Thüringen reloaded: Weil gewissen Leuten im sächsischen Radebeul der neue Kulturamtsleiter nicht passt, soll – wie in Thüringen – die Wahl zum Kulturamtsleiter wiederholt werden. Es handelt sich um den Schriftsteller Jörg Bernig, der mit den Stimmen von AfD und offenbar auch der CDU in das Amt gelangt ist.
Bernig (“Niemands Welt”) ist Personen aus Radebeul deshalb ein Dorn im Auge, weil er migrations- und politkritisch ist. Wer sich nun wundert und fragt: “Nanu, ausgerechnet in Sachsen ist so eine Person in einem offiziellen Amt nicht erwünscht?” sollte wissen, dass Radebeul in der Nähe von Dresden (auch das sächsische Nizza genannt) ein Nobelviertel ist, in dem kaum ein Ostdeutscher wohnt.
Die prächtigen Villen und Herrenhäuser wurden nach der Wende zum Großteil von Westdeutschen aufgekauft, die in Dresden und Umgebung gut bezahlte Positionen ergattert – manche sagen “erkungelt” – haben.
Westdeutsche in hohen sächsischen Positionen wohnen oft in Radebeul
Diese Leute arbeiten häufig im sächsischen Staatsministerium, in der Justiz, bekleiden Ämter in Kulturellen Stiftungen oder/und haben mit übernommenen oder neu geschaffenen Unternehmen Kasse gemacht beziehungsweise tun es noch. Satt und nicht selten wohlstandsverwahrlost sind das auch DIE Leute, die in Mitteldeutschland den Grünen und den Linken zu guten Ergebnissen verhelfen.
Jene Spezies fühlt sich selbstredend über die Ossis erhaben und wähnt sich – natürlich – auf der Seite der Guten. Man ist häufig Veganer, klimafreundlich sowieso und selbstverständlich der Meinung, dass Sachsen “bunter” werden muss. Das typische überhebliche Wessi-Klientel, das es in ganz Sachsen gibt und dass bei den Alteingesessenen verhasst ist wie die Pest – es lebt gut und gerne im noblen Radebeul.
Und hier schickt sich nun die linksgrüne Schickeria an, genau so zu agieren wie kürzlich in Thüringen, wo ein demokratisch gewählter Ministerpräsident nicht akzeptiert wurde und sich gar Mad Merkel aus fernen Landen in die Wahl des waldreichen Freistaates einschaltete.
Die Süddeutsche Zeitung berichtet über den Fall in ihrer Online-Ausgabe vom 26. Mai 2020 wie folgt:
“(…)Der Stadtrat von Radebeul in Sachsen muss die Wahl des Kulturamtsleiters der Stadt wiederholen. Nachdem am 20. Mai der Schriftsteller Jörg Bernig mit Stimmen der AfD und offenbar auch der CDU in das Amt gehoben worden war, erhob sich breiter Protest von Kulturschaffenden und Bürgern. Der parteilose Oberbürgermeister Bert Wendsche legte nun sein Veto gegen den Stadtratsbeschluss ein.
Bernig vertritt rechte, nationalistische Ansichten. In einer öffentlichen Rede im Jahr 2016 erklärte er etwa, die Bundesregierung verfolge mit ihrer Migrationspolitik einen “totalen Umbau” durch eine “Umgestaltung dessen, was sich in einem historischen Überlieferungsfeld und Sinnzusammenhang als Volk bezeichnet”. Als Bezugsrahmen dieses Kollektivs stellte Bernig in derselben Rede den Terminus “Deutschland”, also den der Nation, vor den der Bundesrepublik. Er gehört zu den Erstunterzeichnern der migrationsfeindlichen “Gemeinsamen Erklärung 2018”.
Der Schriftstellerverband PEN, dessen Mitglied Bernig seit 2005 ist, forderte ihn inzwischen auf, “zu prüfen, inwieweit er seine Verpflichtung gegenüber der PEN-Charta wahrnehmen kann, und gegebenenfalls die notwendigen Konsequenzen zu ziehen”. Bernig ist außerdem Mitglied der Sächsischen Akademie der Künste. Wann eine Neuwahl des Kulturamtsleiters in Radebeul stattfinden kann, war am Dienstag noch unklar.”
Die “Gemeinsame Erklärung 2018” unterzeichnet und noch – völlig zu Recht! – der Meinung, dass die Bundesregierung mit ihrer völlig verfehlten Migrationspolitik Deutschland total umgestaltet: Das reicht heute aus, um aus einem Amt, in das man demokratisch rein gewählt wurde, wieder rausgehoben zu werden.
Da sage noch einer was von Meinungsfreiheit!
Und da sage mal noch einer was von Meinungsfreiheit! Einmal mehr umgibt dieses Gaunerstück die Tatsache, dass jene, die Jörg Bernig nun wieder als Kulturamtsleiter abgesetzt haben wollen, den Mund am weitesten aufmachen und anderen was von Toleranz und Meinungsfreiheit erzählen wollen.
Das lässt nur den Schluss zu, dass wir alle in einem Irrenhaus leben! In dem die Irren nicht etwa betreut oder begleitet werden, nein: Wo die Irren regieren und überall was zu sagen haben!
Recherchenachweis: sueddeutsche.de, Bildnachweis: picture alliance/André Wirsig/dpa-Zentralbild/dpa