Eine Bekannte von mir hat ein Baby, das man gut und gerne als „Schreibaby“ bezeichnen kann. Vorzugsweise abends, wenn Nachtruhe angesagt ist, schreit das Kleine unaufhörlich – die Nerven der Bekannten liegen dadurch natürlich blank.
Nicht zuletzt auch deshalb, weil ihr Partner die Woche über außerhalb arbeitet und sie sozusagen „teilzeit-alleinerziehend“ ist.
Wahrscheinlich ist es auch deshalb zu der ungewöhnlichen Methode gekommen, mit der die nervenstrapazierte Mutter – wenn in Sachen Schreien und Einschlafen beim Nachwuchs gar nichts mehr geht – ihr Kind doch noch zum Einschlafen bekommt.
Es mag grotesk klingen, aber es ist so: sie schnappt sich den Wurm, legt ihn in die Babyschale und – fährt abendliche Runden durch ihr Großstadtkiez. Resultat: fantastisch, keine fünf Minuten und das Baby ist ob der monoton-vibrierenden Fahrgeräusche im Nu eingeschlafen.
Für die Stressgeplagte bedeutet das ein paar Minuten Auszeit von den Strapazen, die wohl jede Mutter oder Vater kennt, wenn das Kleine partout nicht einschlafen möchte und womöglich noch Stunden am Stück schreit.
Für die beschriebene Mutter und Tausende Erziehungsberechtigte mehr, wäre es wohl ein Segen, DAS erwerben zu können, was kürzlich in einer Agentur im sonnigen Spanien erfunden wurde.
Dort wurde nämlich ein Kinderbettchen entwickelt, das eine Autofahrt simulieren kann. Per Soundgenerator, so ist es dem Magazin SPIEGEL, das darüber berichtete, zu entnehmen, kann das Bettchen Motorengeräusche imitieren. Außerdem lässt sich die Matratze in einen angenehm-sanften Schaukelrhythmus versetzen.
Sogar an eine dezente LED-Beleuchtung, die vor den Autofenstern vorüberziehende Straßenlaternen nachahmen soll, wurde gedacht.
Allerdings galt die Erfindung nicht –zigtausenden gestressten Eltern weltweit, sondern wurde lediglich für Kampagnenspots des Autoherstellers FORD entwickelt. In Werbefilmen für seine Fahrzeuge wollte das Unternehmen damit die Familienfreundlichkeit seiner Produkte unterstreichen.
Wahrscheinlich haben die Initiatoren selbst nicht mit dem Run gerechnet, der nach der Ausstrahlung der Werbespots einsetzte:
tausende Eltern meldeten sich bei FORD und wollten – begeistert von dem vibrierenden Bett – wissen, wo man diese außergewöhnliche Erfindung erwerben kann.
Die Antwortet des Konzerns lautete allerdings erst einmal: „nirgends“.
Denn die Erfindung war eben ausschließlich nur für die Werbefilme gedacht – die vielen positiven Reaktionen gestresster Mütter und Väter hatte niemand auf dem Schirm! Das kann sich allerdings ändern, denn laut SPIEGEL denkt FORD über eine Serienproduktion des zauberhaften Bettchens für kleine Erdenbürger nach.
Ganz sicher wäre das DIE Erlösung für Eltern weltweit, deren Kind Einschlafprobleme hat oder/und ein Schreibaby ist.
Immerhin – einen ganz niedlichen Namen hat die Erfindung schon mal, sie nennt sich „Max Motor Dream“.
…und süß träumen können dann ganz sicher auch wieder ganz viele Eltern. Denn: schläft das Baby gut, ist alles gut! Das dürfte weltweit gelten.
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