Viele Bürger, die häufig Pakete erhalten und dafür mit der Deutschen Post / DHL eine Ablagevereinbarung haben, erhielten dieser Tage ein Schreiben von der Deutschen Post / DHL, das für Verwunderung gesorgt haben dürfte.

Gendergerecht – mit Sternchen – wird sich dort an die Kund – Luft holen – */INNEN mit einer zweifelhaften Botschaft gerichtet. Nämlich der, dass der Paketbote ab jetzt nicht mehr klingelt, sondern das Paket einfach so ablegt.

Deutsche Post / DHL will Sendungen nur noch ablegen lassen

Die neue Regelung dürfte sehr, sehr viele Haushalte betreffen, denn bekanntlich ist das Shopping per Post in den letzten Jahren immer beliebter geworden, durch Corona gab es dahingehend sogar noch mal einen Schub.

Viele Paketempfänger haben deshalb mit dem besagten Lieferdienst eine Ablagevereinbarung geschlossen, die – wie der Name schon sagt – einen Ablageort am oder um das Haus oder die Wohnung herum ausweist, so dass der Paketbote die Sendung auch bei Abwesenheit hinterlegen kan. Dennoch war es bislang so, dass der Postbote zunächst am Eingang geklingelt hat, um sein Kommen zu signalisieren.

Damit soll jetzt Schluss sein. Denn die Post / DHL informiert in dem eingangs genannten Schreiben ihre Kunden wie folgt:

“(…)Künftig stellen wir ein für Sie bestimmtes Paket direkt an Ihrem Ablageort zu – ohne den Versuch der persönlichen Zustellung an der Haustür. Vor der Ablage wird demnach nicht mehr bei Ihnen geklingelt(…)”.

Verkauft wird das Ganze als eine Art effizienteren Weg, das Tagesbusiness der Paketzustellung zu gestalten. Ist klar. So wie dem Bürger seit langem auch Callcenter und anonyme Sprechapparate bei Banken, Mobilfunkanbietern & Co. als “effiziente Kundenbetreuung” verkauft werden. In Wirklichkeit ist all das nur eine Geringschätzung des Kunden, der in dieser globalisierten Welt doch sowieso nur eine Nummer ist.

Eine Zumutung nach der anderen für den deutschen Steuerzahler

Der deutsche Steuerzahler hat sich mit diesen Zumutungen offenbar abgefunden und gibt wohl sehr gerne den “Bettler Kunde”. Geduldig wartet er an der Hotline auf das Ende der Warteschleife, sichert sich seinen Facharzt-Termin in der Warteschlange oder in Endlos-Telefonaten und wartet nun auch vergebens auf das Klingeln des Postboten.

Eine liebgewordene Tradition, die vor allem ältere Menschen sehr schätzen, wird zugunsten einer gestraffteren Firmenorganisation abgeschafft. Da hilft es auch nichts, dass die Deutsche Post / DHL anbietet, dass man, wenn man weiterhin auf das Klingeln wert legt, dies im Internet auf einer dhl.de-Seite, für die man sich obendrein registrieren muss, kund tun muss. Dem nicht genug, ist nach einer solchen Registrierung auch ein QR-Code vonnöten. Eine umständliche Prozedur, die sich die meisten Leute wohl nicht antun werden – nicht zuletzt, weil wahrscheinlich viele Menschen den dhl-Info-Brief über die Abschaffung des klingelnden Boten sowieso nicht zu Ende lesen werden.

Und die ältere Generation ohne Handy, Web & Co. schaut dann ja definitiv in die Röhre, denn sich online das vertraute Klingeln des Paketboten zu sichern, ist ihnen häufig gar nicht möglich. Es bleibt zwar die Möglichkeit, sich per Brief an die Deutsche Post zu wenden, aber ganz ehrlich: Wer macht das schon?!

Service im Dienstleistungssektor in Deutschland: Hinüber

Wohl die wenigsten. Und so nimmt der Effizienz-Wahn seinen Lauf und viele Pakete zukünftig dann wohl auch Schaden. Wenn zum Beispiel bei Starkregen der Briefträger nicht klingelt und das Paket einfach ablegt und man das nicht gleich mitbekommt – weil man vielleicht in einem der hinteren Räume seines Zuhauses weilt – , kann es durchaus sein, dass ein erwartetes Produkt schon bei der Ankunft hinüber ist.

Und damit dann auf dem gleichen Stand wie der Service auf dem Dienstleistungssektor in Deutschland.

Recherche-Nachweis: Kundenbrief Deutsche Post / DHL

Bildnachweis: picture alliance / Eibner-Pressefoto | Fleig / Eibner-Pressefoto

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