Rennradfahrer Trinkpause„Ein Hotel in Neuseeland verbietet Männern seit Neuestem enge Radfahrerbekleidung aus Lycra“.

Als ich diese Meldung kürzlich auf MDR Info, sonst eigentlich eher für trockene Meldungen bekannt, vernahm, glaubte ich erst, ich hätte mich verhört. Hatte ich mich aber nicht.

Die Meldung stimmt und geistert auch im Internet herum.

Da gibt es doch tatsächlich ein Mitinhaber eines Hotels im fernen Neuseeland, das sich ganz bewusst „altmodisch“ und familiär gibt und die hautengen Radlerhosen aus Lycra bei Männern für ein „No Go“ hält.

Sogar eine Kreidetafel wurde am Eingang platziert – darauf steht die Botschaft „Radlerhosen sind hier nicht willkommen“.

Der eingangs erwähnte Radiosender zitierte ein Mitglied der Geschäftsleitung des Hotels sinngemäß so: „ich rate Männern in diesem Aufzug, entweder in einen Spiegel zu schauen oder mal einen Freund um Rat zu fragen….!“.

Ganz ehrlich: der Mann hat so Recht! Und gibt mir die Gewissheit, dass ich nicht die einzige bin, die diese Art Dress bei Männern total daneben findet. Und immer schon fand!

Für das Hotel sind vor allem die gewissen „Ausbeulungen“ an gewissen Stellen ein Dorn im Auge – ein Anblick, den man kleinen Gästen im Hotel gern ersparen möchte. Wie vernünftig das doch ist!

Und vor allem – wie schön, dass es mal jemand ausspricht, dass solche “wurstpellen”-artigen Kleidungsstücke einen Mann nicht unbedingt attraktiver machen. Es stimmt schon, dass die dort in den Blickpunkt gerückten Stellen in der Tat irgendwie obszön daherkommen. Wie ja auch das Hotelpersonal moniert.

Warum, kann man gar nicht so genau sagen, aber es ist nun Mal so.

Ich fand und finde derlei Aufzüge bei Männern seit jeher lächerlich ohne Ende. Irgendwie erinnern die Träger – wenn sie dann auch noch von Kopf bis Fuß im Profi-Radler-Look daherkommenn – an Helge Schneider. Mich jedenfalls.

Natürlich wird diese Art Kleidung ihren Sinn erfüllen, aber sie sollte – wie ja nun erste Stimmen auch fordern – doch gut und gerne im Stil von Badebekleidung gehandhabt und somit in Speiseräumen von Hotels – zum Beispiel – nicht getragen werden.

Man(n) kann sich ja vor oder nach dem Radtrip umziehen – wo liegt das Problem? Seine Ausbuchtungen zur Schau zu stellen, ist wirklich irgendwie unästhetisch, wenn vielleichtauch nicht unbedingt anstößig.

Der besagte Hotelmitarbeiter störte sich außerdem noch daran, dass man in solchen Klamotten schnell schwitzt und ihm diese Lycra-Pellen auch deshalb zuwider sind.

Nun – ich denke nicht, dass dieses Beispiel Schule machen wird, zu groß wird sicher auch hier wieder der Aufschrei sein. Ich höre schon förmlich, wie selbst ernannte „Experten“ oder/und Aktivist/innen die heutzutage so inflationär verwandten Wörter wie „Diskriminierung“ „Geschlechterdiskriminierung“ oder irgendwas mit „Gleichberechtigung“ („Frauen tragen ja auch oft Stretchkleider“) hinaus posaunen.

Wird alles nicht ausbleiben und das Beispiel des neuseeländischen Hotels dehalb bestimmt auch keine Schule machen.

Aber dass das Hotel-Team aus seiner Abneigung gegen die in der Tat unangemessene Kleidung (zum Frühstück, Lunch oder Dinner im Hotel) keinen Hehl macht – das finde ich gut!

Hätten sie mich gefragt, wie ich dazu stehe – ich hätte noch einen drauf gesetzt und gesagt, wie albern ich zudem diese Radfahrerbrillen finde.

Vor allem in Kombination mit den besagten, hautengen, Radlerhosen, die den männlichen Körper messerscharf wiedergeben und womöglich noch mit Profi-Radfahrer-Helm auf dem Kopf!

Ja – ich weiß, das hat natürlich alles seine Daseinsberechtigung und auch seinen Sinn, aber ich finde es eben albern und affig. Ist halt so.

Kann aber auch daran liegen, dass ich mal einen Typen gedatet habe, der schon fast ein richtiger Rennrad-Fetischist war (und zudem auch oft in der eng anliegenden Montur daherkam, was ich total unästhetisch fand) und mich immer an ein unter der Lupe vergrößertes Insekt erinnerte, wenn er mich so anschaute….! Da ich ein total unsportlicher Typ bin, war mir freilich der ganze Mann mit seiner sportlichen Obsession nicht geheuer.

Die viel zu enge Lycra-Hose war da wahrscheinlich nur der Punkt auf dem „i“.

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