Selbst in der namhaften Charité in Berlin zeigt man sich erschüttert, über das, was Politverantwortliche in der Hauptstadt absegneten: Nämlich die Abschaffung der Schlaganfall-Rettungswagen.
Die speziellen Einsatzfahrzeuge sind – wie der Name schon sagt – für die Erstversorgung von Schlaganfall-Patienten gedacht. Laut einem Bericht des TAGESSPIEGEL sind in Berlin bisher drei solcher Rettungswagen für Notfälle in Sachen Schlaganfall unterwegs. Die Fahrzeuge sind mit Mini-Laboren, Computertomographen und Telemedizin ausgestattet.
Schlaganfall-Rettungswagen mehr als nötig!
Wie sinnvoll und notwendig diese rollenden Krankenstationen sind, zeigt eine Meldung der Deutschen Schlaganfall-Gesellschaft, die aktuell auf deren Homepage veröffentlicht ist. Darin heißt es:
“Alle zwei Minuten erleidet ein Mensch in Deutschland einen Schlaganfall. Die Folgen sind oft gravierend: Schlaganfälle sind die dritthäufigste Todesursache und der häufigste Grund für Langzeitbehinderungen im Erwachsenenalter.”
Offenbar scheinen in Berlin so manche Entscheidungsträger entweder von dieser Meldung noch nie gehört zu haben oder aber – für die Hauptstadt sehr wahrscheinlich – das Durchfüttern der Dealer vom Görlitzer Park ist wichtiger. Erst kürzlich war in sämtlichen Medien zu lesen, dass diese Kriminellen mit Samthandschuhen angefasst werden und man mit ihnen sogar noch ein Fußballturnier organisierte.
Was zählen da schon Schlaganfall-Patienten? Diese Frage drängt sich auf, wenn man den Beitrag liest, der am 23. September 2019 auf dem Online-Portal des TAGESSPIEGEL zu lesen war. Dort heißt es:
“(…)Berlin schafft die Rettungswagen für Schlaganfallpatienten wieder ab. Bislang gibt es drei Stroke-Einsatz-Mobile, kurz „Stemo“, ein Berliner High-Tech-Projekt, gestartet im Jahr 2011, das inzwischen weltweit Nachahmer findet. (…) Zum Jahreswechsel ist für die drei Wagen, die sieben Mal täglich im Einsatz sind, Schluss. Im Etatentwurf des Senats waren drei Millionen Euro für Einsatz und Betrieb veranschlagt. Immerhin 12.000 Berliner erleiden jedes Jahr einen Schlaganfall. Doch auf Antrag der rot-rot-grünen Koalition im Ausschuss wird der Posten gestrichen. Zur Begründung hieß es von Wolfgang Albers, dem gesundheitspolitischen Sprecher der Linke-Fraktion: Es gebe keinen Nachweis dafür, dass Schlaganfallpatienten in Berlin durch die Stemo bessere Chancen hätten. Auch die Führung der Feuerwehr ist gegen den Weiterbetrieb. Sie verweist auf hohe Betriebskosten, die Anfälligkeit der Fahrzeuge, Personalausfälle und die fehlende Finanzierung durch Krankenkassenverbände.(…)”
Auf einmal sollen Schlaganfall-Rettungswagen nicht besser sein?
Außerdem ist in dem Artikel folgendes zu lesen:
“Auf ihrer Internetseite schreibt die Feuerwehr: „Bei der Versorgung eines Schlaganfalls zählt jede Minute. Die Herausforderung besteht darin, möglichst frühzeitig zu erkennen, ob die Symptome des Patienten von einem Gefäßverschluss oder einer Blutung verursacht werden.“
Dies sei mit dem Stemo am Einsatzort möglich – ebenso die sofortige Behandlung. Folgen wie Sprachstörungen oder Lähmungen könnten minimiert werden. Doch nun stellte Stefan Poloczek, ärztlicher Leiter beim Rettungsdienst der Feuerwehr, fest: Es gebe keine Hinweise, dass die bei einem Blutgerinsel nötige Behandlung, die Thrombolyse, im Stemo besser ist.(…)”
Aber auch im fast schon zum Shithole mutierten Berlin stößt dieses Gebaren auf Kritik.
Der TAGESSPIEGEL schreibt weiter:
“(…)(CDU-Fraktionschef Burkard Dregger kritisierte mit Blick auf die alternde Bevölkerung: „Rot-Rot-Grün setzt leichtfertig das Leben und die Gesundheit Tausender aufs Spiel.“ Ex-Gesundheitssenator Mario Czaja (CDU) erklärte: „Tausenden Schlaganfallpatienten konnte geholfen werden, und zudem ist die Charité mitten in einem Forschungsprojekt. Ein schwarzer Tag für die Wissenschaftsstadt Berlin.“(…)”
Ein schwarzer Tag – fürwahr! Dem aber garantiert noch viele weitere schwarze Tage folgen werden. Nicht nur in Berlin, sondern in ganz Deutschland. Schon jetzt heißt es an allen Ecken und Enden des Landes bei wichtigen Projekten “Kein Geld, kein Geld”. Meist handelt es sich um soziale und eben medizinische Angelegenheiten bei denen die Geldknappheit angeblich besonders hoch sein soll. In den nächsten Wochen wird wohl der eine oder andere Fall von “Kein Geld da” wieder eine breite Öffentlichkeit erreichen, denn dann beginnt die Adventszeit. Bekanntermaßen veröffentlichen um diese Zeit viele Medien traurige Fälle von Deutschen, die aufgrund der “Kein Geld”-Aussage benachteiligt sind. Zumeist sind derlei Beiträge mit Spenden-Aufrufen verbunden, die – zum Glück – auch viele Leute, die dann die Geldbörse öffnen, erreichen.
Jene, die diese Zustände verursachten, stehen kaum im Fokus
Allerdings kommt es so gut wie nie vor, dass das Relotius-Heer, das viele solcher Beiträge in der (Vor)Weihnachtszeit produziert, jene öffentlich an den Pranger stellt, die für diese unsäglichen Zustände verantwortlich sind. Gute Journalisten würden den Verursachern permanent auf die Nerven gehen und sie mit den Konsequenzen ihrer verheerenden Politik konfrontieren. Die Betonung liegt allerdings auf “gute”. Aktuell gibt es davon zu wenige und die paar Leute, die objektiven Journalismus liefern, kommen mit ihrer Reichweite längst nicht an die etablierten Medien, die in den letzten Jahren mehr und mehr “auf Linie” agieren, heran.
Und so wird wohl auch dieser Skandal ohne großes Hinterfragen dahingehen und kaum für einen Aufschrei sorgen. Auf ein Opfer mehr oder weniger kommt es offenbar den Verantwortlichen in Deutschland nicht mehr an. Ganz gleich, ob jemand durch einen Schlaganfall, bei dem nicht schnell genug geholfen werden konnte, ums Leben kommt oder durch die ins Land geströmten Messermänner. Jene sind halt nun mal da und spezielle Rettungswagen dann eben weg. Hinterfragt `eh keiner.
Deutschland 2019…!
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