Wie jedes Jahr wurde vor wenigen Tagen veröffentlicht, wie viele Unfälle es in Deutschland jährlich in den eigenen vier Wänden gibt.

Fast zehntausend Menschen – so schreibt es die Saarbrücker Zeitung – verunglücken innerhalb eines Jahres in ihrem Zuhause.

Zitat: „Nach jüngsten Zahlen der Statistiker kamen im Jahr 2015 bei Unfällen im Haushalt insgesamt 9815 Menschen ums Leben. Das waren fast 800 mehr als ein Jahr davor. Das teilte die Minijob-Zentrale gestern auf der Grundlage von Daten der Landesstatistikämter mit.“

Meist sind es Stürze und das Stolpern über Teppichkanten & Co., die vor allem für ältere Leute fatale Folgen haben.

Doch es gibt noch einen Personenkreis, der zwar in dem Artikel nicht erwähnt wird, aber im häuslichen Umfeld extrem hohen Gefahren ausgesetzt ist: Kinder.

Zumindest, wenn sie im Kleinkind- und Grundschulalter sind.Dabei sind es vor allem die Gefahren, an die man nicht immer gleich denkt, die am tückischsten sind. Verantwortungsvolle Eltern sichern Treppe, Balkontür, Planschbecken, Gartenteich und Pool und hantieren nicht mit heißem Wasser in der Nähe des Kindes…und so weiter und so fort – ganz klar!

Aber zur (oft tödlichen) Falle kann noch vieles mehr werden.

Davon zeugen auch immer wieder Artikel in den Medien, wie zum Beispiel Fälle, bei denen Kinder von eigenen Familienangehörigen mit einem Fahrzeug überrollt wurden – natürlich nicht mit Absicht.

Wer also ein Kind im Kleinkind- oder Grundschualalter hat oder Nachwuchs erwartet, für den haben wir tückische Gefahren, an die man oft nicht gleich denkt, nachfolgend zusammengefasst:

 

  • Rangieren und Ein-/Ausfahren mit Fahrzeugen auf dem Grundstück: fährt man einem Fahrzeug aus einer Garage oder aus dem Grundstück, muss stets sichergestellt sein, dass das Kind sich nicht in der Nähe des Fahrzeuges aufhält. Wie schnell ist es passiert, dass man anfährt und das Kind mal eben hinter das Auto gegangen ist! Am besten, den Nachwuchs bei solchen Manövern in den Wagen setzen oder es während des Rangiervorgangs unter Aufsicht eines Familienmitglieds lassen.
  • Ebenso lauern tödliche Gefahren, wenn ein Kind mit einem Lauf- oder Fahrrad durch ein geöffnetes Grundstückstor rollt. Auch wenn an die Ausfahrt nicht gleich eine (belebte) Straße grenzt: immer damit rechnen, dass doch jemand des Weges gefahren kommt! Sei es ein Handwerkertransporter oder ein rasender Fahrradfahrer – oft kann man gar nicht so schnell reagieren, wie dann etwas passiert. Deshalb sollten kleinere Kinder bei diesen Tätigkeiten stets beaufsichtigt werden – auch an Spielstraßen, an Feldwegen, in Gartenanlagen & Co.
  • Baden in der Badewanne: dass ganz kleine Kinder beim Baden in der kleinen Plastikwanne niemals losgelassen werden dürfen, versteht sich von selbst. Allerdings ist auch das Baden größerer Kinder im Kleindkind- und Vorschulalter keine Angelegenheit, die unbeaufsichtigt bleiben darf! Gerade in größeren Badewannen ist ein Kind schnell mal weg gerutscht und unter Wasser abgetaucht, als man sich das im Vorab vorstellen kann. Ist hier keine Aufsichtsperson zugegen, kann das schlimme Folgen haben! Insofern: am besten mit einer Zeitschrift und einem Getränk im Bad positionieren – ob auf dem Wäschehocker oder dem Toilettendeckel – und das Kind (oder DIE Kinder!) während des gesamten Badevorgangs im Auge behalten. Verzichten Sie unbedingt auf ein „kurz mal Rausgehen“!
  • Damit rechnen, dass das kleine Kind immer und überall hinter einem stehen kann. Wer kennt es nicht: wenn Kinder in Spiellaune sind, hüpfen sie um einen herum und hängen oft am sprichwörtlichen Rockzipfel. Eben noch im Kinderzimmer, stehen sie in der nächsten Minuten hinter einem und man bemerkt es gar nicht sofort. Eine solche Situation kann heikel werden, wenn Sie vielleicht gerade den Tisch abräumen und mit Geschirr beladen sind. Aber auch bei anderen Tätigkeiten, in dem sie ihr Kind ein paar Meter weiter vermuten und es wie aus dem Nichts hinter ihnen steht, kann sich ein Desaster anschließen. Nämlich dann, wenn sie über Ihren Nachwuchs stolpern und womöglich auf ihn drauffallen. Zumal auch Sie sich, als Elternteil, bei einer solchen Gelegenheit böse Verletzungen zuziehen können. Deshalb: lieber einen Rundumblick mehr tätigen, als den kleinen Zwerg, der sich von hinten an Sie ran geschlichen hat, zu spät mitbekommen!

Diese Regel gilt auch prinzipiell im Zusammenleben mit kleinen Kindern: ein Blick mehr schadet nie, eine Sorge mehr auch nicht. Lieber einmal zuviel geschaut, sich einmal zu viel Sorgen gemacht, als einmal zu wenig – die meisten Mütter werden das kennen!

Und: sollten Sie generell zu den Müttern gehören, die sich doch den einen Gedanken mehr um die Sicherheit und das Wohl Ihres Kindes machen, dann lassen Sie sich bloß nicht gehässig zur „Helikopter-Mutter“ stempeln, sondern seien Sie gewiss, dass Sie genau richtig handeln und denken! Einen passenden Artikel dazu, der bei uns auf FRAUENPANORAMA.de erschienen ist, finden Sie hier:  https://frauenpanorama.de/helikopter-eltern-sind-sie-noetiger-denn-je/

Bildnachweis: www.pexels.com

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