Zagreb, die Hauptstadt Kroatiens ist eine Stadt, die sich nicht wirklich in eine Beschreibung einordnen lässt. Auf den ersten Blick hat sie etwas von Halle/Saale, was wohl an den Straßenbahnen liegt, die – ähnlich wie in der Händelstadt in Sachsen-Anhalt – mitten durchs Zentrum brausen. Teilweise werden noch die alten Modelle aus Jugoslawien-Zeiten eingesetzt, was den Beobachter Ostalgie verspüren lässt.
Doch man würde der Stadt freilich nicht gerecht, würde man sie auf ihre einstige sozialistische Prägung reduzieren. Zagreb kann nämlich auch anders und sieht in manchen Ecken aus wie Mailand. In anderen Teilen der Stadt wiederum fühlt man sich wie in österreichischen Gefilden, was nicht verwunderlich ist, denn einst unterstand die Stadt Ungarn.
Auf dem Ban-Jelačić-Platz tobt das Leben
Das Herzstück von Zagreb ist der Ban-Jelačić-Platz (im Bild oben). Hier fahren im Minutentakt Straßenbahnen vor und es tobt das pralle Leben. Von hier aus strömen die Menschen in die verschiedensten Einkaufs- und Restaurant-Straßen, die von dem riesigen Platz abgehen. Eingerahmt zwischen Geschäften und kleinen Marktständen thront inmitten des Platzes eine imposante Reiterstatue.
Dem geschichtlich Interessierten soll hierzu ein Link zu Wikipedia dienen, hinter dem die interessante Geschichte des Reiters ausführlich erklärt wird. Der steinerne Reiter dient vor allem Touristen als beliebtes Fotomotiv, bevor man weiterzieht, in die umliegenden Einkaufsstraßen. Die bekannteste ist wohl die Ilica-Straße, die rechts und links mit unzähligen Geschäften aufwartet. Läden mit Kleidung, Kosmetik und Elektronik laden zum Bummeln ein. Dazwischen finden sich immer wieder Anlaufpunkte für den Gaumen. Neben diversen Pizza- und Fast-Food-Ketten befindet sich auch das traditionelle Café Vincek (im Bild links) in der bekannten Straße, in dessem Inneren sich Torten, Kuchen und süße Kleinigkeiten schier türmen. Ein kleiner Stopp, um sich etwas Süßes zu gönnen, ist hier unbedingt empfohlen!
Ilica – Zagrebs Einkaufsstraße mit ostalgischem Charme
An schönen Tagen lädt das kleine Café auf seine Außenterrasse, die sich in der nächsten Seitenstraße befindet, ein.
Mit einer kleinen Leckerei gestärkt, kann sich der Besucher weiter der Erkundung der langen Einkaufsstraße widmen. Diese versprüht viel ostalgischen Charme und dürfte vor allem ehemalige DDR-Bürger an das Flair in den Geschäftsstraßen im Mauerstaat erinnern. Weshalb das so ist, lässt sich gar nicht mal so niederschreiben, es ist einfach so.
Vielleicht liegt es an den vielen kleinen Geschäften, die – statt großer Einkaufstempel – die Shoppingmeile dominieren. Oder auch an dem einen oder anderen Gebäude, das von der Optik her an vergangene Zeiten erinnert.
Die erwähnten Straßenbahnen, die diese Straße durchqueren und häufig mit älteren Modellen daherrollen, runden die Retro-Atmosphäre dieser Meile ab. Wer Shopping mit Sightseeing verbinden will, ist hier auch richtig, denn von der Ilica geht es – vorbei an der erwähnten Außen-Terrasse vom Café Vincek – zur Standseilbahn, die die Unter- mit der Oberstadt verbindet.
In wenigen Sekunden per Standseilbahn in die Oberstadt fahren
Sie gilt als eine der kürzesten öffentlichen Verkehrs-Standseilbahnen der Welt und man benötigt nicht einmal eine Minute Fahrt, bis man oben ist. Dort angekommen, erwartet den Besucher zunächst ein fantastischer Blick auf die Stadt, der genossen werden will und zum Verweilen einlädt. Geht man weiter, wähnt man sich in ungarisch-österreichischem Flair und kann an den Häusern deutschsprachige Inschriften bewundern. Cafés laden zum Verweilen ein und historische
Gefährte stehen für eine Rundfahrt durch die Oberstadt zur Verfügung. Bummelt man geradeaus weiter, gelangt man direkt zum Parlament, in dem die kroatischen Politiker ihr Tagewerk verrichten.
Außergewöhnlich: Inmitten dieses barocken Flairs befindet sich auch das “Museum der zerbrochenen Beziehungen” – eine ganz besondere Ausstellung, die sich dem Herzschmerz widmet. Mit Erfolg, was die stets ein- und ausgehenden Besucher in dem kleinen Haus beweisen.
Kaufhaus mit ostalgischem Charme
Wer sich die Oberstadt angeschaut hat, geht entweder zu Fuß zurück in das untere Zagreb oder nimmt erneut die Standseilbahn. Die blauen Waggons fahren regelmäßig und sind nie überfüllt. Mit wenigen Kuna (der kroatischen Währung) ist man dabei.
Unten angekommen, kann man seinen Bummel fortsetzen. Richtung des Hauptplatzes wird kaum jemand, der an Bummeln und Shopping interessiert ist, am Nama-Kaufhaus, das es schon zu Jugoslawien-Zeiten gab, vorbeikommen, ohne hineinzugehen. Der Einkaufstempel empfängt mit einem hohen Ostalgie-Faktor, woran wahrscheinlich die hier und da etwas altmodisch anmutenden Regale schuld sind. Auch hier wird sich der einstige DDR-Bürger an Kaufhäuser im Mauerstaat erinnert fühlen und einen Hauch von KONSUM, HOTEX und wie die damaligen Häuser alle so hießen, verspüren.
Architektonisch hat der Einkaufstempel durchaus Flair und besticht durch seine drei offenen und großzügig gestalteten Etagen und ein gläsernes Dach (siehe Bild).
Zagreb – ein Eldorado für Taschen-Freunde
Das Angebot kann sich durchaus sehen lassen. In der Kosmetikabteilung dominieren allerdings deutsche Produkte, die kroatischen sind eher rar gesät, was – wie die Verkäuferin wissen lässt – daran liegt, dass es gar nicht mehr allzu viele Fabriken in Kroatien gibt, die Kosmetika herstellen. Allerdings sind – auch bei dm in Kroatien – die Preise für deutsche Kosmetikartikel teilweise gesalzen.
Da eher lohnt sich in Zagreb das Shoppen von Taschen. Läden mit dem beliebten Frauen-Accessoire gibt es an jeder Ecke, man wird nahezu erschlagen von dem riesigen Angebot an Taschen. Viele Modelle sind sehr erschwinglich und wer nach bestimmten Marken Ausschau hält, findet auch diese. Sehr teure Labels (Chanel,
Gucci usw.) sind im Stadtbild nicht präsent, dafür über unzählige Boutiquen und Geschäfte, die superschöne Bekleidung anbieten. In den Einkaufstempeln außerhalb der Stadt findet man zudem die üblichen Ketten, wie ZARA und H&M. Innerstädtisch dominieren eher Marken wie Palmers oder Betty Barclay. Es dürfte also für jeden, der die Zeit in der kroatischen Hauptstadt mit shoppen verbringen will, etwas dabei sein.
Im Straßencafé verweilen und das Flair von Zagreb aufnehmen
Zwischendurch lohnt es sich, einen Abstecher in die Straßen parallel und abgehend zur Ilica zu machen und sich dort auf einen Kaffee niederzulassen. Schöne Plätze und breite Boulevards laden zum “Leute gucken” und das Genießen der großstädtischen Atmosphäre ein. Es ist interessant, den entspannten Spirit von Zagreb in einem Straßencafé aufzunehmen und die Menschen zu beobachten. Auffällig ist, dass die Frauen sehr schick gekleidet sind und auch Mütter mit Kinderwagen supergestylt daherkommen.
Außerdem fällt auf, dass unglaublich viele Kroaten mit ihrem Handy am Ohr verwachsen scheinen und der Genuss von Zigaretten für viele Leute dort ein Muss ist – geraucht wird unheimlich viel.
Ein weiterer lohnenswerter Anlaufpunkt ist der imposante Hauptbahnhof, den man auf einer Straße, die von Parks und prächtigen Gebäuden dominiert wird, erreicht. Hier ist abermals ein Shoppingzentrum untergebracht und es laden Cafés zum Verweilen ein.
Kathedrale, Markt und Zoo lohnen sich!
Weitere Empfehlungen für einen Aufenthalt in Zagreb sollen die Besichtigung der Kathedrale, der Besuch des Marktes, des Museums der Illusionen und des Zoos genannt sein. Letzterer ist ein wirklich schöner und gartentechnisch super gestalteter Tierpark mit Löwen, Seehunden, Bär & Co.
Wer kann, sollte in Zagreb übernachtungstechnisch im Zentrum absteigen – so hat man alles fußläufig vor der Haustür und ist mitten im Geschehen. Portale wie Booking.com bieten hier unzählige Offerten, aus denen anhand der Besucherbewertungen hervorgeht, was den Gast in der Unterkunft erwartet. Diese Bewertungen sorgen zudem dafür, dass Flops weitestgehend ausgeschlossen sind.
So lässt sich ein Städtetrip entspannt genießen!