

Mancher Liebesuchende probiert sein Glück gleich bei beiden Anzeigen. Das ist keine Seltenheit, sondern fast die Regel: Gucken, was passen könnte, und dann allen schreiben. Frisch nach dem Motto „Wer nicht wagt, der nicht gewinnt“. Andere versuchen, mit zwei verschiedenen Antworten auf dieselbe Anzeige die Chancen auf ein Treffen zu erhöhen.“

Dieser Test in Sachen Kontaktanzeigen zeigt also: Partnerschaftsgesuche per Inserat sind weder aus der Mode noch antiquiert! Wie im Web auch, stehen ganz normale Menschen – Singles aller Altersklassen – hinter den Anzeigen.

In Sachen Kontaktanzeigen geht`s nicht so hektisch zu wie in Singlebörse

Auf diese Art einen neuen Partner zu suchen, ist wohl etwas traditionell-klassisch und wahrscheinlich geht es auch nicht so hektisch zu, wie beim Online-Dating, wo man(n) sekündlich einen neuen Kontakt auftun (und schnell auch mal parallel flirten) kann.

Wem das ganze Geturtel im Web vielleicht schon immer suspekt war oder wer online schlechte Erfahrungen mit Lügnern, Spinnern oder Paralleldatern (siehe hierzu auch das Magazin des Fremdgeher- und Lügner-Aufdeckportals wen-datet-er-noch.de!) gemacht hat, sollte ja vielleicht mal über die Option „klassische Kontaktanzeige“ nachdenken.

Man kann es deshalb nur wiederholen: “Wer nicht wagt – der nicht gewinnt!”

Der erwähnte Artikel findet sich in Gänze übrigens hier.

Bildnachweis: pexels.com

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