Lipödem SymbolbildUngefähr 4 Millionen Menschen sind in Deutschland vom Lipödem betroffen. Dabei leiden vor allem Frauen unter den Auswirkungen der unkontrollierten Fettvermehrung. Diese zeichnet sich in erster Linie an den Beinen, häufig auch an den Armen ab. Die Zunahme an Fettgewebe kann in vielen Fällen sogar überhandnehmen und Schmerzen verursachen. Deshalb ist es sinnvoll, Lipödem Symptome frühzeitig zu erkennen und behandeln zu lassen. 

Was ist unter Lipödem zu verstehen?

Bei Lipödemen handelt es sich um eine Störung der Fettverteilung im Körper. Die Fettvermehrung kann an Beinen, Armen, Hüfte und Gesäß auftauchen. Leider erkennen Betroffene und Ärzte nicht immer sofort Lipödem und verwechseln die Symptome in vielen Fällen mit Adipositas. 

Dabei hat das Phänomen Lipödem in den vergangenen 20 Jahren extrem zugenommen, sodass Mediziner bereits besser Symptome deuten können. Typisch für Lipödem sind immer unproportionierte Körperverhältnisse. Es kann sein, dass Frauen für den Oberkörper Kleidergröße S tragen, allerdings zu Hosen in XXL greifen müssen. Diese Ungleichverteilung beeinträchtigt nicht nur das äußere Erscheinungsbild, sondern kann durchaus die Psyche belasten. Hinzu kommen Schmerzen, da sich Wasserablagerungen in den Fettschichten bilden können. Die Haut spannt und wird von einem Schweregefühl belastet. Ebenso können Druckschmerzen eintreten. Daher nehmen viele Betroffene die Möglichkeit wahr, eine Fettabsaugung als Behandlung für Lipödem in Betracht zu ziehen. 

Was Lipödem verursacht und warum nur vereinzelt Frauen unter den Symptomen leiden, ist bisher noch unklar. In den meisten Fällen treten die Phänomene nach der Pubertät oder einer Schwangerschaft auf. Mediziner gehen davon aus, dass Hormone als Auslöser gelten. Auch eine Vererbung kann wahrscheinlich sein. 

Wie kann ich Lipödem am besten erkennen?

Experten unterteilen Lipödem in drei Stadien. Im ersten Stadium ist die Unterschicht der Haut leicht verdickt und druckempfindlich. Erst, wenn die Haut Unebenheiten bildet, sprechen Mediziner von Lipödem der Stufe 2. Mit dem Stadium 3 verhärtet sich das Gewebe und es bilden sich Fettwülste. Diese lagen sich vor allem im Knie- und Oberschenkelbereich ab. Das Gehen kann Schwierigkeiten bereiten. Schmerzen sind eine weitere unangenehme Begleiterscheinung. 

Viele Betroffene versuchen rigoros ihre Ernährung umzustellen oder exzessiv Sport zu führen. Leider lassen sich die Fettansammlung mit Diäten und Fitness kaum bis gar nicht reduzieren. Bei Beschwerden ist es in erster Linie ratsam, eine physikalische Entstauungstherapie vorzunehmen. Weiterhin können Lymphdrainagen, Krankengymnastik und Kompressionsstrümpfe helfen. 

Was ist bei Lipödem im fortgeschrittenen Stadium zu tun?

Bei Lipödem im Stadium 2 kann eine Fettabsaugung hilfreich sein. In diesem Rahmen entfernen Mediziner das befallene Fettgewebe unter örtlicher Betäubung. Somit ist es möglich, die normalen Körperformen wieder herzustellen und Beschwerden zu lindern. Es ist empfehlenswert, die Entwicklung gut im Auge zu behalten und eine Behandlung schnellstmöglich vorzunehmen. Somit lassen sich Folgeerkrankungen und offene Beine verhindern. 

Hinweis: Es ist von großer Bedeutung, den Eingriff in einer spezialisierten Klinik und von erfahrenen Medizinern durchführen zu lassen. Die Operation erfordert Erfahrung und Wissen um Lipödeme. Bedauerlicherweise übernehmen Krankenkassen nur die Kosten für die Operation bei Lipödem im Stadium 3. 

Da eine Operation um die 20.000 Euro kostet, können sich nicht alle Patienten ein Eingriff leisten. Die Krankenkassen bewilligen hingegen eher konservative Behandlungsmethoden wie Kompressionsstrümpfe oder Lymphdrainagen. Bei regelmäßiger Anwendung können aber auch diese Maßnahmen Vorteile schaffen. 

Bildnachweis: picture alliance / Westend61 | Yuliia Blazhuk

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