„Forum geht`s denn?“ – diesen Spruch kennt sicher, wer die DDR-Zeit noch erlebt hat. Handwerkerleistungen gab es dort in vielen Fällen gegen Forum-Checks – die eigens eingeführte Währung, mit der Bürger des Mauerstaates in Intershops einkaufen konnten. Wenn sie denn vorher harte DM in dieses als Spielgeld verlachte Zahlungsmittel umgetauscht haben – versteht sich! Wer (gutsituierte) Westverwandte hatte, war gut dran in der DDR, wenn es darum ging, auf Handwerkersuche zu gehen.

Noch besser war dran, wer einen Handwerker im Familienkreis hatte – da konnte gar nichts schiefgehen. Mein Vater war Kfz-Meister und durch sein großes Netzwerk gelang es ihm stets, die benötigten Männer für Haus, Hof und Garten zu engagieren – vom Dachdecker bis zum Verputzer. Im Gegenzug reparierte er die Gefährte dieser Leute oder besorgte Ersatzteile.

Handwerkersuche kann heute oft stressig sein!

Wer aber weder Beziehungen noch goldene Hände im Familien- oder Freundeskreis besaß, schaute zu DDR-Zeiten oftmals in die Röhre. Das galt für Handwerker wie für Baumaterial gleichermaßen. Heute dagegen ist alles im Überfluss da: Baumärkte, Baufirmen, Baumaterial – alles!

Allerdings gibt es seit circa zwei Jahren eine Entwicklung, die fast schon wieder an die DDR erinnert, denn: Handwerker werden immer öfter zur Mangelware, meist sind sie permanent ausgebucht – auch für Leute mit dem nötigen Budget.

Aufgrund der fragwürdigen politischen Entwicklung – die ja nicht erst mit der Euro-Einführung begann – lassen immer mehr Menschen mit Wohneigentum ihr Zuhause herrichten und aufwerten. War es anfangs noch ausschließlich die Sorge in Sachen Währung und Geld, hat es jetzt bei vielen Menschen andere Gründe, warum sie ihr Zuhause aufpolieren.

Frei nach dem Motto „My Home is my Castle“ zieht man sich mehr und mehr ins Private zurück, viele Bürger nehmen längst nicht mehr so umfassend am öffentlichen Leben teil, wie vor 2015 noch. Diese Entwicklung ist allerdings logisch, denn wenn man nahezu täglich von irgendwelchen Attacken landauf-landab hört, bleibt man sicher einmal mehr daheim im Garten, als dass man – wie vor Jahren in Deutschland noch möglich – eine laue Sommernacht auswärts genießt. Bekanntermaßen gleicht das Überleben in Deutschland aktuell fast einer Schicksals-Lotterie, was die Angriffe importierter Verbrecher in Hamburg (Supermarkt), Lübeck (Bus), Berlin (Weihnachtsmarkt), Würzburg (Zug), Ansbach (Veranstaltung) beweisen. Und da sprechen wir noch nicht mal von den vielen, vielen Messerattacken, die auf Deutschlands Straßen und Plätzen unschuldige Menschen ereilen und von der hohen Vergewaltigungsgefahr für Frauen erst recht nicht.

Die Junges mit den goldenen Händen sind meist ausgebucht!

Aber zurück zum Thema Handwerkersuche.

Die Jungs mit den goldenen Händen sind – meist  aus den genannten Gründen – derzeit schwer zu bekommen, immer öfter hört man am Telefon: „ausgebucht, keine Kapazitäten“. Vorausgesetzt freilich, man bekommt überhaupt jemanden aus der Branche ans Telefon.

Ich für meinen Teil musste kürzlich selbst meinem Verputzer noch fürs Bezahlen wochenlang hinter her telefonieren – kein Witz! Da er stets in Eile ist, blieb nach seiner Arbeit nicht mal die Zeit, dass ich zum Bankautomaten fahren und ihn bezahlen konnte. Mit einem gemurmelten „Machen wir die Tage“ zog er von dannen und blieb wochenlang unerreichbar. Und ich auf meinem Geld sitzen. Erst als ich ihn zufällig in der Nachbarschaft werkeln sah, wurde ich meine Kopeken an ihn los.

Was also tun, wenn man (FRAU) in diesen Tagen einen Handwerker benötigt (und keinen bekommt)?

Gleich vorweg: so praktisch Portale wie ebay-kleinanzeigen.de sind – ziehen Sie bitte diese Option nicht sofort in Betracht. Der Grund ist schnell erklärt, denn nicht wenige schwarze Schafe tummeln sich dort und es wird Ihnen wohl niemand die Gewähr geben können, dass nicht auch Kriminelle sich dort untermischen und Handwerksleistungen anbieten. Frei nach dem Motto: „ausspähen und danach beklauen“.

Kontakte sind bei Handwerkersuche das A und O!

Sicher – das ist drastisch und wird nicht die Regel sein, aber heutzutage kann man nie zu sehr um die Ecke denken und muss erstmal mit allem rechnen, respektive vom Schlimmsten, was einem widerfahren kann, ausgehen.

Insofern meine goldene Regel, für die Handwerkersuche in Zeiten, in denen eigentlich keine Handwerker verfügbar sind:

Kontakte, Kontakte, Kontakte.

Sprich: zapfen Sie all Ihre Kontakte an und fragen Sie herum, wer einen guten und zuverlässigen Handwerker kennt. Das ist natürlich erst mal mühsam und gerade bei umfangreicheren Handwerker-Projekten, die mehrerer Gewerke bedürfen, ein wenig zeitaufwendig, aber meistens lohnt es sich wirklich.

Es gibt ja doch immer einen, der einen kennt, der einen kennt. Und durch Mundpropaganda ist die Wahrscheinlichkeit gering, dass Sie an jemand unseriöses geraten.

Sollte das alles nichts nützen, wäre es ratsam, sich auf Portalen wie my-hammer.de zu registrieren und dort nach professionellen Handwerkern Ausschau zu halten. Wichtig: lassen Sie sich – wenn ein Kontakt zustande kommt – unbedingt Referenzprojekte benennen! Ich für mein Teil telefoniere auch mal mit angegebenen Referenz-Partnern, um so ein Gefühl dafür zu bekommen, ob der ausgewählte Handwerker seriös und ehrlich ist. So sollte übrigens auch verfahren, wer sich dann doch für Portale á la ebay-kleinanzeigen entscheidet!

Eine weitere Möglichkeit, an Handwerker zu gelangen, sind die Baumärkte. Erfahrungsgemäß bieten die zu den meisten Produkten auch gleich die passenden Handwerker an, vom Kamin-Einbau bis hin zur Rollrasen-Verlegung. Hier kann man übrigens sehr sicher sein, an seriöse Handwerker zu geraten – mit schwarzen Schafen wird wohl kaum eine Kette arbeiten.

Handwerk hat immer noch goldenen Boden

Wem das alles zuviel ist, der muss sich die sogenannte Tippeltappel-Tour zumuten und einen Handwerker nach dem anderen abtelefonieren. Und abwarten, ob die „Handwerk-hat-goldenen-Boden“-Fraktion Termine frei hat.

Wenn Sie dann erstmal eine Top-Fachkraft an der Angel haben und zufrieden sind, gilt: warm halten! Sprich: kleine Goddies erhalten den Handwerker-Draht. Von der Tasse Kaffee über einen kleinen Imbiss am Mittag bis hin zum Trinkgeld sollte man so agieren, dass der betreffende Handwerker beim nächsten Projekt sofort für Sie Zeit hat, wenn Sie anklingeln. Und dann eben andere in der Warteschleife schmoren müssen!

Bildnachweis: pexels.com

 

 

 

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