Wohl jede Frau hat sich insgeheim schon mal die Frage gestellt: Wie würde es sich anfühlen, Sex mit einer Frau zu haben? Stimmt es wirklich, was man immer wieder liest und hört? Können Frauen einfach ungleich besser auf weibliche Lust und Gelüste eingehen als die allermeisten Männer? Sind die Geschichten von den unglaublichen Orgasmen wahr? Und vor allem: wie wirkt es sich auf die eigene sexuelle Identität aus? Es gibt eine Menge Fragen. Und auf den folgenden Zeilen werden wir die wichtigsten beantworten.

  1. Es. Ist. Nicht. Unmoralisch!

Gleich vorweg der vielleicht wichtigste Abschnitt dieses ganzen Artikels: Es gibt gute Gründe, sich für oder gegen das Ausprobieren von gleichgeschlechtlicher Lust zu entscheiden. Eine irgendwie geartete Moral ist jedoch keiner davon. Wer dabei nicht gerade einen Partner hintergeht, muss sich für seine Entscheidung vor niemandem rechtfertigen. Auch mit einer Frau ist Sex nur Sex. Das ist immer nur eine emotionale Angelegenheit, in der das, was andere vielleichteventuellgegebenenfalls denken können, vollkommen egal ist.

  1. Werde ich jetzt zur Butch?

Von all den Frauen, die schon mal darüber nachdachten es aber ablehnten, trafen viele die Entscheidung aus Angst. Angst vor sich selbst. Denn nach wie vor herrscht in nicht wenigen Köpfen der Glaube, dass einen lesbischer Sex sofort und unwiderruflich zur „Hardcore-Lesbe“ machen würde. Eine Superdroge, von der man nie-nie-nie wieder loskommt.

Das ist natürlich Quatsch. Wissenschaftlich bewiesener Quatsch. Die sexuelle Orientierung trägt man schon seit jüngsten Jahren mit sich herum. Sie kann weder gelenkt noch gebremst, nicht an- oder aberzogen werden – nur selbstverleugnet. Andernfalls hätten ja schließlich die ganzen Fanatiker Recht, die glauben, es wäre möglich, LGBTI-Menschen „zu heilen“.

Im Klartext, wer sich so ernsthaft mit lesbischem Sex befasst, dass er ihn sich nicht nur in Pornos anschauen, sondern selbst erleben will, hat nur ein Definitionsproblem mit sich selbst. Eine solche Frau hat (wie gesagt: schon immer) zumindest gewisse bisexuelle Neigungen/Neugierden, die Fachwelt nennt es Bi-curious.

Nach dem Sex wird man nur eines sein: Um eine Erfahrung reicher, nicht jedoch in seinen sexualidentitären Grundfesten erschüttert. Und selbst falls man danach wirklich nur noch auf Frauen stehen sollte (was unwahrscheinlich ist) dann hat der Sex nur eine lebenslang unterdrückte Tatsache hervorgebracht. 

  1. Wo finde ich denn jemand zum Ausprobieren?

Einfach auf die Straße stellen und laut rufen. Nein, das ist natürlich nur ein Scherz 😉 Tatsächlich gibt es mehrere Möglichkeiten, sich jemanden zu suchen, der einem dabei hilft.

  1. Die erste Option ist es, eine enge Vertrauensperson einzuweihen. Zumindest hat man sich dann schon mal jemandem offenbart, der zu einem hält. Im Optimalfall bekommt man jedoch jemanden, der vielleicht die gleiche Neugierde hegt und sie mit einem ausprobieren will. Das ist vor allem deshalb so gut, weil bei zwei guten Freundinnen die Hemmschwellen einfach viel niedriger sind als bei Fremden.
  2. Facebook hat diverse (geschlossene) Gruppen. Dort kann man sich anmelden, ohne dass der Rest der Friendlist es mitbekommt, und dort ganz unumwunden eine Kontaktanzeige schalten. Wichtig ist nur, dort offen und ehrlich zu sein, denn in solchen Gruppen werden auch feste Beziehungen angebahnt. Man sollte also von vornherein klarmachen, dass es nur um den Entdeckerdrang einer Anfängerin geht.
  3. Singlebörsen der „handfesteren Sorte“ bieten ebenfalls die Möglichkeit, Frauen in seiner Nähe ohne finanzielle Interessen zu treffen. Dabei sollte man sich nicht von der stark sexuellen Ausrichtung mancher Portale abschrecken lassen. Denn schließlich geht es ja letztendlich genau darum, die sind nur ehrlich.
  4. Es gibt mittlerweile keine Stadt mehr, in der sich keine Bars/Clubs befinden, die als LGBTI-Hotspot gelten. Eine gleichgeschlechtliche Nacht in lockerer Party-Atmosphäre anzubahnen hat eine niedrige Hemmschwelle und ist daher nicht die schlechteste Option.

Die letzte Möglichkeit, die „Feuchtgebiete-Option“ existiert zwar, aber wer die genannten Möglichkeiten ausschöpft, wird zu 99% einen Treffer erzielen. Es geht darum, seine gleichgeschlechtliche Unschuld wie in besagtem Buch an eine Professionelle zu verlieren. Viele bieten es an und es hat den definitiven Vorteil, dass es nur um Sex geht.

  1. Hilfe, sie zieht den BH aus

Die Anbahnung war erfolgreich, man befindet sich mit einer anderen Frau in einem Zimmer und es wird ernst. Was jetzt jeder durch den Kopf schießen wird, ist die gleiche Unsicherheit, die sie damals hatte, als sie die ersten Erfahrungen mit Jungs sammelte. Doch keine Sorge, es ist keine Atomphysik.

Falls die Gespielin in gleichgeschlechtlichen Dingen erfahren ist, ist es keine Schande, sich anfangs(!) einfach anleiten zu lassen – lesbischer Sex startet haargenau so wie heterosexueller. Wie wäre es mit ein paar ganz vorsichtigen Küssen? Klappt doch hervorragend.

Höchstens wird man feststellen, dass der Vorspiel-Part, bei dem die Geschlechtsmerkmale außen vor bleiben, wesentlich länger als bei jeder Hetero-Nummer dauern wird. Da zeigt sich, dass Frauen in der Regel doch besser verstehen, wie Frauen ticken.

  1. Werde ich kommen?

Wir kommen zur Frage aller Fragen: Ist der Sex besser, sind die Orgasmen heftiger? Es kommt darauf an, wie sehr man sich fallen lässt. Wer wirklich das Hirn ausschaltet, sämtliche Moralvorstellungen über Bord kippt und sich einfach auf Hände, Toys und Zunge konzentriert, wird wahrscheinlich schon deshalb starke Orgasmen erleben, weil da jemand besser als ein Mann weiß, welche Knöpfe er zu welchem Zeitpunkt drücken muss. Und weil Frauen nun mal den immensen Vorteil haben, dass es keine Orgasmuspause, keine postkoitale Müdigkeit gibt, werden die Orgasmen auch zahlreicher sein, weil der Sex länger andauert.

Natürlich, das ist die Idealvorstellung. Aber auch in der gleichgeschlechtlichen Welt haben immer noch alle Frauen etwas andere Erregungs-Schwerpunkte. Alle wird die Gespielin nicht bloß deshalb auswendig können, weil sie „auch“ eine Frau ist. Was man sich aber stattdessen fragen sollte: „Wird sie kommen?“. Denn echter lesbischer Sex ist es nur, wenn man sich nicht nur bedienen lässt, sondern selbst aktiv wird und probiert, wie es sich anfühlt, eine Frau physisch zu lieben.

Bildquellen:

1) unsplash.com © kevin laminto

2) unsplash.com © Abo Ngalonkulu

3) pixabay.com © solas-ser

 

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