In die Sonne fliegen, wenn sich in Deutschland das Herbstlaub bunt färbt – das ist für Leute, die südliches Flair lieben, immer schon eine tolle Möglichkeit, den Sommer um etliche Wochen zu verlängern. Eines der Ziele, die man hierfür ansteuern kann, ist Kroatien. Um das charmante Land mit den tausenden Inseln, soll es in diesem Reisebericht gehen – und zwar um die Reiseziele Trogir (mit der dazugehörigen Halbinsel Ciovo) und Split.

Gelegen in Dalmatien sind das Reiseziele, die in der Sommer-Hochsaison von Touristen nahezu überflutet werden. Trogir selbst (im Bild die palmengesäumte Strandpromenade “Riva”) wird bereits als „kleines Dubrovnik“ bezeichnet.

Und das deshalb, weil das eher kleine Städtchen in den Urlaubsmonaten vor allem von Schiffs- und Tagestouristen aufgesucht wird – genau so wie Dubrovnik, nur mit dem Unterschied, dass in Trogir keine Kreuzfahrtschiffe anlegen. Diese schwimmenden Hotels bringen in den Sommermonaten seit Jahren  Unmengen von Reiselustigen in das vollständig von einer Mauer umgebene Dubrovnik. Das sorgt freilich nicht nur für Freude – siehe hier.

In Trogir hingegen legen ausschließlich kleine bis mittlere Schiffe an, oftmals handelt es sich hier um Urlauberschiffe, die ihre Routen nur innerhalb Kroatiens Inselwelt planen. Das reicht allerdings schon, um der kleinen musealen Stadt von Mai bis August Menschen über Menschen, die sich durch die schmalen Gassen und über die historischen Plätze drängen, zu bescheren.

Entspannte Atmosphäre in der Nachsaison

Erst ab dem Spätsommer kehrt etwas Ruhe ein und wer schlau und zeitlich flexibel ist, sollte genau dann seine Reise zu diesem wunderschönen Fleckchen Erde planen. Es lohnt sich wirklich! Vor allem der Oktober. Natürlich kann auch in diesem Monat mal schlechtes Wetter an der Tagesordnung sein, aber mal ganz ehrlich: selbst in der Karibik kann`s wochenlang regnen!

Im Großen und Ganzen aber bietet dieser herbstliche Monat an Dalmatiens Küste noch Sonne pur und lädt zum Baden ein. Da – wie eingangs erwähnt – die Masse an Touristen weg ist, kann man sogar das Glück haben, einen Strandabschnitt nur für sich allein oder mit wenigen anderen Leuten nutzen zu können (siehe Bild links).

Apropos Strandabschnitt: gebadet und sich gesonnt wird auf Ciovo, der zu Trogir gehörenden Halbinsel. Hier findet man kantige, schroffe Strandzugänge ebenso wie kleine Buchten mit viel Ruhe.

Wer es etwas lebhafter und lifestyliger mag, für den bietet Ciovo selbstverständlich auch lange Strandabschnitte, die mit Cafés und kleinen Restaurants gesäumt sind und an denen es bequeme Liegen und Sonnenschirme (zu leihen) gibt. An kleineren Strandabschnitten fragt jedoch im Oktober – weil eben Nachsaison ist – manchmal keiner mehr nach der Gebühr für die Liege, so dass man das Handtuch kostenfrei auf einer der bereitgestellten Sonnenliegen ausbreiten kann.

Einmal bequem hingelegt, will man gar nicht wieder aufstehen, so schön ist der Blick aufs Wasser und die vor sich hin schaukelnden Boote. Lediglich das kristallklare Meer vermag es, mit seinem Blau ins kühle Nass zu locken.

Achtung: da die allermeisten Strände in Kroatien von (Kiesel)Steinchen durchsetzt sind, die nicht selten fies pieksen können, empfiehlt es sich, mit Badeschuhen ins Wasser zu gehen.

Das ist temperaturtechnisch übrigens noch im Oktober ganz annehmbar, so dass einem faulen Strand- und Badetag nichts im Wege steht. Die in der Nähe befindlichen Supermärkte sind zudem praktisch, wenn man sich zwischendurch einmal etwas zu trinken oder zu essen holen will.

Ein Wort zur Entfernung der Strände in Ciovo: wer in Trogir selbst abgestiegen ist, für den heißt es zum Strand laufen, den Bus nehmen oder aber mit dem Boot überzusetzen. Diese fahren in Trogir von der Promenade (im hinteren Abschnitt) ab und bringen die Badegäste zu den Stränden. Und natürlich auch wieder zurück.

Allerdings kann es – aufgrund des offiziellen Saisonendes – sein, dass die Boote nicht mehr regelmäßig fahren oder nur noch eine Linie bedient wird. Nachfragen empfiehlt sich in jedem Fall und wenn kein Boot in Sicht ist, helfen die netten Agenturmitarbeiter, die man überall auf der Promenade an ihren Ständen trifft, definitiv weiter!

Hat man genug Sonne getankt und das Meer genossen, heißt es, Pläne für den Abend zu schmieden und sich vielleicht in der Unterkunft eine kleine Muße- oder Vesperstunde zu gönnen und zu schauen, was man sich für den Rest des Tages vornimmt.

Wer es ganz nah dran am Geschehen mag, dem sei in Trogir das Guesthouse Vincenzo empfohlen. Hier wohnt man nur wenige Gehminuten von der Altstadt entfernt, in praktischen und top-sauberen Appartments und bei supernetten Gastgebern, die ihren Gästen – für zwischendurch und zum Seele baumeln lassen – eine charmante kleine Sitzecke in einem typisch kroatischen Garten überlassen.

Sich abends in Trogir treiben lassen – herrlich entspannend!

Tja – und dann die Abendstunden. Eigentlich ist es schon ein Erlebnis, nach Einbruch der Dunkelheit die funkelnden Lichter der Riva von Trogir zu genießen und den Blick auch auf den ins Abendlicht getauchten Hafen und die neue Brücke in der Ferne schweifen zu lassen.

Am besten lässt man sich einfach ein wenig treiben. Kulinarisch gibt es für jeden etwas, vor allem die Altstadt bietet nahezu in allen Winkeln und in jeder Gasse eine Konoba – wie die kleinen verträumten Restaurants in Kroatien genannt werden. Etwas preisintensiver geht es bei den Restaurants direkt an der Riva zu –  hier zahlt man den fantastischen Blick ein Stück weit gleich mit….!

Insofern: kann man (mal) machen, aber charmanter sind natürlich Restaurants, die nicht so touristisch geprägt sind. Am besten holt man sich hier entsprechende Tipps von den einheimischen Gastgebern der Appartments – in den meisten Fällen ist man ja mit ihnen im Kontakt. Zudem: es gibt auch eine Vielzahl kleiner Fast-Food-Läden, die vom Sandwich über Pizza bis hin zum leckeren Wrap alles für den Snack “auf die Hand” verkaufen.

Wem dann nach einer kleinen Mahlzeit oder einem zünftigen kroatischen Abendessen nach was Süßem ist: in Trogir gibt es an nahezu jeder Ecke leckeres Eis in sämtlichen Geschmacksvarianten. Am besten soll das Eis übrigens in der Eisdiele neben der Post sein – ein Insider-Tipp von Einheimischen, der just bestätigt werden kann!

Man erreicht sie, wenn man – vom Stadttor an der Riva kommend – durch die Altstadt Richtung Busbahnhof läuft.

Mit der leckeren Eisspeise an der Hand lohnt sich ein Spaziergang durch die abendliche Mittelalterstadt, die in den Abend- und Nachtstunden einmal mehr ihr faszinierendes Flair versprüht.

In die Geschichte der Stadt eintauchen

Um all die Sehenswürdigkeiten zu besuchen, sollte man sich tagsüber viel Zeit nehmen, denn da ganz Trogir gewissermaßen eine Art Museum ist, ist das Angebot, in Geschichte und Kultur einzutauchen, groß.

Angefangen von der imposanten Kathedrale, die im Herzen von Trogir thront und in deren Nachbarschaft sich sowohl die berühmte Stadtloggia (im Bild) als auch der Chipiko-Palast befinden, über die mittelalterlichen Gemäuer inmitten des Gassengewirrs der Stadt bis hin zur alten Kamerlengo-Festung gibt es für historisch Interessierte eine Menge zu erfahren und zu sehen.

Ebenso sind Stadtrundgänge möglich – auch in deutscher Sprache. Am besten erkundigt man sich im Tourismusbüro von Trogir zu weiteren Details. Die Website gibt auch einen ausführlichen Einblick in die interessante und wechselvolle Geschichte der Stadt.

Apropos Stadt: keinesfalls sollte man es versäumen, einen Trip nach Split einzuplanen, die schöne Küstenstadt, die von Trogir nur einige Kilometer weit entfernt ist. Entweder man nimmt den (Miet)Wagen für eine solche Tour oder aber – die viel schönere Variante – : das Schiff.  Ab Trogir verkehrt regelmäßig ein Schiff, welches die Passagiere binnen einer Stunde nach Split bringt.

Nach Split auf dem Seeweg – ein Erlebnis!

Dieses Erlebnis sollte man sich nicht entgehen lassen, denn während man Kurs auf Split nimmt, kann man die wunderschöne Landschaft auf sich wirken und pittoreske Küstenorte an sich vorbeiziehen lassen. Wunderbar!

Außerdem präsentiert sich die Stadt beim Ankommen per Schiff oder Boot von ihrer allerschönsten Seite (siehe Bild). In Split selbst gibt es einmal mehr pure Geschichte zu erleben, denn die „heimliche Hauptstadt Dalmatiens“ wird dominiert vom Diokletianspalast, weshalb die Innenstadt von Split 1979 von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt wurde.

Über die wechselvolle Geschichte des Palastes informiert man sich am besten bei Wikipedia oder über andere seriöse Quellen, denn darauf einzugehen würde hier den Rahmen sprengen.

Insofern soll ein kleines Zitat zu dem Bauwerk aus Wikipedia.de reichen, es lautet:

„Heute noch bildet der ehemalige Palast den östlichen Teil der Altstadt von Split und ist voll mit Läden, Märkten, Plätzen und dem Dom St. Domnius, der in der Antike das Mausoleum des Kaiserpaars Diokletian und Prisca war und den Mittelpunkt des Palastes bildete.“

Die historische Innenstadt von Split ist – wie Trogir auch – sehr gepflegt und wartet mit einem blitzblanken Steinboden auf. Boutiquen und Souvenirgeschäfte sowie einige Läden mit einem üppigen Angebot für Frauen sind hier überall zu finden.

Entspannte Atmosphäre in der “Hauptstadt Dalmatiens”

Auch lohnt sich ein Besuch auf dem Markt, der sich am Ende der Strandpromenade in Richtung Bahnhof und Busbahnhof befindet. Direkt in der Innenstadt kann man zudem dem geschäftigen Treiben der Händler auf dem Fischmarkt zusehen und – vorausgesetzt man mag Fisch – direkt frischen Meeresfang erwerben.

Die Strandpromenade (im Bild) wurde erst vor circa 10 Jahren neu hergerichtet und versprüht mondänen Charme.

Bänke laden zum Verweilen ein und die unzähligen Restaurants und Cafés bieten eine Vielzahl von Köstlichkeiten an, die mit dem wunderbaren Blick aufs Meer genossen werden können. Die Stadt strahlt eine ruhige und gelassene Atmosphäre aus, das Leben geht hier geruhsam seinen Gang.

Da die Altstadt selbst überschaubar ist, macht es Sinn, nach einem ausgiebigen Bummel und einer kulinarischen Stärkung das Schiff, welches einen nach Split gebracht hat, auch für den Rückweg wieder zu nutzen.

In einer Stunde ist man dann via Seeweg zurück in Trogir.

Neben Strand- und Badefreuden sollte man hier unbedingt auch eine Bootstour einplanen  – ruck-zuck ist man nämlich auf einer der vielen Inseln, die sich rund um Trogir im Meer befinden und von denen Kroatien über 1000 zu bieten hat. Alles in allem kann man in der zauberhaften Stadt und ihrer Umgebung im Herbst eine wunderbare Zeit genießen – herrscht doch hier in der Nachsaison eine einzigartige Atmosphäre aus Entspanntheit und mediterraner Lebensfreude.

Und drumherum gibt es wirklich eine Menge zu entdecken – ob die schönen Strände auf Ciovo, Split, die verträumten Küstenstädchen am Meer oder auch das bergige Hinterland: die Auswahl ist groß.

Gastfreundschaft und Sicherheit – zwei wichtige Punkte, die für Kroatien sprechen

Hinzu kommt die Liebenswürdigkeit und die Gastfreundlichkeit der Einheimischen sowie die hohe Sicherheit, vor allem für Frauen und Kinder.

Wer also bislang noch nicht in Kroatien – oder noch nicht in Trogir – war, sollte dieses zauberhafte Ziel für den nächsten Urlaub ins Auge fassen. Es wird eine unvergessliche Zeit werden – versprochen!

Und nicht vergessen: buchen Sie unbedingt Nachsaison, Sie haben mehr davon. Und: wer noch andere schöne Orte an Kroatiens dalmatinischer Küste entdecken will – bitte sehr: hier ein weiterer Reisebericht von uns.

 

 

 

 

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert