Afrika
Wird die Entwicklungshilfe durch einen Menstruations-Emoji wesentlich verbessert?

Afrika, Afrika und nochmals Afrika – mit diesem Kontinent sind wohl die meisten Hilfswerke weltweit befasst. In dem Land, in dem nicht selten grinsende Einheimische mit den Smartphones daneben stehen und fotografieren, wenn Europäer mal wieder einen Brunnen gebaut haben, dürften seit Jahrzehnten Abermilliarden versickert sein, ohne dass den Bewohnern großartig geholfen wurde.

Im Gegenteil: Afrika ist noch immer ein Problemfall, ebenso wie diverse Regionen in Asien und Lateinamerika. Bekanntlich sind in diesen Gebieten unzählige Hilfsinitiativen unterwegs und vor allem aus Deutschland sprudelt die ewige Spendenquelle. Einen großen Teil der Spender machen Privatpersonen und Prominente aus. So auch bei der Hilfsorganisation Plan International, deren offizieller Name Kinderhilfswerk Plan International ist.

Kinderhilfswerk hat prominente Unterstützer von Wickert bis Schwesig

Auf der Homepage von Plan erfährt man unter anderem folgendes:

“Wir vom Kinderhilfswerk Plan International blicken auf eine 80-jährige Geschichte zurück, in der wir in unseren Programmgebieten in Afrika, Asien und Lateinamerika bereits viel erreichen konnten. Damit wir auch zukünftig erfolgreich Entwicklungsarbeit leisten können, haben wir Visionen und Ziele formuliert, die wir für Sie auf dieser Seite transparent machen möchten. Erfahren Sie hier überdies mehr über die Organisationsstruktur und die Wirkungsbereiche von Plan International und über unsere prominenten Unterstützer.”

Bei den prominenten Unterstützern sind von Ulrich Wickert bis Manuela Schwesig die üblichen Verdächtigen vertreten. So weit, so vertraut. Brisant wird es jedoch, wenn man nun auf der Plan-Homepage liest, von welchen öffentlichen Gebern das Hilfswerk unterstützt wird. Das deutsche Umweltministerium ist unter anderem auch dabei (und natürlich wimmelt es bei Plan von Initiativen á la “Charta der Vielfalt”, jenen Traumtänzer-Projekten, die ein Garant für einen immerwährenden Geldquell sein dürften).

Menstruations-Emoji wird überschwenglich gepriesen

Aber zurück zu dem Umstand, warum die neueste Aktivität des Hilfswerkes Brisanz in sich birgt. Die Verantwortlichen gaben nämlich jüngst bekannt, dass man nun ein Menstruations-Emoji entwickelt hat. Kein Witz! Auf der Homepage von Plan ist dazu folgendes zu lesen:

“Nach langem Warten ist das Perioden-Emoji mit einem System-Update ab sofort weltweit in allen Messenger-Diensten und sozialen Netzwerken verfügbar! Der Bluttropfen, der Mädchen und Frauen eine neue Möglichkeit bietet, über ihre Periode zu sprechen, ist gemeinsam mit knapp 60 weiteren neuen Emoticons nach einem System-Update weltweit in allen Messenger-Diensten und sozialen Netzwerken verfügbar. Auf Initiative des Kinderhilfswerks Plan International hatte das für die Emoji-Standardisierung zuständige Unicode-Konsortium bereits im Februar 2019 das Perioden-Emoji verabschiedet. Mit dem Beschluss ist das in Kalifornien ansässige Konsortium der Forderung von Plan International nach einem Emoji nachgekommen, das helfen soll, mit dem Stigma und Tabu rund um das Thema Menstruation zu brechen. Rund 55.000 Menschen unterstützten 2017 die Kampagne des Kinderhilfswerks für die Einführung des kleinen Perioden-Symbols. Plan fand durch eine Studie heraus, dass Mädchen und Frauen mehr Wege brauchen, um mit Freundinnen und Partnern über die Periode zu sprechen. 47% der befragten Mädchen und Frauen zwischen 18 und 34 Jahren sagten, dass ein passendes Emoji dabei helfen und Gespräche erleichtern könnte.”

55.000 Menschen haben also die Entwicklung des kleinen Buttons unterstützt…Wahnsinn, womit sich manche Leute beschäftigen! Die Aufklärung für Frauen aus Dritte-Welt-Ländern in allen Ehren, aber man fragt sich, ob Menschen in den besagten Regionen nicht andere Sorgen haben, als sich – wie hierzulande – stundenlang mit Nachrichten in sozialen Netzwerken zu befassen? Natürlich ist es bekannt, dass unzählige Afrikaner ebenso selbstverständlich mit Smartphone & Co. umgehen wie wir, keine Frage. Aber gehört ein Perioden-Emoji, auf das die Macher des Hilfswerkes so stolz sind, wirklich in die Entwicklungshilfe? Haben die Menschen in den besagten Ländern – die Frauen – wirklich auf so etwas gewartet? Und: Was soll der Sticker bringen?

Erklärungen zum Emoji mehr als fragwürdig

Die Erklärungen auf der Homepage von Plan überzeugen nicht – in keinster Weise. Da eher wirkt diese Gaga-Aktion wie ein Projekt, das man sich leistete, weil die Gelder wohl mehr als üppig sprudeln. Man kennt das vom Gender-Ga-Ga. Jede Gleichstellungsfundamentalistin, die heutzutage auf “Divers” und “3. Geschlecht” macht, hat doch in diesen Zeiten große Chancen, Gelder aus irgendeinem Fördertopf zu bekommen, auf dem das Etikett “Bunt” oder “Diversity” pappt.

Denselben Eindruck hat man von der Initiative Plan Kinderhilfswerk. Ganz nach dem Motto: “Geht es dem Esel zu gut, geht er aufs Eis”. Hierzulande kann man das althergebrachte Sprichwort gut und gerne abwandeln in “Je weltfremder und absurder eine Idee, desto dicker der Spendentopf”.

Gesunder Menschenverstand geht irgendwie anders!

Mehr zu der Absurdität hier.

Bildnachweis: stock.adobe.com / poco_bw

 

 

 

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