Ein Gastbeitrag von Simone. Heute war ich mal wieder beim Bäcker. Ich muss gestehen, dass ich leider sonst zu denjenigen gehöre, die Brot, Brötchen und sonstige Backwaren gleich im Supermarkt mitnehmen. Das hat viele Gründe, zwei davon sind:

Zeit und die Lage der einzelnen Geschäfte. Heißt: als eine Frau, die Vollzeit arbeitet und zwei Kinder im Grundschulalter hat (einen Mann auch, aber der arbeitet auf Montage, deshalb spielt seine Existenz hier keine Rolle!), sowie nicht zentral an einem Standort mit vielen Geschäften wohnt, bin ich an manchen Tagen froh, überhaupt noch Zeit für den Supermarkt zu haben.

Da ich – wie erwähnt – “jwd” (janz weit draußen) lebe, wo man schon zufrieden sein muss, einen Discounter in der Nähe zu haben, kann ich nicht mal so eben auf einen Sprung zum Bäcker gehen – solche Geschäfte gibt es nämlich hier im Viertel nicht mehr.

Heute aber war mal alles anders. Bei den Kindern war ein schulischer Projekttag angesagt und ich fuhr beide zu der angegebenen Bushaltestelle, zu der die Kinder gebracht werden sollten. Diese lag etwas abseits meiner sonstigen Route. Als die Kids also verabschiedet waren, startete ich in Richtung Büro und kam auf der für mich unbekannten Strecke an einem schuckelig aussehenden Bäckergeschäft vorbei.

Spontan hielt ich an, um mir mal noch was Frisches für die Arbeit mitzunehmen.

Drinnen bogen sich die Regale unter unzähligen Backwaren, es roch herrlich und eine richtige althergebrachte Bäckerei war es auch noch. Ein Familienbetrieb, wie man einer entsprechenden Tafel im Geschäft entnehmen konnte.

Der positive Eindruck hielt allerdings nicht lange an, denn für meine zwei Pfannkuchen (mit Zucker, wie ich sie liebe!) und drei Brötchen zahlte ich sage und schreibe ganze 3,50 €. Das teilte sich so auf:

Brötchen: 0,50 Cent pro Stück,

Pfannkuchen: 1,00 € pro Stück.

Wahnsinn! Nicht, dass ich weltfremd bin und die Preise im Allgemeinen nicht kenne, aber als ich das letzte Mal beim Bäcker war, meine ich, für einen Pfannkuchen noch 0,85 Cent gezahlt zu haben, eigentlich ja auch schon teuer genug! Nur: das ist wahrscheinlich doch schon eine ganze Weile her.

Und jetzt frage ich Sie mal ganz ehrlich: wer bitte hätte zu DM-Zeiten wohl ein Brötchen für eine Mark gekauft? Oder einen Pfannkuchen für zwei Mark? Kein Mensch! Schon gar nicht hätte man für die paar Backwaren insgesamt 7,00 Mark gezahlt! Dafür wäre man seinerzeit mit einer Menge Brötchen und einem stattlichen Kuchenpaket rausgegangen!

Ist das nicht irre, wie wir seit der Einführung des Euro, bei dem kein normaler Bürger mitentscheiden durfte, ausgequetscht werden?

Demgegenüber steht bei ganz vielen Leuten ein Gehalt von 1.200,00 € – wenn überhaupt! Nicht wenige Menschen verdienen noch weniger, Familien, die mit insgesamt zweitausend Euro im Monat auskommen müssen, sind keine Seltenheit!

Vorausgesetzt natürlich, man ist ein „schon länger hier Lebender“. Wie Fremde, die illegal mit zwei oder drei Ehefrauen und vielen Kindern anrücken, hier leben, ist ja mittlerweile hinlänglich bekannt – wie die Made im Speck nämlich!

Aber zurück zu den Backwaren.

Ich find`s eine Frechheit, aber natürlich ist es zu kurz gegriffen, jetzt die Bäcker dafür verantwortlich zu machen. Deren Kosten steigen ja auch – keine Frage. Und immerhin werden die ja auch geschröpft – von der Familie bis hin zum Handwerker: sie alle dürften merken, dass sich der Wert des Euros seit seiner Einführung halbiert hat. Sehr gut erklärt ist das hier – bezeichnenderweise auch in Sachen Backwaren.

Ich bin also mit meinen Beobachtungen nicht alleine. Nun könnte ja dieser oder jener auf die Idee kommen, dass ich das Dilemma durch selbst backen in meinen vier Wänden behebe, klar!

Nur: ich lebe in Brandenburg und hier haben die Bürger eine der höchsten Strompreisraten in Deutschland zu berappen – siehe hier. Mehrmals im Monat den Herd für eine üppige Torte oder einen leckeren Blechkuchen einschalten, kann ein ziemlich großes Loch in das Haushaltssäckel reißen.

Apropos Haushaltssäckel – wie war das eigentlich mit den sprudelnden Steuereinnahmen hierzulande, in dem Land, in dem wir angeblich sooooo gut und soooo gerne leben? Merken Sie was?!

Bestimmt.

Nämlich: so gut und so gerne könnten wir hier tatsächlich leben, wenn das Geld der Steuerzahler nicht in alle Welt und schon gar nicht in Milliardenhöhe in einen völlig aus dem Ruder geglittenen Einwanderungs-Gau fließen würde. Hätten wir echte Volksvertreter, müsste niemandem der Strom gekappt werden, könnten Ein- und Zwei-Eltern-Familien wie Gott in Frankreich leben, inklusive täglicher Bäckereibesuche.

Im Moment aber heißt es nur für die diätengepamperten Politiker: „Aber bitte mit Sahne!“

Bildnachweis (Symbolbild): pexels.com

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