Das BRIGITTE-Forum im Internet – eingebettet in brigitte.de – dürfte das führende Forum für Frauen im Netz überhaupt sein. Hier gibt es themenbezogen so gut wie alles, was Frauen interessiert – von Liebe, Dating und gescheiterter Partnerschaft über Job, Hausbau und Geld bis hin zu Gesundheit und Pflege der Angehörigen ist alles dabei.
Dementsprechend gut aufgestellt ist das Forum, das wahrscheinlich schon wegen der Print-Ausgabe – der Zeitschrift BRIGITTE – ein Begriff ist (Bild links).
Wenn man googelt, landet man dort sehr oft als erstes und es sind eine Menge Frauen, die dort diskutieren, Fragen stellen, andere Userinnen trösten und Tipps geben.
Wenn man etwas in dem Forum herum surft, bleibt man schnell hängen und irgendwie hat man – weil es ja das BRIGITTE-Forum ist – immer im Hinterkopf, dass die Userinnen dort wohl irgendwie auch alle Leserinnen dieser Zeitschrift sind.
Aber weit gefehlt – dem ist offenbar ganz und gar nicht so!
In dem Thread „Lest ihr alle Brigitte?“, den eine Userin oder ein User im Forum auf brigitte.de im Jahre 2015 aufgemacht hat, wird – bis ins Jahr 2018 hinein! – diskutiert, ob die Leute, die sich bei brigitte.de tummeln, auch die Zeitschrift BRIGITTE lesen?
Die Antworten sprechen eine deutliche Sprache!
So schreibt zum Beispiel eine “Amelie63” unter anderem:
„höchstens mal beim Arzt oder Frisör. Kaufen tue ich die mir nicht mehr. Hab ich früher mal ab und zu. Es gibt aber max. vll noch eine interessante Reportage und/oder interessantes Dossier darin. Den ganzen Schönheits- und Bastelkram finde ich furchtbar, aber am schlimmsten finde ich, dass jede zweite Seite Werbung ist. Ich bezahle lieber mehr, wenn ich dafür keine oder nur in eigener Sache Werbung hab. Allerdings würde das bei der Brigitte auch nix nützen, weil wie gesagt: die Themen sind nicht so meins. Bei der Woman hatte ich das Problem (weiss nicht, ob das immer noch so ist), dass die nach meinem Eindruck eher für den besseren Mittelstand gemacht ist. Ältere Frauen, die die Freiheit haben, es sich gut gehen zu lassen, zu reisen, ihren großzügig bemessenen Wohnraum und Garten schön zu machen. Zu der Klientel gehöre ich halt nunmal nicht und ich finds nicht sehr aufbauend darüber zu lesen. (…)“.
Und unter „Ebayfan“ schreibt jemand folgendes:
„Ich lese schon lange keine Frauenzeitschriften mehr. Als junge Frau hatte ich regelmäßig mehrere, irgendwann las ich sie nur noch in der Bücherei, aber später fand ich andere Zeitschriften dort, die interessanter sind. Generell bin ich vom Medium Zeitschrift mehr in Richtung Internet gewechselt. Generell finde ich aber immer wieder Mode, Make-up und Kochrezepte nur noch langweilig. Die Werbung braucht auch keiner.“
Das, was „Ebayfan“ anspricht, beschäftigt offenbar viele Userinnen, die sich auf brigitte.de im Forum tummeln.
Sehr oft kommt die Werbung, die in der Printausgabe der BRIGITTE nicht zu knapp platziert ist, zur Sprache. Die Inserenten scheinen zu einem nicht unerheblichen Teil an den Frauen vorbei zu inserieren und – mal ganz ehrlich! -: wer bleibt denn als Frau wirklich intensiv an einer Werbeanzeige hängen, wenn er durch BRIGITTE & Co. blättert?
Die wenigsten Frauen dürften sich mit den blutjungen Models, die für Cremes, Designermode, Parfüms oder andere frauenspezifische Produkte werben, identifizieren können.
Ähnlich wie im Fernsehen auch, scheint Werbung in Zeitschriften als nervig wahrgenommen zu werden und diesbezüglich scheint wohl die gedruckte BRIGITTE ziemlich dick aufzutragen.
Das findet im brigitte.de-Forum auch jemand mit dem Nickname „semiramis“ und kommentiert wie folgt:
„….das aktuelle Heft wird wohl das letzte Exemplar für mich gewesen sein. Jedes Mal bin ich wieder enttäuscht aber wenn man sie Jahrzehnte gelesen hat, ist das schon fast wie ein Zwang und man greift danach. Am Anfang dachte ich, es liegt an meinem ,inzwischen seriösen Alter, das schiebe ich aber inzwischen ganz weit weg. Das letzte Heft, sehr dünn, sehr dürftig, natürlich die Diät wie in jedem Jahr und dazu seitenlange Anzeigen und Reklame. Die Mode, nicht nur für ältere Herrschaften , einfach unmöglich. Dabei gibt es so hübsche Sachen für junge und auch gesetztere Frauen.
Die Enttäuschung nach dem plötzlichen Verschwinden der natürlichen Models, nach dem ganz großen Blabla ,habe ich noch nicht überwunden und das Getue mit Schal oder Mützchen häkeln und dem Vorzeigetag fand ich irgendwie , mir fällt gerade kein passendes Wort dafür ein. Auf der Titelseite wieder mal eine extrem schmale Bikinidame, auf der nächsten Seite Frau ….., immer noch mit dem Spendenschal und dann die *alle Jahre wieder Diät* … muss das sein? Brigitte ist einfach nicht mehr das, was sie früher war , schade eigentlich.“
Tja, die berühmte „Ohne-Models“-Kampagne – lange lief das Projekt ja nicht und die kruden Aussagen, womit die Verantwortlichen bei BRIGITTE diesen (Rück)Schritt begründeten, wollen wir hier gar nicht zitieren. Wer mag, liest sich das Ganze auf zeit.de durch und zwar unter diesem Link.
Schauen wir lieber einmal weiter auf die Aussagen der Leute bei brigitte.de in Sachen Print-Exemplar. Der Strang im Online-Forum zieht sich immerhin über Jahre, aber die Botschaft vieler Aussagen ist dieselbe und offenbart eine herrlich authentische und klare Haltung der Kommentatoren.
Ein weiterer Beweis dafür, dass viele Medien den Bezug zur Leserschaft in vielen Bereichen verloren hat und sich über die rückläufigen Verkaufszahlen nicht zu wundern brauchen!
Seit 2015 dürfte der Auflagenschwund nochmal ein ganzes Stück bergab gegangen sein, denn sowohl BRIGITTE Print als auch brigitte.de haben sich – wie viele andere Medien auch – dazu verleiten lassen, die Ankunft der vielen illegalen Fremden, die seit Merkels wahnwitziger Willkommensgeste, zu Hunderttausenden ins Land strömen, frenetisch zu bejubeln.
Bis heute hat sich auf allen BRIGITTE-Kanälen daran nichts geändert. DAS Medium, das eigentlich über ALLE Themen berichten sollte, die die Frauen in Deutschland betreffen, klammert – wie fast alle etablierten Blätter – die nahezu tägliche importierte Gewalt gegen Frauen konsequent aus.
Somit dürften auch die Frauen kein Geld mehr für das Printexemplar von BRIGITTE ausgeben, die bereits Opfer der immer wieder als „bereichernd“ bezeichneten fremden Männer geworden sind und sich mit den Folgen von Raub, Vergewaltigung und sexueller Belästigung auseinandersetzen müssen.
Das aber nur am Rande – wir wollten ja weitermachen mit den Stimmen aus dem brigitte.de-Forum.
Da ist das Posting von „Fels“ und das lautet:
„Für lange Zugfahrten o. ä. kaufe ich mir manchmal die Brigitte woman, die normale lese ich höchstens mal im Wartezimmer.
Allgemein wiederholen sich die Themen meist nur, immer in anderen Variationen. Das Hauptthema ist meist: Wir schaffen das; wie gut sich ein Neuanfang anfühlt; nicht aufgeben usw… Das langweilt mich ehrlich gesagt schon. Und dann dieses ewige “im Büro”. Als ob es keine Frauen gäbe, die nicht im Büro arbeiten (so wie ich). Außerdem nervt mich das ständige “Wir”, z.B. “was wir diesen Sommer toll finden…” Mode interessiert mich eher wenig und wenn, sind mir die Sachen aus der Brigitte zu teuer. Mein Fazit: nix für mich, schon gar nicht als Abo, höchstens mal als Zeitvertreib.“
Ja, der gute alte „WIR“-Tenor, der ist tatsächlich in vielen, vielen Frauenzeitschriften zu finden, so auch in der BRIGITTE. Dabei ist er krude und absurd und wenn man sich genauer damit beschäftigt, dann hat man schon den Eindruck, dass dieses „WIR“ wohl eher das jeweilige Redaktionsteam meint, das doch immer mehr aus einem Wolkenkuckucksheim heraus und am wahren Leben vorbeischreibt. Auch Kanzlerin Merkel dürfte wohl eher sich und ihresgleichen gemeint haben, als sie den Deutschen ihr weltfremdes „WIR SCHAFFEN DAS!“ aufokdroyierte.
Und was die ewig realitätsfernen Modestrecken bei BRIGITTE betrifft: die haben doch mit der Otto-Normalo-Frau überhaupt nichts zu tun.
Wenn man das schon liest – in dem Stil: „Handtasche: 1080,00 €“ oder „Rock: 420,00 €“ – welche Leserin wird sich darin schon wiedererkennen, wenn sie nicht gerade eine hochbezahlte Top-Managerin oder sorglose Erbin ist?
So oder so – viele Frauen scheinen diese Art des „Journalismus“ wohl abzulehnen.
Aber weiter zu den Stimmen im Forum von brigitte.de.
Unter dem Pseudonym „Nichtnurmami“ schreibt jemand (mittlerweile ist der Strang bei 2018 angelangt):
„Ich hatte jetzt duirch eine Erkrankung alle 14 Tage in der Arztpraxis das Heft gratis in den Fingern…..ganz ehrlich, mir wäre jeder Cent zuviel dafür….“
(Hinweis: die Rechtschreibung ist original von den Kommentatoren übernommen).
Tja – und so in dem Stil gibt es ganz, ganz viele Kommentare in dem erwähnten Thread.
Sieht nicht wirklich so aus, als ob die Printausgabe der BRIGITTE noch viele Frauen in ihren Bann zieht! Das brigitte.de-Forum kann man deshalb getrost völlig abgekoppelt von der Print-Ausgabe sehen, denn hier landen – auch das schreibt die eine oder andere Frau im Forum – die Userinnen eher zufällig. Und weil – wie bereits erwähnt – das Forum online so gut aufgestellt und bei Google gut zu finden ist, erscheint es bei vielen Themen oder Suchbegriffen, nach denen Frauen googeln, sehr weit oben. Ganz gleich, ob es sich um Liebeskummer dreht, Rezepte gesucht werden oder es um die Vereinbarkeit von Familie und Beruf geht.
Wäre ein anderes Forum so gut aufgestellt, dann stünde das bei Google ganz weit vorn, das ist klar.
Ebenso klar ist, dass viele Frauen, die einmal auf das brigitte.de-Forum gestoßen sind, wiederkommen und sich auch zu anderen Thematiken belesen. Wer aber vor sich hin googelt, landet wahrscheinlich eher zufällig im Community-Bereich der Frauenzeitschrift.
Was aber die kollektive Schelte gegenüber BRIGITTE angeht: wer eben an der (weiblichen) Realität vorbeischreibt, der wird dabei zusehen müssen, wie ein alternatives Medium nach dem anderen vorbeizieht und die Leser an sich bindet.
Und derzeit sind das eine ganze Menge anderer Medien, die mit authentischen Inhalten täglich mehr Leser gewinnen – auch Frauen.
Das ist gut nachvollziehbar, denn in einem Land, von dem behauptet wird, dass viele Menschen dort „gut und gerne leben“, aber in dem die (importierte) Gewalt explodiert, interessieren sich Frauen, die nicht damit einverstanden sind, was aktuell in unserem Land geschieht, eben eher für tagesaktuelle, politische Themen, als für die 945tausendste Diät….! Und so wird der freie Fall vieler etablierter Medien eben weitergehen.
Schade ist`s nicht drum…!
Nun noch der Link zu dem besagten Thread. Viel Spaß beim Lesen!
Bildnachweis: (c) dpa