Meterlange Regale mit unendlichem Spielzeugangebot, Kaufhäuser nur mit Spielzeugen bestückt und schrille Werbung für Spielsachen im Kinderfernsehen – das Angebot für Kinder erschlägt einen.

Als Mama, als Papa, als Opa, als Tante, als Schwester…Zudem: vieles, was den Kleinen geschenkt wird, liegt nicht selten Tage später schon wieder in der Ecke, viele Eltern sortieren deshalb auch mehrmals im Jahr aus.

Natürlich spenden sehr viele Menschen das nicht mehr gebrauchte Spielzeug des Nachwuchses, aber es bleibt die Frage, ob dieser Überfluss sein muss? Vom fragwürdigen pädagogischen und spielerischen Charakter von so manchem Spielzeug mal ganz abgesehen.

Insofern verwundert es nicht, dass viele Eltern sich auf nostalgisches und wertbeständiges besinnen, wenn sie auf der Suche nach Spielzeug für ihre Kinder sind. Handgemachtes gehört hier definitiv dazu – ganz gleich, ob es sich um ein Püppchen oder eine Spieleisenbahn handelt.

Derzeit ist der Bedarf nach Nostalgie und handgemachten Dingen landauf-landab zu spüren und das liegt nicht nur an den vielen Buden auf den Weihnachtsmärkten, die mit diesem Angebot aufwarten und stets gut besucht sind.

Viele Leute haben das kommerzielle Angebot in den herkömmlichen Märkten und Spielzeugketten einfach satt und sehenen sich nach Wertarbeit. Auch im Kinderzimmer.

So stehen beispielsweise handgemachte Produkte, die auf eigens dafür konzipierten Internetplattformen angeboten werden, hoch im Kurs und fällt ein Name immer wieder, wenn es um dieses Thema geht: Erzgebirge.

Diese Region steht seit jeher für hochwertige, handgemachte Produkte – auch in Sachen Spielzeug. Vor allem das Holzspielzeug aus dieser traditionsreichen Gegend hält in immer mehr Kinderzimmern Einzug, aber auch Stoffpuppen und Accessoires für das Kinderreich werden im Erzgebirge hergestellt und in alle Welt vertrieben.

In diesen Produkten lebt der Geist traditioneller Handarbeit mehr als in anderen Waren und erfreut vor allem Nostalgiker. Eltern, die hier entsprechend wert- und nachhaltige Spielzeugprodukte für ihre Kinder beziehen, tun das bewusst und entscheiden sich damit ganz klar gegen den Überfluss im Kinderzimmer, der bei den Kleinen nicht selten schnell zum Verdruss führt.

Nicht zuletzt auch deshalb, weil viele herkömmliche Spielsachen, die womöglich sonstwo gefertigt wurden, mit einer fragwürdigen Qualität aufwarten und die Schadstoff-Frage in diversen Spielzeugen wahrscheinlich nie ganz geklärt werden kann.

Kein Wunder also, dass eine Hinwendung zu werthaltigem Spielzeug seit Jahren schon zu beobachten ist.

Hinzu kommt – zumindest bei Leuten, die in der einstigen DDR aufgewachsen sind – in diesem Zusammenhang auch noch ein Hauch Ostalgie.

In den letzten Jahren werden verstärkt Spielzeuge und Kinderbücher, die es nur in der damaligen DDR gab, wieder neu aufgelegt und vertrieben.

Vor allem die Kinderbücher sind echte Highlights – sowohl im geschriebenen Wort, als auch in Sachen Illustration und Aufmachung.

Wichtig ist hierbei zu betonen, dass in den allermeisten Kinderbüchern zu DDR-Zeiten die Ideologie außen vor blieb. Die meisten Inhalte sind einfach nur kindgerecht gehalten und wirklich gut gemacht. Zumal es in dem untergegangen Staat Kinderbuchfiguren gab, die wirklich nur in DDR-Medien zu finden waren – man denke nur an Alfons Zitterbacke.

In Sachen Märchen und Phantasie wurden freilich hüben und drüben die gleichen Geschichten erzählt, beispielsweise von den Gebrüdern Grimm oder Hans-Christian Andersen.

Die Bücher hierzu waren zu DDR-Zeiten häufig sehr hochwertig aufgemacht, die meisten gab es nur selten und wenn, dann auch nur als „Bückware“, wie man Produkte nannte, die damals oft nur unter dem Ladentisch und nicht an jedermann verkauft wurden.

Aber wie auch immer: wer aktuell für sein Kind, die Nichte oder das Patenkind auf Geschenke-Suche ist, sollte durchaus mal einen Blick auf dieses Angebot, das nicht im Mainstream-Allerlei schwimmt, werfen.

In Sachen (Holz)Spielzeug aus dem Erzgebirge kann man sich im Internet einen guten Überblick verschaffen, Kinderbücher aus DDR-Zeiten gibt es in vielen sogenannten „Ossi-Läden“ oder – um bei dem schon erwähnten Alfons Zitterbacke zu bleiben – online, zum Beispiel hier:  https://antaios.de/detail/index/sArticle/51165

Die N(O)stalgie-Produkte sind nicht immer ganz billig, aber wenn man es ins Verhältnis setzt, wie oft herkömmliches Kinderspielzeug kaputt geht und man aufgrund dessen öfter nachkauft, stimmt das Preis-Leistungsverhältnis wieder!

Bildnachweis: frauenpanorama.de

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