4309 / Die Stroke Unit im Klinikum Minden: DEUTSCHLAND, NORDRHEIN-WESTFALEN, MINDEN, 22. / 29. + 30.07.2005: Bildgebende Diagnostik: In der Neurologischen Abteilung des Klinikum Mindens befindet sich die Schlaganfallstation (Stroke Unit). Christoph Pueschner / ZEITENSPIEGEL - Stichworte: Deutschland, Minden, Guetersloh, Bertelsmann, Schlaganfall, Stroke, Aphasie, Apoplexie, Parese, Laehmung, Schlaganfallpatient, Schlaganfallbetroffener, Schlaganfallhilfe, Schlaganfallstation, Neurologie, Rehabilitation, Mobilisation, Training, Kommunikationsaufbau, Physiotherapie, Ergotherapie, Motorik, Wahrnehmung, Selbststaendigkeit, Elektroencephalogramm, Videoflouroskopie, Computertomographie, Kernspintomographie, Magnetresonanztomographie,

„Hirnschlag mit 45 Jahren“ – diese Meldung über den verstorbenen Künstler Roger Cicero entsetzte die Öffentlichkeit, sowohl offline als auch online.

Mitten in der Blüte seines Lebens stirbt da einer „einfach so“ an Hirnschlag. Der eine oder andere wird schon immer mal was von Schlaganfällen gelesen und gehört haben – aber mal ehrlich: wie schnell ist das wieder vergessen, wenn man selbst – zumindest in der eigenen Wahrnehmung – aktiv und gesund durchs Leben gleitet?

Allerdings: horcht man nach so einer traurigen Meldung in sich rein, dann ist sie da: die kleine fiese Stimme, dass unser Leben bestimmt alles ist, aber oft nicht gesund und entspannt genug.

Wie auch? Wer heute im Leben steht, ob selbständig oder angestellt, der hat nicht nur den Job zu wuppen.

Nein – daheim wartet die Familie, das Zuhause, bei manchem Haus und Hof, der tägliche Alltagskram – von der Steuererklärung bis zum offenen Bußgeldbescheid.

Hinzu kommen bei vielen Leuten noch Probleme im zwischenmenschlichen Bereich. Zoff mit dem Partner, der Freundin, der Schwiegermutter, Beziehungsprobleme, Trennungen, nicht selten auch Mißstimmung mit Kollegen bis hin zum Mobbing.

Dass zudem viele Menschen ihre Arbeit sitzend – und zunehmend in digitalen Sphären – verrichten, tut sein Übriges. Klar, wollte man mal wieder zum Sport, einen Spaziergang machen, schwimmen gehen oder joggen.

Oder zumindest auf die abendliche Schokolade oder/und das Glas Wein so lange schon verzichten. Tja – „…n Scheißchen war`s“ – würde meine Oma jetzt sagen, denn: viel zu oft bleibt es beim guten Vorsatz, zu viele Menschen leben ihren Alltagstrott – meist garniert mit Stress – weiter.

Von Alleinerziehenden, die – nicht selten in permanenten Finanznöten – ein oder mehrere Kinder erziehen und vielleicht sogar noch die kranke Oma pflegen oder Paaren, wo beide Vollzeit arbeiten und daheim der demenzkranke Opa betreut sein will, möchte ich gar nicht erst reden!

Insofern: die meisten Menschen in der Blüte ihres Lebens haben Stress genug!

Und ich habe es auch an mir bemerkt: nach der Meldung über den Tod Roger Ciceros wurde ich mir – wieder einmal, aber diesmal sehr ernsthaft – darüber bewusst, dass auch ich mir stets ein gesünderes Leben vornehme, aber meine Vorsätze kaum umsetze.

Obwohl ich in der Nähe meiner Wohnung eine Schwimmhalle habe, gehe ich kaum schwimmen – auch wenn ich weiß, wie gut mir das tut. Obgleich ich sehr wohl realisiere, dass es nicht sein muss, dass ich fast täglich – abends! – nasche, tue ich es doch.

Dabei ist ein gesunder Lebensstil mit moderatem bis aktivem Sport und gesunder Ernährung ja eigentlich die allerbeste Vorsorge gegen alle möglichen Krankheiten.

Der kurze Anruf bei Mario Leisle, Pressesprecher bei der Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe, bestätigt mir das (natürlich!).

Lesen Sie hier die drei Fragen, die ich ihm stellte – und seine interessanten Antworten darauf:

FP: Ist der Tod durch einen Hirnschlag in einem noch so jungen Alter wie bei Roger Cicero (er war 45 Jahre alt) bundesweit häufiger zu verzeichnen?

ML: Internationale Studien zeigen, dass der Schlaganfall immer mehr Menschen im mittleren Alter trifft. Für Deutschland können wir das nicht sicher sagen, weil die Datenlage hier leider nicht so gut ist. Mehr Fast-Food, mehr Stress und weniger Bewegung sind aber auch bei uns zu beobachten.

Diese veränderte Lebensweise muss sich auf die Herz-Kreislauf-Gesundheit auswirken, mehr Schlaganfälle bei jüngeren Menschen wären eine logische Folge.

FP: Kann Stress der Auslöser sein?

ML: Ob Stress einen Schlaganfall tatsächlich auslösen kann, ist nicht ganz eindeutig. Eine jüngere Studie hat einen Zusammenhang zwischen einer deutlich erhöhten Wochenarbeitszeit und dem Schlaganfall-Risiko nachgewiesen. Auf jeden Fall scheint der Schlaganfall unter Stress gefährlicher zu sein. Es gibt Studien, wonach gestresste Menschen häufiger einen tödlichen Schlaganfall erleiden.

FP: Kann man vorbeugen, sich schützen oder ist das eher weniger möglich?

ML: Das ist die gute Nachricht: 70 Prozent aller Schlaganfälle sind vermeidbar. Da gelten die klassischen Tipps: viel Bewegung, am besten viermal die Woche Ausdauersport treiben. Dann salzarmessen, das senkt den Blutdruck.

Und natürlich der Verzicht auf das Rauchen und auf übermäßigen Alkoholkonsum. Risikofaktoren wie Bluthochdruck, Diabetes, erhöhte Cholesterinwerte oder die Herzrhythmusstörung Vorhofflimmern sollte man regelmäßig kontrollieren und behandeln lassen, falls notwendig.

Tja, wird Zeit, dass ich meine Vorsätze nun endlich mal in die Tat umsetze, die Antworten von Herrn Leisle und das Surfen auf der Homepage der Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe heizen meinem innerem Schweinehund mächtig ein. Und – ja – das mit Roger Cicero beschäftigt mich, obgleich ich kein Fan seiner Musik war.

Aber mit 45 Jahren aus dem Leben scheiden – das ist so unglaublich wie traurig!

Ich habe mir deshalb vorgenommen, es zunächst mit ein- bis zweimal schwimmen gehen pro Woche zu versuchen. Und durchzuhalten! Bloß für den Anfang nicht zu viel vornehmen – lieber realistisch sein…!

Außerdem gibt es da noch einen weiteren schönen Nebeneffekt: wenn ich einmal in der Schwimmhalle zugegen bin, gönne ich mir danach immer noch die Sauna oder das Dampfbad. Die schöne Bettschwere danach erreicht kein Wein der Welt – und: mein Appetit auf Süßes kommt nach so einem Wellness-Trip gar nicht erst auf!

Wobei Schokoladen-Genuss in Maßen freilich kaum schadet. Besser als rauchen oder (ekzessiv) trinken ist das allemal! Vor allem, wenn man sich für hochwertige Schokolade mit hohem Kakaoanteil entscheidet!

Deshalb: tun Sie es mir doch nach, wenn es Ihnen vielleicht ebenso ergeht und bei Ihnen der innere Schweinehund bisher zu oft gesiegt hat! Solche Nachrichten wie vom Tod Ciceros sollten einen inne halten und den eigenen Lebensstil undbedingt überdenken lassen.

Wobei man dabei freilich nie die ungeheure Macht des Schicksals außer Acht lassen darf!

Niemand weiß, wie lange ihm seine Zeit auf Erden zugedacht ist. Zum Glück!

Daraus allerdings das Beste zu machen – vor allem in Sachen Gesundheitsvorsorge – sollte für jeden Priorität haben!

Holen Sie sich weitere Anregungen, Tipps und Ratschläge auf der Website der Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe unter http://www.schlaganfall-hilfe.de/home!

Und – bleiben Sie unbedingt gesund!

Bildnachweis / Copyright: Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe

 

 

 

 

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