Von machohaft über schrullig bis nervig oder langweilig – der Männertypen gibt es viele.
Gerade Frauen, die aktuell auf dem Dating-Markt unterwegs sind, machen mit den unterschiedlichsten Männercharakteren so ihre Erfahrungen.
Das Verblüffende: so manches Klischee lebt tatsächlich! Kannte man beispielsweise den wunderlichen Öko-Typen nur aus den Medien oder vom Hörensagen, kann es gut und gerne sein, dass man auch ihn digital trifft – wenn vielleicht auch nicht gerade bei Tinder.
Aber bekanntlich gibt es heute für jede gesellschaftliche Gruppe ein Datingportal.
Angefangen von Leuten, die sich eher einer „Elite“ zuordnen über Freunde und Besitzer vierbeiniger Gefährten bis hin zu Anhängern des ländlichen Lebensstils – der Partnerschaftssuche kann man heute auf genau den eigenen Lebenseinstellungen zugeschnittenen Singlebörsen frönen.
Allerdings – das können viele Singlefrauen sicherlich bestätigen – trifft man die unterschiedlichsten Männertypen oft auch schon in einer einzigen Singlebörse! Man (FRAU) muss da nicht mal spezifisch unterwegs sein.
Ist man einmal dabei beim Dating oder gar schon in einer Kennenlernphase oder in einer frischen Beziehung, dann tauscht man sich meist über diese Kandidaten mit der Freundin aus, beliebt sind aber auch nach wie vor Bücher zu diesem Thema.
Einfach deshalb, weil es lustig ist, über die die verschiedensten Männertypen und ihre Macken zu lesen. Und: weil solche Werke meist das Zeug dazu haben, die Leserin zum zustimmenden Kopfnicken zu animieren. Wer kennt es nicht, dass man sich einst mit einem skurrilen Männertyp rum schlug, an ihm fast verzweifelte und womöglich noch Liebeskummer nach dem Beziehungsaus mit so einem Exemplar hatte – aber viel später genau über diesen Typ Mann lachen kann?
Genau darauf setzt das Buch von Jeannie Miller, die schon mit dem Titel ihres Werkes die Marschrichtung vorgibt.
„Männer sind so einfach“ – heißt es und der Zusatz lautet „Ein bissiger „Leid“faden“. Macht schon der Buchtitel Lust auf einen unterhaltsamen Schmöker, enttäuscht der „Leid“faden auch beim Lesen nicht.
Die Autorin widmet sich den unterschiedlichsten Männertypen in verschiedenen Kapiteln. Diese starten mit dem Hinweis auf die schlimmsten Exemplare dieser Spezies.
Der Blender ist ebenso vertreten wie das Muttersöhnchen, der Schwafler, der Künstler, der Chauvinist oder der Esoteriker. Unter anderem.
Im bunten Reigen dieser Charaktere befindet sich mit Sicherheit auch DER Typ Mann, dem die jeweilige Leserin garantiert schon mal begegnet (oder mit dem sie sogar liiert?) ist. Wahrscheinlich machte FRAU mit diesem oder jenem aufgeführten Männer-Exemplar definitiv in ihrem Leben schon mal die Bekanntschaft.
Das Buch verleitet immer wieder zum Lachen, Jeanie Miller versteht es exzellent, die Art und Weise dieser männlichen Zeitgenossen mit spitzer Feder wiederzugeben.
Beispiel gefällig? Gern! So liest man beispielsweise über den Blender (ein Typ Mann, der in Singlebörsen sehr häufig vertreten ist) folgendes:
„Wenn ihr also jemanden kennenlernt und hört die Geschichte vom Anwalt, Investmentbanker oder Arzt, dann versucht unauffällig zu prüfen, ob ihr nicht einen Kanalarbeiten (nichts gegen diesen Beruf!), einen Bauhelfer oder einen Kartoffelschäler vor euch habt. Herrgott – im Zeitalter von „Google“ und „Facebook“ ist das kein Problem mehr, oder? Das bisschen Sozialprestige ist in den seltensten Fällen die Mühe wert, und manchmal fährt man mit einem seriösen Leichenbestatter (angeblich der bei Frauen unbeliebteste Beruf) besser als mit einem Speditionskaufmann, der sich als Oberarzt ausgibt, weil die Mädels dann freiwillig die Bluse für eine ordentliche Untersuchung öffnen.“
In diesem augenzwinkernden Stil werden auch die weiteren Männertypen beschrieben und dass sie aufgrund eigener Erfahrungen der Autorin charakterisiert werden, gibt dem Buch eine zusätzliche Würze.
Hat man (FRAU) beim Lesen doch das Gefühl, dass hier die beste Freundin am Kaffeetisch über ihre neueste Männerbekanntschaft plaudert oder sie ein bisschen was aus dem Nähkästchen ihrer Beziehung wiedergibt.
Das Buch ist für Leserinnen, die gerade einen Partner suchen ebenso geeignet, wie für Frauen, die in einer Partnerschaft leben.
Selbst für Liebeskummergeplagte ist das Werk sehr zu empfehlen – einfach deshalb, weil manche Sätze wie Balsam für die herzschmerz-geplagte Seele wirken und sich wohl so manche Frau darin bestätigt sehen kann, dass die Abwesenheit des Verflossenen kein wirklicher Verlust ist.
Neben den Kapiteln zu den verschiedenen Männertypen wartet die Autorin zudem mit diversen Tipps in Sachen Dating, Liebe, Kennenlernen und Beziehungsende auf.
Ratschläge zum Thema „Wie mache ich am besten Schluss“ sind ebenso vertreten, wie Informationen zur „Verständnisfalle“ oder dem heißen Eisen „Affäre“.
Kurzum: das Buch liest sich im Nu weg und ist für Frauen, die aktuell daten oder per se Interesse an Flirt- und Beziehungsthemen haben, bestens geeignet.
Gerade vor dem Hintergrund der aktuellen Sexismus-Debatte ist das Buch ein erfrischender Gegenpol! Denn im Gegensatz zu mancher überspannten Frau, die schon bei einem Kompliment, das ein Mann ihr macht, ausflippt und sich daraufhin womöglich noch öffentlich als „Sexismus-Opfer“ geriert (im Übrigen eine Ohrfeige für jede vergewaltigte Frau!) sehen männliche Zeitgenossen es locker, wenn Frauen augenzwinkernd ihre kleinen und großen Macken aufs Korn nehmen und ihre Sichtweise dazu auch noch zwischen zwei Buchdeckel pressen.
Kein Mann geht deswegen auf die Barrikaden oder fühlt sich gar diskriminiert. Und die Frauen haben was zum Lachen und “sich wiedererkennen”.
Perfekt! Vor allem für die derzeitigen langen Abende – die laden nämlich geradezu ein, es sich mit einem solchen Buch im Lesesessel bequem zu machen.
„Männer sind so einfach…“ – Jeannie Miller, über amazon.de
Copyright: Jeannie Miller