Wenn Kinder anfangen flügge zu werden, gehört es dazu, dass sie auch mal ohne Mama und Papa unterwegs sind. Der Zeitpunkt kommt gewiss: die erste Übernachtung bei Freunden, die Übernachtung im Kindergarten, der Urlaub mit den Großeltern, später dann vielleicht Schüleraustausch, eine Jugendreise oder ein Auslandspraktikum. Die Vorfreude ist immer groß. Doch wenn die Kinder das erste Mal alleine auf große Reise gehen, ist der Abschied meistens etwas schwieriger. Das gilt insbesondere für die Eltern. Sie müssen lernen loszulassen. Doch das ist schwer.
Beim ersten Mal schwirrt der Kopf vor Fragen: Wird alles gut gehen? Ist mit der Unterkunft alles in Ordnung? Die Eltern erleben eine Gefühlsachterbahn, das ist scheinbar unvermeidlich.
Es ist eine Mischung aus Sehnsucht, Sorge und Freude.
Wenn die Kinder auf Klassenfahrt gehen
Wenn eine Klassenfahrt ansteht, gibt es für die Eltern viel vorzubereiten. Es finden meist spezielle Elternabende statt. Die Richtlinien im Schulrecht müssen eingehalten werden. Alles dreht sich nur noch um die Klassenfahrt.
- Wird es den Kindern dort gefallen?
- Wird es ihnen gut gehen?
- Wer fährt als Begleitung mit?
- Ist es sinnvoll, Eltern als Begleitpersonen einzusetzen?
Solche und ähnliche Fragen beschäftigen nicht nur die Lehrer. Die Eltern wollen sichergehen, dass es ihren Kindern gut geht. Das bedeutet für den Lehrer auch, dass er eine Unterkunft wählen sollte, die die Eltern sich leisten können und die gleichzeitig auch vertrauenerweckend ist, Sicherheit bietet, ohne den Spaß der Kinder an dieser Reise infrage zu stellen. Ein Hotelaufenthalt kommt in den meisten Fällen nicht infrage, aber der Aufenthalt in einem modernen Hostel.
Vor der Reise
Hauptpersonen sind und bleiben die Kinder. Manche Kinder neigen stärker zu Heimweh als andere. Sie brauchen für die Reise mehr Zuspruch. Es ist wichtig, ihnen Mut zu machen und mit ihnen über die positiven Aspekte der Klassenfahrt zu sprechen. Das Kind wird viel Neues erleben. Wichtig ist, dass die Kinder genau wissen, was auf sie zukommt.
- Worauf können sich die Kinder freuen?
- Welche Freunde werden ebenfalls an der Reise teilnehmen?
- Finden spezielle Ausflüge statt oder andere besondere Ereignisse?
Schön ist es, wenn sich Eltern und Kinder im Vorfeld gemeinsam Bilder von der Jugendherberge im Internet anschauen können. Dort gibt es sicher viele Dinge, die positiv auffallen und die lobenswert sind.
Die Kinder bestärken und locker bleiben
Gut gemeinte Ratschläge erreichen in manchen Fällen das Gegenteil. Dem Kind zu sagen, dass es gut auf sich aufpassen soll oder dass die Eltern in Sorge sind, kann sogar schädlich sein. Mindestens genauso schädlich kann es sein, den Kindern zu sagen, dass sie sie vermissen werden. Dadurch entsteht Druck, die Kinder denken, dass es den Eltern ohne sie nicht gut geht. Damit ist eine unbeschwerte Reisefreude nicht mehr möglich. Besser ist es, wenn Eltern ihre Kinder bestärken, ihnen sagen, dass sie sich für sie freuen. Formulierungen wie „das wird eine tolle Zeit!“, „Du wirst viel Spaß haben“ oder „ich freue mich so für dich“, zeigen den Kindern, dass etwas Schönes auf sie wartet und es sich keine Sorgen zu machen braucht.
Die Kinder nicht überfordern
Wenn Kinder mit den Großeltern verreisen, der Jugendgruppe oder mit Freunden, und sie haben schon ein gewisses Alter erreicht, ist es schön, wenn sie in die Planung miteinbezogen sind. So können während der Reise einige Wünsche und Ideen des Kindes berücksichtigt werden. Für erste Reiseerfahrungen sind kürzere Reisen empfehlenswert. Das kann zum Beispiel eine Wochenendreise mit den Großeltern sein. Außerdem kann es gerade bei der ersten Reise gut sein, wenn sie in erreichbarer Nähe stattfindet. Im äußersten Notfall können Eltern ihre Kinder abholen.
Mit den Kindern über die Ängste sprechen
Es ist wichtig mit den Kindern über Ängste zu sprechen, die sie im Zusammenhang mit der Reise haben. Manche Kinder sorgen sich, weil sie Heimweh bekommen könnten. Den Kindern sollte klar sein, dass das etwas ganz Natürliches ist, wenn sie Sehnsucht verspüren, und dass dieses Gefühl auch wieder vorbeigeht.
Für besonders ängstliche Kinder ist diese Bestätigung durch die Eltern wichtig. Sie müssen sich sicher sein, dass die Eltern im Notfall kommen, um es abzuholen. Ein Notfall könnte eine Erkrankung oder wirklich große Sehnsucht sein. Viele Kinder, denen dies bewusst ist und die sich auch sonst immer auf ihre Eltern verlassen können, fällt es dann leichter loszulassen und freudig die Reise anzutreten.
Wenn die Kinder unterwegs sind
Viele Lehrer sagen auf Klassenfahrten, insbesondere wenn Schüler im Grundschulalter verreisen, dass es Anrufe nach Hause nur in Notfällen gibt. Diese Regelung verwundert die meisten Eltern. Aber sie hat einen guten Grund: Wenn es den Kindern bisher gut ging und sie sich amüsiert haben, kann die vertraute Stimme, die weit weg ist, plötzlich großes Heimweh hervorrufen. Das gilt auch, wenn die Kinder mit Freunden oder den Großeltern verreisen. Grundsätzlich sollten Mama und Papa bei einer solchen Gelegenheit nicht die Kinder anrufen. Viel besser ist es zu warten, bis der Nachwuchs sich von selbst meldet oder er dann endlich zurück ist. Wenn sich das Kind meldet, sollte die Reise das Gesprächsthema sein, was es schon alles Tolles erlebt hat und was noch geplant ist.
Und was, wenn doch Heimweh aufkommt?
Wenn es dann doch passiert, und das Kind vor lauter Heimweg anrufen muss, müssen Eltern ruhig bleiben. Zuhören ist das Allerwichtigste und wenn das Kind weint, einfach weinen lassen. Der Gefühlsausbruch ebbt auch wieder ab. Dann heißt es nach vorne schauen und dem Kind zeigen, dass alles normal ist. In der Situation ist es besser, nichts oder nur sehr wenig von zu Hause zu erzählen, der Fokus liegt auf dem Kind. Interessierte Fragen zeigen die Begeisterung der Eltern: Wie ist das Wetter? Was habt ihr gegessen? Mit wem bist du immer unterwegs?
Hier gibt es weitere Tipps gegen Heimweh.
Bildnachweise:
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Meine Frau hat mich gebeten, mehr Informationen über Schulausflüge für Kinder zu sammeln. Ich habe jetzt diesen Blog-Beitrag gefunden und finde ihn großartig! Ich finde es immer toll, mich über neue Dinge zu informieren und mich selbst zu bilden.