Eine hohe Bonität spricht für eine gute Kreditwürdigkeit. Das spielt jedoch nicht nur im Bankenwesen eine wichtige Rolle. Auch als Mieter einer neuen Wohnung oder beim Abschluss eines Smartphone-Vertrages wird die Bonität abgefragt. Im Alltag gehen Käufer und Anbieter eine Geschäftsbeziehung ein, die immer ein Vertrauen auf Zahlungsfähigkeit erfordert. Viele Onlineshops führen deshalb beim Kauf auf Rechnung eine Bonitätsprüfung durch. Fällt diese negativ aus, bleiben nur noch Zahlungsmethoden im Bereich Vorkasse. Mit den folgenden Tipps lassen sich die Bonität wieder verbessern und die persönlichen Möglichkeiten erweitern.

Punkt 1: Selbstauskunft anfragen

Eine gute Bonität bringt nicht nur bessere Konditionen oder Kreditzinsen mit sich. Ein pünktliches Zahlungsverhalten und eine weiße Weste in Sachen Schulden beeinflussen viele Lebensbereiche positiv. Doch diese Weste muss zunächst geprüft werden. Für eine erste Einschätzung der Bonität ist eine kostenfreie Selbstauskunft wichtig. Diese kann beispielsweise bei der Schufa als Auskunftei angefragt werden. Im Paragraf 34 des Bundesdatenschutzgesetztes (BDSG) ist verankert, dass jeder Verbraucher das Recht auf eine solche Selbstauskunft hat. Hier sind alle positiven und negativen Einträge zu finden, die für einen Finanzierung oder andere Geldgeschäfte interessant sein können. Weitere Auskunfteien sind:

  • Infoscore Consumer Data GmbH
  • Creditreform
  • Crif Bürgel GmbH

Meist handelt es sich um einen Score, der in Zahlen angegeben wird. Dieser Score kann beispielsweise zwischen 0 und 100 liegen und beschreibt die Bonität einer Person. Andere Verbraucher oder auch neue Geschäftspartner lesen an dieser Zahl die Zahlungsmoral und die Zuverlässigkeit ab. 

Und jetzt kommt der Vorteil: falsche oder bereits veraltete Daten können korrigiert werden. Dazu zählen bereits ausgelöste Kredite oder bezahlte Forderungen, die in der Auskunft noch als Außenstände geführt werden. Kleinste Informationen beeinflussen hier den Score-Wert und setzen die Bonität herab. Die geforderte Korrektur sollte mit einem schriftlichen Antrag bei der Auskunftei eingehen. 

Punkt 2: Wenig Konten und Kreditkarten

Kunden mit sehr vielen Konten oder Kreditkarten bekommen meist eine schlechtere Bewertung. Für mögliche Geschäftspartner könnte es verwirrend wirken, wenn mehrere Girokonten auf einen Namen laufen oder ständig eine andere Kreditkarte verwendet wird. Hier stellt sich schnell die Frage, wie lange der Überblick behalten werden kann? Für eine gute Bonität ist es also wichtig, nur wenige Konten zu führen und die meisten Kreditkarten zu kündigen. Tagesgeld- oder Festgeldkonten sind von dieser Bewertung ausgeschlossen. Vorteilhaft könnte ein Konto sein, das nicht überzogen werden kann. Es lässt sich trotz negativer Bonität oder vielen Schufa-Einträgen führen, kostet aber laut guthabenkonto.net eine gewisse Gebühr. Auf der Webseite gibt es noch weitere hilfreiche Tipps, ein Guthabenkonto zu eröffnen, sowie eine Auflistung der Testsieger. 

Punkt 3: Schulden tilgen und Kleinkredite meiden

Manchmal häufen sich mehr Schulden an, als gedacht. Die sogenannte Null-Prozent-Finanzierung aus dem Möbelhaus oder Fachmarkt lockt viele Kunden. Die sogenannten Konsumkredite müssen aber auch rechtzeitig abgezahlt werden. Wer viele kleine Ratenkredite dieser Form laufen hat, bekommt automatisch eine schlechte Bonität zugesprochen. Statt vieler kleiner Kredite hilft es vielleicht, einen größeren Betrag aufzunehmen. Damit lassen sich gleich mehrere Anschaffungen finanzieren und es gibt nur einen Eintrag bei den Auskunfteien. 

In diesem Zusammenhang sollten Schulden möglichst schnell getilgt werden. Das trifft natürlich auch die kleinen Kredite. Schuldenfreie Kunden bekommen immer bessere Konditionen bei den Banken und eher einen neuen Kredit. Andernfalls besteht auch hier die Gefahr, den Überblick zwischen den einzelnen Ratenkrediten zu verlieren und gänzlich in die Schuldenfalle zu gehen. 

Hinweis: Eine Umschuldung bedeutet die Zusammenfassung mehrere Kredite. Das schafft Ordnung, spart vielleicht sogar Zinsen und hinterlässt bei den Banken einen besseren Eindruck. 

Punkt 4: Rechnungen pünktlich bezahlen

Die einfachsten Dinge sind manchmal besonders naheliegend. Jede korrekt und vor allem pünktlich bezahle Rechnung wirkt sich positiv auf die Bonität auf. Das heißt, die Rechnungen müssen nicht erst angemahnt werden. Jede gerichtliche Mahnung geht als negativer Eintrag an die Auskunfteien weiter. Zusätzlich lassen sich Mahnkosten verhindern, wenn die Rechnungen pünktlich beglichen werden. 

Punkt 5: Vorsicht bei Kreditanfragen

Jede Kreditanfrage zieht eine Schufa-Auskunft nach sich. Diese Anfragen werden gespeichert und meist als negativ hinterlegt. Kommt der Kredit nicht zustande, bleibt der Eintrag trotzdem bestehen. Besser ist es deshalb, keinen Kredit sondern nur Konditionen anzufragen. Diese Art der Abfrage hinterlässt keinen Eintrag bei der Schufa und verbessert damit automatisch die Bonität. 

Ein Punkt kann jedoch nicht beeinflusst werden: das Geoscoring. Manche Auskunfteien bewerten die Wohngegenden eines Antragstellers. Sozial schwache Stadtteile bekomme hier automatisch eine schlechte Bonität, unabhängig von der guten Zahlungsmoral des Kunden. 

Bildquelle:

Pixabay.com (DigitalMarketingAgency, Shutterbug75)

 

 

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