Ziege
Was bringt das Landleben?

Landleben versus City-Trubel

Vergreisende Einwohner, siechende Dorfgesellschaften, bröckelnde und leerstehende Landhäuser, absterbendes Landleben – wer dieser Tage entsprechende Medien nutzt, wird permanent mit diesen Meldungen konfrontiert. Im Dauerfeuer von Zeitung, Hörfunk und TV möchte man meinen, dass die Redaktionen von fernen, bizarren Gegenden berichten – Nordkorea vielleicht? Aber nein, die Rede ist von Deutschland.

Dem Deutschland, in dem Zeitschriften wie Landlust oder Landleben boomen und – zum Großteil – auch und gerade von Städtern gekauft werden.

Düstere Prognosen in Sachen Landleben

Die dort so hochglanzartig inszenierten Bilder möchten so gar nicht passen zu den düsteren Prognosen, die aktuell überall publiziert werden. Denn in den Magazinen präsentieren gesund und frisch aussehende Menschen vom Land noch gesünderes und frischer aussehendes Obst, für das tolle Rezepte abgedruckt werden. Herrliche Landschaften, mit saftigen Wiesen, nostalgischen Milchkrügen, grasenden Kühen und weitem Blick ins beschauliche Land komplettieren die Bilder. Hier kommen ganz bestimmt auch Landmuffel ins Träumen…!

Die Medien aber zeichnen – wie schon erwähnt – ein ganz anderes Bild. In TV- Reportagen und -Dokumentationen über vermeintlich verödende Landstriche rücken sie prinzipiell nur ältere Omas und Opas, gern gebrechlich und gesundheitlich angeschlagen, ins Bild, junge Leute sieht man kaum.

Sucht die Jugend ihr Glück woanders?

Die Jugend nämlich – so verheißen es die Medien auch – sucht ihr Glück ja `eh woanders. In der Stadt natürlich. Jeder zwischen 18 und 39 möchte ins Urbane – Landleben ist ja sowas von out. Nur – stimmt das eigentlich? Gerade in diesen Tagen tut man gut daran, Dinge zu hinterfragen, GENAU zu hinterfragen, denn derlei Veröffentlichungen und den oft dazu garnierten Statistiken darf ruhig ein gewisses Misstrauen entgegen gesetzt werden. Denn die Lage ist lange nicht so düster, wie uns medial vermittelt werden soll – im Gegenteil, man möchte meinen, dass das Landleben auch jenseits der Hochglanz-Reportagen gleichnamiger Magazine boomt.

Das nämlich spricht dafür:

Viele junge Familien kaufen derzeit ein Haus – oft sogar ein Mehrgenerationenhaus – auf dem Land. Für sich als Dreier- oder Vierer-Gespann – oft aber auch gleich für Opa und Oma, die sich noch aktiv in das Familienleben einbringen, mit. Nicht selten legt die ganze Familie das Geld zusammen. Das neue Domizil darf bei vielen sogar bis 20 km von der nächsten entfernten Stadt – und damit oft dem Arbeitsplatz der Leute – entfernt liegen, das ist kein Thema!
Was bewegt diese Leute, auf`s Land zu ziehen?

Vorteile auf dem Land gibt es genug!

Nun, es gibt glasklare Vorteile – die da wären:

Kindergartenplätze

In der Stadt die Rarität schlechthin, haben ländliche Kindergärten oft ausreichende Plätze. Das beschaulich-wohltuende, ländliche Gefühl tut zudem sein Übriges: Genderwahn & Co. sind hier nämlich so gut wie (noch?) gar nicht auf der Tagesordnung, ein Kriterium, das der allergrößte Teil der Elternschaft schätzt.

Kriminalität

In deutschen Großstädten wächst die Kriminalität nahezu täglich, ein Blick in die Zeitung und in die sozialen Netzwerke genügt. Selbst am hellichten Tag läuft man heutzutage in vielen Metropolen Gefahr, Opfer eines Überfalls oder Diebstahls zu werden, die Wahrscheinlichkeit erhöht sich gefühlt täglich, eine Konsequenz der verantwortungslosen Politik unserer Regierung.
Auf dem Land ist das so gut wie kein Thema, im Gegensatz zu Ballungsgebieten, die ja bekanntlich schon immer mehr Kriminelle und halbseidene Gestalten anzogen, als ein schnödes Dorf.

Nach Aussage von Maklern, werden ihnen derzeit Häuser auf dem Land von Familien „aus den Händen gerissen“, vordergründig aus oben genannten Gründen.

Ruhe und Natur

Was spießig klingt, ist es gar nicht: denn Ruhe und Natur stehen nämlich auch bei jüngeren Leuten absolut hoch im Kurs. Warum? Nun – gerade wenn man Familie gründet (und es sind vorwiegend (junge) Familien, die es derzeit aufs Land zieht) steht einem nicht der Sinn nach langen Partynächten, Action und Trubel. Zudem wird die Menschheit heutzutage mit so viel sinnlosen Dingen und Eindrücken überschüttet, dass im Gegengewicht dazu Natur und Beschaulichkeit der neue Lifestyle sind.

Gerade Leute mit Nachwuchs stellen die Spaß- und Konsumgesellschaft in Frage und stellen fest, mit wie wenig man eigentlich auskommt. Womit in erster Linie der Verzicht auf Shopping, kostspielige Kurztrips und ständiges Abhängen in Bars und Clubs gemeint ist. Kurz gesagt: das meiste, was einem als Single oder hippes, kinderloses Paar gefiel, hat keinen Stellenwert mehr, wenn Nachwuchs da ist.

Das Landleben punktet definitiv!

Es sich schön zu machen, ein gemütliches Heim einrichten, vielleicht mit Kamin, ein Garten, die Natur vor der Haustür, die Stille, vor allem nachts, sind dagegen schlagkräftige Argumente, mit denen das Landleben absolut punktet. Außerdem sind die allermeisten Bewohner auf dem Land angenehme und nette Zeitgenossen.
Vom kleinen Plausch bis zur schnellen Hilfe beim Rohrbruch: irgendwie leben die besten Handwerker meist auf dem Land. Und sie sind schnell zur Stelle. Auch Sonntagabend um zehn. Schon das allein ist unbezahlbar!

Also – kurz gesagt: das so oft propagierte „dahin Siechen“ ländlicher Regionen stimmt einfach nicht!

Bleibt nur die Frage, wozu Medien und Regierung derartige „Gegen-Landleben“-Kampagnen fahren?

Vielleicht ist ja den Verantwortlichen der Erhalt der Infrastruktur in vielen Teilen auf dem Land schlichtweg zu teuer? Oder aber man möchte derlei Zustände herbei fantasieren, um gegebenenfalls weitere Schaffungen von Unterbringungsmöglichkeiten für die derzeit ins Land strömenden „Flüchtlinge“ zu rechtfertigen? Nach dem Motto „„für aussterbende Landstriche braucht es die „Neubürger“. „“

Man weiß es nicht.

Fakt ist nur, dass man Fakten nicht ausblenden und den Bürgern keinen Sand in die Augen streuen kann. Dorfbewohnern sowieso nicht.

Und das ist gut so!

Bildnachweis: Fotolia, https://de.fotolia.com/id/76852661 – Datei: #76852661 | Urheber: rostyle

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