LeipzigDie guten alten Innenstädte – das waren mal wunderschöne Flaniermeilen mit Stil und Charme, in denen man bummeln und shoppen konnte. Oftmals fuhr man gar nicht mit dem Ziel, etwas zu kaufen “in die Stadt”, sondern es genügte schon, einfach nur einen Eisbecher im Café zu schleckern. Das alles ist längst passé! Nicht nur, dass Eisbecher mittlerweile auch in Städten wie Leipzig gut und gerne 15 Euro kosten können, nein: Auch das Flair ist in den meisten deutschen Innenstädten komplett weg. Mehr und mehr inhabergeführte Geschäfte geben auf. Dafür eröffnet eine gewisse Klientel einen Laden nach dem anderen, etablieren sich Geschäftskonzepte, die nichts mehr mit dem Innenstadt-Flair, wie der länger hier Lebende es kennt, zu tun haben. Hinzu kommt eine brutal gestiegene Kriminalität, die sich täglich in Form von Überfällen, Messerattacken und Diebstählen zeigt und vielen Deutschen die Lust auf einen City-Bummel verleidet.

Derer mit Haltung ziehen die Strippen – auch in Leipzig!

Dem nicht genug, ist seitens derer mit Haltung ein regelrechter Feldzug gegen das Auto eröffnet worden. Die Lastenrad-Fraktion mit ihren klobigen Gefährten hat mittlerweile so viel Einfluss, dass selbst auf Hauptverkehrsadern Autospuren einfach mal so wegfallen. Ein Extrembeispiel ist in diesem Zusammenhang Leipzig. Hier wurde der vielbefahrene Innenstadtring einfach um eine wichtige Autospur gekürzt und zum Radweg umfunktioniert. Der zwar gar nicht so oft benutzt wird, aber wen juckt das schon – im durchgedrehten Irrenhaus? Ebenso jucken Linksgrünbunte die Fahrzeughalter nicht, wenn sie einen Parkplatz nach dem anderen in Leipziger Wohngebieten kappen, um infantiles “Ringelpietz mit Anfassen” auf der Straße zelebrieren zu können.

In ihren Träumen ist die Leipziger City gespickt mit Pollern, in Parkhäusern kein Reinkommen mehr oder das Abstellen des Autos so teuer, dass kein Gefährt mehr die Innenstadt ansteuert. Hier höhlt steter Tropfen den Stein und das Ende der grünen Fahnenstange ist noch längst nicht erreicht. Weshalb mehr und mehr wahnhaft anmutende Maßnahmen gegen die Autofahrer geplant oder ergriffen werden.

Dass angesichts solcher Zustände kein “Otto Normalo” mehr Lust hat, in der Leipziger City bummeln zu gehen, ist natürlich klar und somit kein Wunder, dass in der Pleißemetropole sowohl Geschäfte als auch Passanten wegbrechen. Wo teure Parkgebühren oder furchteinflößende Gangs an der Tagesordnung sind, bleiben die Leute natürlich weg.

In der Pleißemetropole schließt ein Geschäft nach dem anderen

Und somit schließt in Leipzig ein Geschäft nach dem anderen. Auch vor ehrwürdigen Einkaufstempeln macht diese Entwicklung keinen Halt. Die einst strahlende Messestadt verkommt zusehends und das verbliebene Angebot zum Shoppen in der Innenstadt besteht zum großen Teil nur noch aus seelenlosen Einzelhandelsketten. Diese Entwicklung bleibt auch den Verantwortlichen und den Medien nicht verborgen, doch statt gegenzusteuern oder die Ursachen klar zu benennen, verlieren sie sich in kindisch-lächerlichen Ideen, um die Innenstadt wieder “attraktiv” zu machen/zu schreiben. Also: “attraktiv” in ihrem Sinne.

Und das heißt, dass jetzt und in Zukunft vielleicht überall Haltung statt Shopping angesagt ist. Wie das gemeint ist, dem hilft die LEIPZIGER VOLKSZEITUNG auf die Sprünge. Lesen Sie mal, was das Blatt am 21. Februar 2024 zu diesem Thema dazu veröffentlichte:

“(…)Viele Läden in der Leipziger Innenstadt stehen leer. Außer angesagten Marken fehlen auch Dinge „drumherum“, die die City weiter aufwerten und zu einem Wohlfühlort machen. Im Oktober 2022 erhielt Leipzig aus dem Bundesprogramm „Zukunftsfähige Innenstädte und Zentren“ 4,2 Millionen Euro Fördermittel bewilligt. Die Gelder werden für Projekte in der Innenstadt eingesetzt, aber auch entlang der Georg-Schumann-Straße und in Mockau.(…)”

Für Nicht-Leipziger: Die Georg-Schumann-Straße empfinden viele Alteingesessene mittlerweile als Brennpunkt, vielleicht ist es auch der Stadtteil Mockau bald. Genug “übliche Verdächtige” haben sich dort zumindest angesiedelt. Und überall, wo es bunter wird, projektelt es auch…Projekt, Projekte, Projekte..

Naive Maßnahmen, die sprachlos machen

Gefördert von staatlichen Trögen oder vielmehr von der Kohle des Steuerzahlers. In vielen Fällen sind diesen naiven Maßnahmen rausgeschmissenes Geld und verschwendete Zeit, aber der Linksgrünbunte von heute liebt nunmal seine staatlich bereitgestellten “Projekte”. Heraus kommt dann für die Leipziger City so etwas:

“(…)Konzeptladen „Wiederschön“: In den Höfen am Brühl eröffnet im April/Mai ein Konzeptladen der Stadtreinigung für nachhaltige Produkte, Dienstleistungen und Beratungsangebote. Im Mittelpunkt stehen das Reduzieren, Wiederverwenden, Reparieren und Überdenken von Waren und Konsum.(…)”

Das muss man sich mal vorstellen: Statt eine der bislang gefragtesten Einkaufsmeilen der Stadt mit einer stilvollen Shoppingkultur zu füllen, kommen die mit “Beratungsangeboten” von der Stadtreinigung. Ist klar! Das wird vor allem die Instagram-Girlies mit Hang zum Mega-Konsum ganz bestimmt vom Hocker reissen! Und in den Träumen der Verantwortlichen fährt dann wohl auch die Gattin des gutsituierten Mittelständlers zukünftig statt zum Shopping in den Konzeptladen der Stadtreinigung um dort Beratungsangebote zu erhalten oder zum Überdenken des eigenen Konsums angeregt zu werden…!

Doch das ist noch nicht alles an spinnerten Ideen, die sich irgendwelche realitätsfernen Gehirne ausgedacht haben. Es geht weiter – Zitat:

“(…)Second-Life-Kaufhaus: Die Stadtreinigung Leipzig plant ein Second-Life-Kaufhaus als Treffpunkt für alle, die sich mit den Themen Abfallvermeidung, Kreislaufwirtschaft und Nachhaltigkeit beschäftigen.(…)”

Wer um Himmelswillen will sich statt mit Shopping mit Abfallvermeidung und Kreislaufwirtschaft beschäftigen? Das sind genau solche Schnapsideen, wie die seltsamen “Pop-up”-Stores, mit denen man die Tristesse in der City – ebenso wie mit irgendwelchem temporären Kunst-Schnickschnack – übertünchen will.

Leute, die sich dem Shopping hingeben wollen, werden fernbleiben

Dass man tatsächlich glaubt, mit solchen Spinnereien bonitätsstarke oder/und shopping-begeisterte Leute in die City zu locken, ist unfassbar. Wen die Initiatoren solcher Gaga-Projekte locken können, ist klar: Maximal ihresgleichen, die dann im rustikalen Lastenrad dem “Second-Life-Kaufhaus” entgegen radeln und ihren Nachmittag bei einer Diskussion um Abfallwirtschaft verbringen wollen. Der gemeine “Otto Normalo” indes wird ins Web oder in schnell erreichbare Auslandsstädte wie Prag ausweichen. Und dort sein Geld lassen. Insofern bedarf es wenig Phantasie, sich vorzustellen, wie Deutschlands Innenstädte in fünf Jahren aussehen!

Recherche: lvz.de vom 21. Februar 2024

Bild: picture alliance/dpa | Hendrik Schmidt
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