“Jeans trägt man nicht im Theater” oder “Zu einem abendlichen Anlass kommt man nicht in Jeans” – fast jeder kennt diese Aussagen, die heutzutage fast alle überholt sind. Natürlich: Zu einem Opernball oder während eines formellen Abends beim Staatsballett sind Jeans nicht angebracht, doch etliche Kleiderordnungen sind längst passé. So können Damen Jeans durchaus im Theater tragen. Im Kabarett-Theater beispielsweise. Kombiniert mit einem Blazer oder einem lässig-abendtauglichen Oberteil ist gegen so ein Outfit nichts einzuwenden.
Abendliche Anlässe und Jeans: Es kommt auf die Gegebenheiten an
Ebenso ist eine Vernissage für das Tragen einer Jeans geeignet. Derartige Veranstaltungen, in denen zumeist Bilder, Skulpturen oder Installationen gezeigt werden, kommen so gut wie immer ohne strengen Dresscode aus. Die klassische blaue Jeans im Zusammenspiel mit einer stylishen Bluse oder Denim in schlichtem Weiß oder knalligem Rot sind bei derartigen Events ebenso angebracht wie ein Designerdress. Was selbstverständlich auch damit zusammenhängt, dass gerade auf Kreativ-Empfängen Leute jeglicher Couleur anzutreffen sind, was sich gern auch im Kleidungsstil widerspiegeln darf.
Doch was ist mit etwas steifer gehaltenen Feierlichkeiten wie einer Konfirmation oder einer Jugendweihe? Eine Recherche im Netz zeigt, dass hier durchaus eine Unsicherheit, ob Jeans auf solchen Anlässen getragen werden können oder nicht, besteht.
Etliche User suchen diesbezüglich in Communities und Foren Rat. Die Antworten allerdings fallen eindeutig aus. Und zwar mit einem überragenden “Ja” zu dem beliebten Beinkleid.
Ein schickes Oberteil und eine elegante Handtasche peppen Jeans festlich auf
Denn gestylt mit einem festlich angehauchten Oberteil und einer schicken Handtasche ist eine Jeans auf solchen Jubiläen gar kein Problem. Man sollte jedoch auf Hosen im Fetzen-Look verzichten. Besser sind schwarze oder weiße Modelle, die sich immer gut dem formellen Anlass entsprechend kombinieren lassen.
Im Schrank belassen sollte man die Jeans allerdings, wenn man sich auf einer Kreuzfahrt befindet und dort an abendlichen Veranstaltungen teilnimmt. Nicht erst seit der Erfolgsserie “Das Traumschiff” dürfte bekannt sein, dass es auf solchen Reisen dann doch etwas steifer zugeht. Ansonsten muss so ein Teil – oder besser: mehrere! – natürlich unbedingt mit, wenn in See gestochen wird. Denn auf morgendlichen oder nachmittäglichen Landausflügen ist das gute Stück wieder gefragt. Und zwar in allen Facetten und nach Lust und Laune mit anderen Kleidungsstücken arrangiert.
Wichtig ist, dass die Hose gut sitzt
Damit alles gut sitzt und sowohl bei der Stadtführung als auch beim entspannten Bummel durch malerische Gassen nichts kneift, sollte man beim Shopping der Urlaubsgarderobe im Vorfeld darauf achten, dass man Jeans auswählt, die wirklich top sitzen.
Und wenn einem eine Einladung zu einem Sektempfang ins Haus flattert? Hier sollte man in Sachen Jeans dem Anlass und der Location entsprechend ein Für und Wider abwägen. Lädt beispielsweise die Lieblingsboutique um die Ecke zu einem samstäglichen “Get together” mit alkoholischen Prickel-Getränken ein, kann die Jeans definitiv aus dem Schrank geholt werden, denn der Anlass ist eher ein lockerer.
Anders hingegen sieht es aus, wenn man Gast auf einem Empfang eines hochkarätigen Unternehmens ist und ein Vorstandsmitglied begrüßt oder verabschiedet wird. Hier ist das “kleine Schwarze” oder ein Hosenanzug die bessere Wahl.
Jeans auch auf sehr formellen Anlässen nicht tabu
Wie aber verhält es sich mit dem formellsten aller formellen Anlässe, der Beerdigung? Darf hier die Jeans eine Rolle spielen oder nicht? Nun – auch das ist wieder unterschiedlich. Als enger Angehöriger, der ein geliebtes Familienmitglied zu Grabe trägt, ist eine gesetzt-trauerfeierliche Bekleidung obligatorisch. Sprich: Eine Jeans ist unangemessen. Ist man jedoch als Kollege oder lockerer Bekannter geladen oder besucht die Trauerfeierlichkeit als jemand, der nicht zum Kreis der Verwandtschaft gehört, ohne Einladung, dann ist eine schlichte schwarze Jeans, zusammen mit einem schwarzen oder dunklen Oberteil, nicht zu beanstanden.
Zumal dann nicht, wenn die Zeremonie im Winter stattfindet und man einen langen Mantel über der Bekleidung trägt. Selbst blaues Denim geht in so einer Situation noch durch.
Stilbewusstsein ist gefragt
Die genannten Beispiele zeigen: So unterschiedlich, wie sich formelle Anlässe gestalten können, so unterschiedlich kann auch eine Jeans zum Einsatz kommen. Wichtig ist, in Sachen Kleidungsstil das Gespür für den jeweiligen Anlass und – wenn er sich denn für Jeans eignet – eine richtig gut sitzende Hose dieser Art im Schrank zu haben!
Bild: stock.adobe.com / New Africa